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Die schönsten Schlösser in Polen

Schloss WojanowDen Wawel und die Marienburg haben Sie sicher schon im Programm Ihrer Polenreisen, denn das sind ja landesweite Top-Sehenswürdigkeiten. Doch hat Polen einen so hohen Anteil von Schlössern, wie Sie ihn kaum in einem anderen Land finden. Das liegt daran, dass der Anteil des Adels an der Bevölkerung in Polen mit zehn Prozent weit größer war, als in anderen europäischen Ländern, wo ein bis drei Prozent die Regel waren. So war der polnische Landadel „szlachta“ noch immer die staatstragende Schicht, als es anderswo in Europa schon das Bürgertum war. Dieser hohe Adelsanteil brachte unserem Nachbarland eine große Zahl sehenswerter Schlösser ein.
Das wiederum können Sie in Ihren Reiseangeboten nutzen, denn wo immer Ihre Reiseroute in Polen auch hin führt: Ein sehenswertes Schloss in der Nähe ist fast immer zu finden.

Das Hirschberger Tal der Schlösser (Dolina Pałaców i Ogrodów)

Schloss Wojanow. Foto: Marcin Oliva Soto
Schloss Wojanow. Foto: Marcin Oliva Soto

Wenn Sie nun denken, andere Regionen Europas hätten viele Schlösser, sollten Sie sich erst einmal das Hirschberger Tal bei Jelenia Góra in Niederschlesien ansehen. Hier finden Sie auf engstem Raum konzentriert gleich drei Dutzend Paläste des europäischen Hochadels. Diese Sommerresidenzen brachten der Region den Ruf der europaweit höchsten Schlösserdichte ein, noch vor solch prominenten Ensembles wie den französischen Schlössern an der Loire. Zu den Hirschberger Schlössern gehören unter vielen anderen Erdmannsdorf (Myslakowice), das Preußen-König Friedrich Wilhelm III von Friedrich Schinkel umbauen und mit einem Lenné- Garten versehen ließ, Łomnica (Lomnitz), Staniszów (Stonsdorf), Wojanów (Schildau) als Sommersitz der Königstochter Luise oder Tzschocha (Czocha) am Leśniański-See, das als eines der schönsten Schlösser Polens gilt.

Unser Tipp: Eine Besichtigung des Hirschberger Tals der Schlösser ist leicht in eine Fahrt ins Riesengebirge einzubauen. Auch für mehrtägige Rad-Reisen ist die Region bestens geeignet. Im Winter gibt es spezielle Winterangebote und einen Adventsmarkt im Schloss Lomnitz. Neun der Schlösser sind heute Hotels.  
www.dolinapalacow.pl/

Schloss Ksiąz (Fürstenstein)

Schloss Fuerstenstein. Foto: Klaus Kloeppel
Schloss Fuerstenstein. Foto: Klaus Kloeppel

Das niederschlesische Schloss Fürstenstein (Ksiąz) liegt in der Nähe von Waldenburg (Walbrzych) in Niederschlesien und galt schon vor dem Krieg als Perle Schlesiens. Dieses größte schlesische Schloss ist Polens drittgrößtes Schloss und eines der größten Europas. Die im 13. Jahrhundert von dem Schweidnitzer Piastenzweig erbaute Schlossburg thront majestätisch auf einem 395 Meter hohen Felsen und beherrscht das Tal der Płecznica. Die waldige Mittelgebirgslandschaft der Region lässt den Bau ausgesprochen romantisch erscheinen. Das Schloss war von 1508 an im Besitz der Familie Hochberg. Da mehrere Familienmitglieder im Widerstand gegen den Nationalsozialismus waren und auf alliierter Seite kämpften, erfolgte 1941 die Beschlagnahme durch das Naziregime. Die Organisation Todt zog ein und bald wurde gemunkelt, dass im Schloss ein Führerhauptquartier entstehen sollte. So war Fürstenstein immer etwas geheimnisumweht. Heute gehört das Schloss der Gemeinde Wałbrzych, dort sind ein Hotel und das Europäische Zentrum untergebracht. Das Schloss kann besichtigt werden.

Unser Tipp: Bieten Sie Ihren Reisenden eine auf Ihre Zielgruppe abgestimmte Führung an, Sie können zwischen verschiedenen Themenführungen wählen. Bitte buchen Sie mindestens sieben Tage im Voraus.
www.de.ksiaz.walbrzych.pl/

Schloss Łancut (Landeshut)

Schloss Lancut. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Schloss Lancut. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Ganz im Osten Polens befindet sich Schloss Łańcut in der Wojewodschaft Karpatenvorland. Die prächtige Schlossanlage gehört zu den größten Residenzanlagen Polens. Zwei in der polnischen Geschichte bedeutende Adelsgeschlechter, die Lubomirskis und der Potockis, sind mit Łańcut eng verbunden. Beide Geschlechter gehörten zu den wichtigsten Magnatenfamilien des Landes. Im Jahr 1629 ließ Stanisław Lubomirski den Bau beginnen. Den Residenzcharakter bekam das Schloss Ende des 18. Jahrhunderts, als repräsentativ dekoriert und neu ausgestaltet wurde. Neue Gemälde und Skulpturen hielten Einzug, der Park wurde vergrößert und eine Orangerie gebaut. Die Innenräume sind hervorragend ausgestattet. Der zweistöckige prächtige Ballsaal und das Spiegelkabinett geben Einblick in die Lebenswelt des polnischen Hochadels.

Unser Tipp: Die verschiedenen Mussen der Schlossanlage bieten Sehenswertes für die unterschiedlichsten Zielgruppen unter ihren Reisenden: Von den grandiosen Kunstsammlungen der Familien Lubomirski und Potocki über die orthodoxe Kunst, den Militaria der Ausstellung zum 10. Jägerregiment zu Pferde bis hin zum Kutschenmuseum reicht die Palette.
www.zamek-lancut.pl/de

Schloss Krasiczyn

Schloss Krasiczyn. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Schloss Krasiczyn. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Unweit der heutigen polnisch-ukrainischen Grenze bei Przemyśl am San-Übergang der alten Handelsstraße nach Sanok liegt das im 16. und 17. Jahrhundert erbaute Schloss Krasiczyn. Es ist eines der schönsten Renaissance-Schlösser in Polen. Seinen Namen hat das Schloss nach seiner Erbauerfamilie Krasicki, den Namen Krasiczyn trägt auch die benachbarte kleine Stadt. Marcin Krasicki wandelte den Bau, den sein Vater begonnen hatte, in eine prächtige Residenz um und war einer der großen Kunstmäzene seiner Zeit. Hier in Krasiczyn wurde der spätere ermländische Bischof Ignacy Krasicki geboren, der zugleich einer der großen polnischen Schriftsteller war. Noch heute ist Krasiczyn geprägt durch die Fassade aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, auch der herrliche Schlossgarten stammt aus dieser Zeit. Das Schloss dient heute als Hotel, doch Schlosshof, die Schlosskapelle Mariä-Himmelfahrt und die Krypta können besichtigt werden.

Unser Tipp: Sie können im Voraus eine deutschsprachige Gruppenführung vereinbaren.
www.krasiczyn.com.pl

Schloss Niedzica am Dunajec

Schloss Niedzica
Schloss Niedzica

Eigentlich heißt das Bauwerk ja Burg Dunajec, nach dem polnisch-slowakischen Grenzfluss. Genannt aber wird es immer Schloss Niedzica (Zamek Niedzica). Die Burg steht rund 30 Kilometer südlich von Krakau hoch droben auf einem Felsenhügel mit Sicht auf die malerische Burgruine Czorsztyn auf dem anderen Ufer. Die beiden Burgen beherrschten einst die Region mit dem Durchbruch des Dunajec durch das Pieniny-Gebirge. Das Burgschloss  in der malerischen Umgebung der Czorsztynskie Seen ist eine Perle gotischer Baukunst. Der älteste Teil des Schlosses ist das obere Schloss aus dem 14. Jahrhundert. Zuvor gab es auf dem Felshügel am Dunajec eine von Kokosz Berzeviczy erbaute hölzerne Wehranlage. Die mittlere Burg erbaute im 15. Jahrhundert der Ungar Emmerich Zapolya. Nach den Veränderungen, die Georg Horvath im Renaissancestil Anfang des 17. Jahrhunderts durchführte, hatte das Schloss einen Innenhof mit Säulengängen. Die folgenden Eigentümer bis hin zu den letzten Besitzern, der Familie Salomon, änderten das Aussehen kaum noch. Heute befindet sich in einem Teil des Schlosses ein Museum. Von den Terrassen der oberen und der mittleren Burg haben Besucher einen herrlichen Blick auf den See, die Burg Czorsztyn und die Pieniny-Berge.

Unser Tipp: Lassen Sie Ihre Reisenden eine Fahrt auf dem Dunajec-Durchbruch auf keinen Fall verpassen. Organisieren Sie eine Floßfahrt über den Verein der Flößer (flisacy) www.flisacy.com.pl. Wir planen gern für Sie!
http://www.zamek-w-niedzicy.pl/

Schloss Moszna (Moschen)

Schloss Moszna. Foto: Teodor Wilk
Schloss Moszna. Foto: Teodor Wilk

Schloss Moszna ist in Klein Strehlitz im Oppelner Schlesien zu finden und wurde durch die Grafen von Proskau in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut. Das imposante Schloss wird in Schlesien wegen der vielen Stilrichtungen auch liebevoll „unser Disney-Schloss” genannt. Die Stilvielfalt mit dem Barock des mittleren Schlossteils, der Neogotik des Ostflügels und der Neorenaissance des Westflügels sowie den vielen Türmen machen Schloss Moszna unverwechselbar. Die Parkanlage mit ihren Kanälen und Brücken ist eine der schönsten Gartenlandschaften in der Woiwodschaft Oppeln. Im Jahr 1866 ging das Schloss an die letzten Besitzer über, die Familie von Tiele-Winckler. Schloss Moszna kann besichtigt werden.

Unser Tipp: Die großformatigen Gobelins Gaetano Gherardo Zompinis sollten Ihre Reisenden nicht verpassen. Als man sie kaufte, hatte man keinen Raum der zur Präsentation aller Gobelins groß genug war. Der Zyklus wurde so teils im Entree untergebracht und teils im Herrenzimmer.
www.moszna-zamek.pl

Schloss Lublin

Schloss Lublin. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Schloss Lublin. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Das Schloss Lublin befindet sich nordwestlich der Lubliner Altstadt.  Mit dem Bau des Burgschlosses wurde bereits im 12. Jahrhundert unter König Kazimierz II Sprawiedliwy (König Kasimir II. dem Gerechten) begonnen. Von diesem ersten, noch im romanischen Stil  erbauten Schloss blieben nur der Bergfried und die Burgkapelle mit ihren Wandmalereien im byzantinischen und altrussischen Stil erhalten. Das Lubliner Schloss diente in erster Linie als Reiseunterkunft für die polnischen Könige, wenn sie auf dem Weg nach Wilna waren. Hier in Lublin wurde vom polnischen Sejm 1569 die polnisch-litauische Union beschlossen. Burgkapelle und Bergfried sind Teile einer der ältesten erhaltenen Königsresidenzen Polens. Das Schloss in seiner heutigen Gestalt hingegen ist ein neogotischer Bau aus dem 19. Jahrhundert, der fast 130 Jahre als Gefängnis genutzt wurde. Seit 1957 ist das Schloss nun Hauptsitz des Lubliner Stadtmuseums (Muzeum Lubelskie).

Unser Tipp: Für die Kunstinteressierten unter den Reisenden sind die Sammlungen europäischer und polnische Malerei des 17.-19. Jahrhunderts sowie zeitgenössische polnische Malerei sehenswert.
www.zamek-lublin.pl

Schloss Kórnik (Kurnik)

Schloss Kornik nahe Posen
Schloss Kornik nahe Posen

Schloss Kórnik befindet sich nur rund 20 Kilometer südöstlich von der Messestadt Poznan entfernt im gleichnamigen Ort Kórnik. Schon im Mittelalter begann die Familie Górka an diesem Platz den Bau einer Schlossburg mit Burggraben und Hubbrücke, der um 1430 fertiggestellt war. Keller und einige alte Mauern blieben aus dieser Zeit erhalten  Im 16. Jahrhundert erfolgte ein Umbau im Renaissancestil, später wurde barock umgestaltet. Der damalige Besitzer Tytus Działyński schließlich ließ Schloss Kórnik im 19. Jahrhundert nach Schinkel-Plänen umgestalten.

Letzter Besitzer von Schloss Kórnik war Władysław Zamoyski. Er vermachte das Schloss mit dem 40 Hektar großen Gelände sowie sein gesamtes Vermögen 1924 dem polnischen Volk. Dazu gehörten auch die Kunstsammlung und seine berühmte Bibliothek mitsamt vielen bibliophilen Kostbarkeiten. Heute befindet sich im Schloss ein Museum mit zahlreichen außergewöhnlichen Exponaten sowie die Kórnik-Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften.

Unser Tipp: Lassen Sie Ihre Reisenden nicht das Arboretum versäumen, das mit seinen 3.000 Arten eines der größten und ältesten Polens ist.  
www.kornik.pl

Möchten Sie für Ihre Gruppe, für Ihre Busreise oder Ihren Verein eine erlebnisreiche Schlössertour planen oder eine Reise nach Polen mit einem Schlossbesuch kombinieren? Wir sind gern für Sie da, um Sie zum geeigneten Programm zu beraten. 

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