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Schloss und Park Rogalin (© Monika Mężyńska)
Schloss und Park Rogalin (© Monika Mężyńska)

Posens Umgebung entdecken

Nicht nur die Stadt Posen hat viel Sehenswertes zu bieten, das bislang unentdeckt ist. Für Posens Umgebung gilt das Gleiche. Posen ist in einer landschaftlich reizvollen und geschichtsträchtigen Region gelegen, die viele attraktive Ausflugsziele zu bieten hat. Manche Sehenswürdigkeiten können Sie leicht in eine Busreise durch Polen mit Stopp in Posen integrieren: Gnesen (Gniezno) zum Beispiel liegt von Posen aus in Richtung Bydgoszcz. Polens größtes Gotteshaus, die Basilika der Muttergottes von Licheń (Bazylika Najświętszej Maryi Panny Licheń), liegt in Richtung Łódź oder Warschau. Teil 5 meiner Artikelserie „Polen für Entdecker“ widmet sich daher dem Thema „Posens Umgebung entdecken“. Ich zeige Ihnen darin, was Sie Ihren Gästen bei Busreisen nach Polen in der Umgebung von Posen zeigen können.

Ausflug zu Polens größter Kirche

Polens größtes Gotteshaus, die Basilika der Muttergottes von Licheń (Bazylika Najświętszej Maryi Panny Licheń) ist ein gutes Ziel für einen Halbtages- oder Tagesausflug von Posen aus. Das Marienheiligtum wird jährlich von zwei Millionen Pilgern besucht. Hier erleben Ihre Reisenden ein Stück authentisches Polen in seiner besonderen Beziehung zur Gottesmutter. Das 200 Jahre alte Bild der Muttergottes von Licheń gilt als wundertätig und befand sich ursprünglich in der örtlichen Dorotheenkirche. Die heutige Pilgerkirche ist ein neuer Bau, mit dem 1994 begonnen wurde. Dorthin wurde das seit 1852 in der Dorfkirche befindliche Marienbild gebracht. Die neue Kirche ist 139 Meter lang und nimmt 20.000 Pilger auf. Sie ist damit Europas siebtgrößte Kirche. Auch der Vorplatz hat gewaltige Dimensionen. Hier finden 250.000 Gläubige Platz. Neben der Basilika stehend ist der 130 Meter hohe Turm nicht zu übersehen.

Ausflüge ins Grüne und ans Wasser

Die beiden folgenden Ausflüge sind als Tipp für einen halben oder ganzen freien Tag in Posen geeignet. Sie können Sie Ihren Bus-Reisenden sogar zum Erkunden auf eigene Faust weitergeben.

Für Naturliebhaber ist der Großpolnische Nationalpark (Wielkopolski Park Narodowy) sehr interessant. Er liegt direkt vor Posens Toren und umfasst einen Teil des Warthelaufes. Geprägt ist er durch die Endmoränenlandschaft, die sich durch die letzte Eiszeit bildete. Die Moränenhügel sowie elf kleinere und größere Seen bestimmen das Landschaftsbild. Der Nationalpark ist ein Vogelparadies mit mehr als 220 Arten. Er eignet sich ideal für Naturinteressierte, die ein paar Stunden im Grünen Energie auftanken möchten.

Regattastrecke Maltasee (© Radomil Talk)
Regattastrecke Maltasee (© Radomil Talk)

Wussten Sie, dass Posen eines der wichtigsten und modernsten Wassersportzentren Polens ist? Auf dem Maltasee im Stadtgebiet östlich der Warthe finden immer wieder große Ruderregatten und Rennpaddelwettbewerbe statt. Der Maltasee ist ein künstlicher See, der durch die Aufstauung des rechten Warthezuflusses der Zybina entstand. Mit dem Staubeckenbau wurde schon vor 1945 von den Deutschen begonnen. Aufgefüllt wurde das Staubecken allerdings erst 1952. Seitdem ist er das beliebte Naherholungsziel der Posener. Der See ist 2220 Meter lang, 460 Meter breit, bis zu 5 Meter tief und hat eine Fläche von 64 Hektar. Am Südufer des Sees befinden sich, nicht weit entfernt vom Shoppingcenter Galeria Malta, das Freibad und der Hafen. Ganz am östlichen Teil des Südufers schließt sich das Sport- und Erholungscenter „Malta-Ski“ an. Hier lässt sich Wintersportfeeling verspüren: mit einer 150 m langen ganzjährigen Abfahrtsstrecke, einem Schlepp – und Sessellift sowie einer Anfängerpiste. Neben dem Skihang ist die Sommerrodelbahn zu finden, auch eine Kletterwand und der Kinderspielplatz sind nicht weit. Am Nordufer entlang befährt die Parkbahn „Maltanka“ von Ende April bis Ende September die 3,8 Kilometer lange Strecke bis zum „Neuen Zoo“ am Ostende des Sees, der mit seiner Teichlandschaft wunderbare Spazierwege bietet.

Adelssitze im Posener Umland

In Posens Umland gibt es einige Schlösser und Herrenhäuser zu entdecken. Viele berühmte Familien des Hochadels haben hier ihre Landsitze gebaut, wie die Familie Górko und ihre Nachfolger, die Familie Działyński, in Kórnik. Etliche diese Schlösser und Landsitze wurden zu Hotels umgewandelt und konnten so erhalten werden. Nicht wenige Gutshäuser sind in privater Hand, denn der „dwórek“ des polnischen Landadels, der zahlenmäßig mit etwa zehn Prozent der Bevölkerung stärker war als im übrigen Europa, ist bis heute das Ideal vieler Polen. Dieser Landadel war lange die staatstragende Schicht in Polen. Deshalb haben Schlösser und Landadelssitze für das Verständnis Polens eine so hohe Bedeutung. Das alles könnten Sie Ihren Reisenden unterwegs erzählen und so Ihrer Schlösser-Tour eine besondere Note geben. Sie werden im Posener Umland leicht die Schlösser und Landadelssitze finden, die sich am leichtesten in die Planung Ihrer Rundreise durch Polen integrieren lassen. Wir von brylla reisen helfen Ihnen dabei gern. Auch zu einer Übernachtung im Schlossambiente wie im Schloss von Treskov oder Schloss Rydzyna beraten wir Sie gern. Wir stellen Ihnen hier die beiden aus unserer Sicht wichtigsten Schlösser vor:

Schloss Kórnik

Schloss Kórnik (© Monika Mężyńska)
Schloss Kórnik (© Monika Mężyńska)

Das Schloss Kórnik liegt 30 Kilometer südöstlich von Posen. Bis ins 15. Jahrhundert lässt sich die Schlossgeschichte zurückverfolgen. Damals baute sich hier die Familie Górko, eines der damals reichsten Adelsgeschlechter Großpolens ihre Residenz. Die um 1430 fertiggestellte Burg war von einem Schutzgraben umgeben mit einer Hubbrücke als einzigem Zugang. Die Burg wurde im 16. Jahrhundert zu einem Renaissance-Schloss umgebaut, später wurde es im Barockstil umgestaltet.

Seine heutige Gestalt erhielt Schloss Kórnik im 19. Jahrhundert, als Schlossherr Tytus Działyński die Residenz nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels neogotisch umbauen ließ. Der letzte Besitzer war Władysław Zamoyski, der das Anwesen 1924 dem polnischen Volk vermachte.

Heute beherbergt das Schloss ein Museum. Die Ausstellungen zeigen Kunstgegenstände, Möbel, Waffen und Erinnerungsstücke von exotischen Reisen. Von größter Bedeutung aber ist die heute zur Polnischen Akademie der Wissenschaften gehörende, schon 1828 angelegte Bibliothek. Sie umfasst 400.000 Bände, darunter 30.000 Inkunabeln und 14.000 Manuskripte.

Das Schloss ist von einem herrlichen Park umgeben, von dem es heißt, dass nachts die „Weiße Dame“ ihrem Gemälde entsteigt und dort über das Gelände wandelt.

Schloss Rogalin

Schloss Rogalin liegt am rechten Ufer der Warte etwa 20 Kilometer südlich von Posen. Seit 1768 ist Rogalin im Besitz der Familie Raczyński. Die barocke Residenz wurde in den Jahren 1768-1776 errichtet und gilt als eine der schönsten Residenzanlagen Polens. Hinter dem Palais wurde zunächst nach der Mode der Zeit eine symmetrische französische Gartenanlage angelegt, die im 19. Jahrhundert teilweise in einen Landschaftspark umgestaltet wurde. Erweitert wurde der Landschaftspark um den Bereich der Feuchtwiesen an der Warthe und den Wald mit den berühmten Rogaliner Eichen. Heute ist die Anlage Teil des Rogaliner Landschaftsparks.

Im Inneren der Residenz befindet sich heute ein Museum, das unter anderem über die Geschichte der Familie Raczyński informiert. Zu den klassizistisch-barocken Ausstellungsräumen gehört auch der Kutschstall und die Galerie mit Bildern von Polens berühmtem Historienmaler Maler Jan Matejko und Jacek Malczewski, dem Meister der symbolistischen Visionen.

Der letzte Schloss-Eigentümer war Edward Raczyński (1891-1993), der seit 1979 Präsident der Republik Polen im Exil war. Er übergab das Schloss mitsamt dem in Polen befindlichen Teil des Vermögens der Familie Raczyński dem Nationalmuseum in Posen.

Die Straße der Romanik

Die polnische Route der Romanik ist Teil einer europäischen Kulturroute und steht für das gemeinsame romanische Kulturerbe der Länder zwischen Ostsee und Mittelmeer. Die Straße der Romanik (Szlak Romański w Polsce) führt in der Woiwodschaft Großpolen (Wielkopolska) zu romanischen Sehenswürdigkeiten, die für Polens Geschichte eine ganz besondere Bedeutung haben. Hier stand zur Zeit der Romanik Polens Wiege, hier wurde Mieszko I. 966 getauft. Viele Polen sehen mit diesem Datum Polens Eintritt in die Geschichte verbunden.

Eine Idee für eine Tour auf der Romanikstraße führt als Tagesausflug von Posen (Poznań) über Tulce, Giecz nach Gniezno und über Ostrów Lednicki zurück nach Posen. Natürlich kann da variiert werden und auch direkt von Posen nach Gnesen gefahren werden; Sie wissen ja: Die Busreise-Spezialisten von brylla reisen beraten Sie gern.

Ein besonders wichtiger und geschichtsträchtiger Abschnitt der Straße der Romanik führt von Posen nach Gnesen (Gniezno). Er beginnt auf der Dominsel von Posen an der Kirche des Hl. Johannes von Jerusalem hinter der Mauer (kościół św. Jana Jerozolimskiego za murami). Diese einschiffige romanische Kirche wurde um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhunderts erbaut. Zu den Höhepunkten der Romanik gehört auch die Bischofskirche des Erzbistums Posen, der Dom der Heiligen St. Peter und St. Paul (Katedra Poznanska pw. sw Piotra i sw. Pawla ). Er umfasst Fragmente aus dem 10. Jahrhundert sowie das Palatium (früher Palast) vor der Marienkirche (Kosciol Najswietszej Marii Panny) aus dem 9. und 10. Jahrhundert.

Die Fahrt geht von Posen weiter in östlicher Richtung nach Tulce, zur Kirche der Geburt der seligen Jungfrau Maria (kościół Narodzenia Najswietszej Marii Panny), die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im romanischen Stil erbaut wurde und als eine der ältesten Backsteinbauten Großpolens gilt.

Von Tulce geht es nach Giecz, das im frühen Mittelalter neben Posen und Gnesen eines der wichtigsten Zentren des polnischen Staates war. Im frühen 9. Jahrhundert wurde auf einem Hügel auf einer Halbinsel am Giecz-See eine kleine Festung gebaut, die seit 940 eine der wichtigsten Hochburgen der frühen Piasten war. Bei Ausgrabungen wurden dort Überreste des mittelalterlichen Palatiums, eine vorromanische Rotunde und Steinmauern eines steinernen Palasts aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Marien- und Nikolaikirche (Kościół Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny i św. Mikołaja) vom Ende des 12. Jahrhunderts.

Gnesener Dom (© Südstädter)
Gnesener Dom (© Südstädter)

Weiter geht es nach Gnesen (Gniezno), das von Posen rund 50 Kilometer entfernt ist. Gnesen ist eine der ältesten Städte Polens und war das politische Zentrum des sich bildenden Piastenstaates. Im Jahr 1000 traf hier der spätere erste König von Polen Bolesław I. Chrobry den deutschen Kaiser Otto III. und nach dem Akt von Gnesen kam es zur Gründung des ersten Erzbistums in Polen. Bis heute gilt die Erzkathedrale (Bazylika prymasowska Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny) als Mutter aller polnischen Kathedralen und ist Sitz des Primus von Polen. Ihre Anfänge gehen auf das 9. Jahrhundert zurück. Die Georgskirche (Kościół św. Jerzego w Gnieźnie) wurde vermutlich schon im 10. Jahrhundert erbaut und ist ein fast unbekanntes Juwel.

Von Gnesen geht es zurück Richtung Posen mit einem Stopp in Ostrów Lednicki, einer malerischen Insel im Lednicki-See, auf der eine wichtige frühe Piastenburg stand. Sie ist einer der möglichen Tauforte Mieszkos I. und besiegelte damit Polens Christianisierung im Jahr 966. Ausgrabungen förderten einen slawischen Burgwall von 500 Meter Umfang zu Tage, und Reste einer hölzernen Burg mit einem Baudatum aus der Zeit um das Jahr 960. Südlich wurden Ruinen eines steinernen Palatiums mit einer Kapelle gefunden, nördlich der Holzburg Reste einer steinernen Kapelle mit einem Baptisterium, in dem auch die Taufe Mieszkos stattgefunden haben könnte. In jedem Fall sind Palast, Kapelle und Baptisterium die spätestens 885 errichtet wurden, die ältesten bekannten Steinbauwerke in Polen.

Sie sehen, es gibt rund im Posen unzählige tolle Ausflugsmöglichkeiten und Busreiseziele. Bei Interesse beraten wir vom brylla-Team gern.

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