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Die sieben neuen Wunder Polens (Teil 1)

Naturpark (Bild: Jerzy Strzelecki)
Naturpark (Bild: Jerzy Strzelecki)

Polen ist nicht nur schön, es gibt auch viel zu entdecken: das finden auch in diesem Jahr wieder die Leser der polnischen Ausgabe des National Geographic Traveler-Magazins. Analog zu den sieben Weltwundern werden dort schon zum fünften Mal die sieben Wunder Polens gekürt. Nominiert waren 16 Orte, aus denen über 63.000 Leser die sieben schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten auswählten.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Als treuer Leser haben Sie sicher erkannt, dass wir auch die Orte der Liste 2014 in zwei Artikeln präsentiert haben („Die sieben Wunder Polens 2014 Teil 1“ und „Die sieben Wunder Polens 2014 Teil 2„). Dennoch werden Sie garantiert viel Neues in diesem Artikel „Die sieben neuen Wunder Polens (Teil 1)“ und im kommenden Artikel finden.

Gerade für Sie als Reiseunternehmer sind dieser und der nächste Artikel eine wertvolle Orientierungshilfe. Denn für die Listen haben Reisende die Ziele ausgewählt, die sie spannend und sehenswert fanden, und die sie sich selbst gerne angesehen haben. Ein kurzer Hinweis Ihrerseits, dass die Leser eines seriösen und bekannten Magazins gerade dieses Ziel zu den schönsten sieben Orten für Polenreisende gewählt haben, kann bei vergleichbaren Konkurrenzangeboten den Entscheid des Kunden für Ihr Angebot bedeuten. Kennzeichnen Sie zum Beispiel in Ihrem Katalog oder auf Ihrer Internetseite diese Programmhöhepunkte entsprechend.

Und hier die Plätze 7 bis 5 der Liste der polnischen Wunder 2015:

Platz 7 – Der Augustowski-Kanal

Augustowski-Kanal (Bild: Alexxx1979)
Augustowski-Kanal (Bild: Alexxx1979)

Mit diesem Wasserweg, der ein Traumziel für Naturliebhaber ist, liegt nicht ein Ort, sondern gleich eine ganze Wasserstraße auf Platz sieben. Gebaut wurde der vom polnischen General Ignacy Pradzyński entworfene Kanal zwischen 1823 und 1839. Gedacht war der 101 Kilometer lange Wasserweg als Teil der Verbindung von der Weichsel bis zur Memel, um den hohen Zoll für den Warentransport über preußisches Territorium zu umgehen. Später sollte der Kanal bis zum damals ebenfalls russischen Ventspils führen. Der fertig gebaute Teil des Kanals beginnt südlich von Augustów an der Schleuse Dębowo an der Biebrza und endete an der Memelschleuse der weißrussischen Stadt Hrodna. Für die 55 Meter Höhenunterschied, die das durch viele Seen führende Kanalsystem zu überwinden hat, wurden 18 Schleusen gebaut. Seine wirtschaftliche Bedeutung verlor der Kanal 1919, als Polen als Staat wieder erstand. Rund 80 Kilometer des Kanals liegen heute auf polnischem Territorium, der Rest in Weißrussland. Genaue Informationen und einen geschichtlichen Abriss zu Bau und Bedeutung des Kanals finden Ihre Reisenden im Kanal-Museum in Augustów.

Der Augustowski-Kanal bietet Ihren Gästen auch die Möglichkeit von verschieden langen, attraktiven Ausflügen mit der „Weißen Flotte“; beispielsweise auf der Papst-Route oder zur Rospuda. Von Augustów aus sind Ausflugsziele wie Suwałki, das Kloster Wigry oder auch ein Paddelausflug auf der legendären „Czarna-Hancza-Route“ auch mit dem Bus gut erreichbar.

Przedsiębiorstwo Żegluga Augustowska Sp. z o.o.
ul. 29 Listopada 7
16-300 Augustów
E-Mail: kontakt@zeglugaaugustowska.pl
Internet: zeglugaaugustowska.pl

Muzeum Ziemi Augustowskiej
Dział Historii Kanału Augustowskiego
ul. 29 Listopada 5a
E-Mail: muzeum.apk@home.pl

Platz 6 –  Die Stadt Kulm

Kulm Rathaus(Foto: Jerzy Strzelecki)
Kulm Rathaus (Foto: Jerzy Strzelecki)

Chełmno, auf Deutsch Kulm, liegt kurz vor Schwetz (Świecie) am Ostufer der Weichsel und ist heute eine bezaubernde Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern. Bitte verwechseln Sie dieses Chełmno nad Wislą nicht mit Chełmno nad Nerem, dem einstigen Vernichtungslager Kulmhof nordwestlich von Łódź. Das hier beschriebene Kulm an der Weichsel sieht man schon bei der Anfahrt vom anderen Weichselufer von der E261 aus spektakulär in der Sonne schimmernd auf dem hohen Ostufer der Weichsel liegen. Die Kleinstadt in der Woiwodschaft Kujawsko-Pomorskie war eine der ersten Ordensgründungen. Genau hier überschritt das Heer des Deutschen Ordens unter dem ersten Landmeister Hermann Balk die Weichsel und begann den Feldzug gegen die rebellischen Prussen. Schon 1233 erhielt Kulm Stadtrechte und bildete mit der Kulmer Handfeste eine der Blaupausen für die Rechte der Städte. Schon im 13. und 14. Jahrhundert kam die Stadt zu erster Blüte. Rund um den großen Marktplatz wurde die Stadt schachbrettartig angelegt. Bis heute steht die Kulmer Altstadt noch fast vollständig. Die Stadtmauer mit den 17 Türmen ist noch intakt, von den sieben Stadttoren allerdings ist nur noch das Graudenzer Tor erhalten. Der Marktplatz ist von prächtigen Bürgerhäusern mit überwiegend klassizistischen Fassaden umstanden. Unübersehbar im Zentrum ist das Rathaus von 1298, das im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil umgebaut wurde. Heute dient es als Museum. Die bedeutendste Kirche ist die St. Marienkirche, die schon 1280 erbaut wurde. Sie ist im Besitz einer Reliquie vom Schädelknochen des Heiligen Valentin. Ein Rundgang durch die romantische Stadt mit den vielen malerischen Einblicken lohnt immer. Ihre Reisenden werden an Rothenburg o.d.Tauber erinnert sein. Und noch etwas Besonderes ist an Kulm: Die Stadt ist ob der Romantik Polens Stadt der Verliebten.  Der Valentinstag am 14. Februar wird hier eben wegen der Reliquie des Heiligen Valentin mit ganz besonders großem Programm gefeiert. So können Sie Ihren Busreisenden auch in einer sonst schwierigen winterlichen Reisezeit in Kulm ein schönes Programm bieten!

Urząd Miasta Chełmno
ul. Dworcowa 1
86- 200 Chełmno
E-Mail: biuro_informacji@chelmno.pl
Internet: chelmno.pl

Lesenswert ist auch die deutschsprachige private Website in deutscher Sprache www.chelmno.info

Platz 5 – Der Nationalpark Warthemündung

Nationalpark (Foto: Dreizung)
Nationalpark (Foto: Dreizung)

Der Park Nationalpark Warthemündung (Park Narodowy Ujście Warty) liegt in der Woiwodschaft Lebuser Land (woj. Lubuskie) und ist Polens jüngster Nationalpark. Er wurde erst 2001 gegründet. Noch immer gilt er als Geheimtipp und zählt zu den ornithologisch bedeutendsten Schutzgebieten des Landes. Der rund 80 Quadratkilometer große Nationalpark umfasst das Mündungsgebiet der Warthe (Warta), das einem Binnendelta gleicht und nur 80 Kilometer östlich von Küstrin (Kostrzyn) in die Oder mündet. Wasserreich ist der Nationalpark mit zahlreichen labyrinthartigen Flußarmen. Rund 250 im Park gezählte Vogelarten, von denen 170 dort brüten, machen die Warthemündung zu einem Mekka der Vogelfreunde. Sitz der Parkverwaltung ist Kietzerbusch (Chyrzyno) bei Küstrin. Im dortigen Bildungszentrum gibt es alle Informationen zu den touristischen Lehr- und Themenwanderwegen, dazu steht ein über 20 Meter hoher Aussichtsturm zur Verfügung.

Eine Reise in diesen Nationalpark könnten Sie auch als Tagestour von Berlin aus oder aus dem Berliner Umland anbieten. Ein Besuch lässt sich auch in eine Westpolenreise oder in eine Reise entlang der Oder integrieren. Auch eine speziell an die Wünsche von vogelkundlich Interessierten angepasste Reise in Begleitung eines Ornithologen ist eine gut denkbare Reiseidee.

Für die Integration in Ihre Reiseprogramme ist die Region interessant, denn ganz in der Nähe finden sich weitere interessante Reiseziele wie zum Beispiel die Küstriner Altstadt. Für Naturinteressierte lässt sich bei Ihrer Reise eine Fledermausführung in der Festung anschließen.

Nationalpark „Ujście Warty”
Chyrzyno 1
69-113 Górzyca
E-Mail: sekretariat@pnujsciewarty.gov.pl
Internet: pnujsciewarty.gov.pl

Im zweiten Teil dieses Beitrags lesen Sie über die ersten Plätze auf der Liste der polnischen Wunder.

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