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Polen für Entdecker Teil 3: Kulturhauptstadt Breslau

Breslau (Wroclaw) ist Europäische Kulturhauptstadt 2016 und zeigt sich in diesem Jahr als eine Stadt der Brücken – und das in vielerlei Hinsicht. Für Ihre Gruppenreise nach Polen können Sie dieses Motto leicht nutzen und Ihre Reisenden die schlesische Metropole unter einem ganz anderen Blickwinkel neu entdecken lassen. Wir von Brylla Reisen als Ihre Incoming Polen-Agentur sind Ihnen da gern behilflich. Im heutigen Artikel Polen für Entdecker Teil 3: Kulturhauptstadt Breslau geben wir Ihnen schon einmal wertvolle Hinweise.

Breslau und die Brücken der Multikulturalität

Das heutige Breslau zeigt sich ausgesöhnt mit seiner Geschichte, zum ersten Mal seit langer Zeit. Diese Stadt, die nie nur deutsch oder nur polnisch war, empfindet sich als Brückenbauer zwischen Deutschen, vertriebenen Deutschen, Polen, vertriebenen Polen, den tschechischen Nachbarn und der ausgelöschten jüdischen Bevölkerung. Vieles aus der Vorkriegsgeschichte hat deutsche Spuren, die Nachkriegszeit mit ihren polnischen Spuren bringt auch die Geschichte und Kultur der bei Kriegsende aus dem Raum Lemberg (Lwow, Lviv) vertriebenen Polen mit in die schlesische Metropole. Diese Neusiedler waren aus ihrer Heimat ein multikulturelles Miteinander verschiedener Ethnien und Religionen gewohnt und wurden nach der Wende 1989 wiederum zu Brückenbauern. Kaum jemand in dieser Stadt hat Großeltern, die in Breslau geboren sind, so ist auch kaum jemand von deren mit der Stadt verbundenen persönlichen leidvollen Geschichten belastet. Das macht offen für Versöhnendes, für Neues und für Neugier auf das Andere.

Grunwaldbrücke (© Zorza)
Grunwaldbrücke (© Zorza)

Da ist es nur logisch, dass es am 20. Juni unter dem Titel „Brücken“ (Mosty) ein ganz besonderes Event auf dem Kulturhauptstadtprogramm steht. 25 der 117 Brücken von Breslau werden dann für einen Tag zu Bühnen und Kunsträumen werden, in denen vor allem dieses Motto des Brückenbaus zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, zwischen den Nationen und den Kulturen visualisiert und in Töne umgesetzt wird.

Breslau – Brücke in die architektonische Moderne

Einen großen Stellenwert im Programm der Kulturhauptstadt 2016 hat die Architektur. Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts war Breslau ein Motor auf dem Weg in die architektonische Moderne. Ein Meilenstein auf diesem Weg war der Bau der Jahrhunderthalle 1913 von Max Berg. Eben dieser Max Berg war von 1909 bis 1925 Stadtbaurat von Breslau und rief seine berühmten Architektenkollegen Hans Scharoun, Hans Poelzig und Erich Mendelssohn an die Oder.

Kaufhaus Petersdorff (© Myriam Thyes)
Kaufhaus Petersdorff (© Myriam Thyes)

Bauten wie das Ledigenheim von Hans Scharoun in Form eines Hochseedampfers mit den lichtdurchfluteten Gemeinschaftsräumen, und Kindergärten machten Breslau zur Hochburg der architektonischen Moderne. Sie sind in der Innenstadt im Bereich zwischen Dom und Oper zu finden. Dazu gehört Erich Mendelsohns 1928 errichtetes Kaufhaus Rudolf Petersdorff (ul.Szewska 6/7), mit der geschwungenen Fassade aus Travertinplatten mit den gerundeten Fenstern. Ein Meilenstein auch Erich Dernburgs ehemaliges Kaufhaus Wertheim (ul.Swidnicka), das sich so wunderbar in dieses Gründerzeitviertel einfügt. Dazu gehört auch Hans Poelzigs 1911 errichtetes Geschäftshaus mit den großen Fensterachsen und den sonnendurchfluteten Büros an der ul.Ofiar Oswiecimskich.

Speziell zum Kulturhauptstadtjahr wird mit dem Projekt WuWa2 an die große Werkbundausstellung Wohnung und Werkraum von 1929 erinnert. Diese alte WuWa-Siedlung, zu der auch Scharouns Ledigenheim gehört, wurde zum Kulturhauptstadtjahr 2016 restauriert. WuWa2 ist die Neuauflage des damaligen Konzepts, menschengerechte neue Formen des Zusammenlebens in ökologischen Gebäuden zu entwerfen. Es entsteht in Nowe Zerniki. Die ersten Wohnungen sollen Ende des Jahres bezugsfertig sein.

Weisen Sie Ihre Reisenden bei einer architektonischen Stadttour durch Breslau unbedingt auch auf die Neubauten der Stadt hin, die zeigen, wie eine junge Architektengeneration eine ganz eigene moderne Formensprache in der Architektur ihrer Stadt gefunden hat. Trotz der großen Vielfalt fügt sich auch Überraschendes harmonisch in ein stimmiges Ganzes ein.

Für jeden Architekturinteressierten ist das Breslauer Architekturmuseum ein Muss auf dem Besichtigungsplan. Dort finden im Kulturhauptstadtjahr einige faszinierende Ausstellungen statt. Die Ausstellung „Die Siedlungen des Werkbunds. Der Weg in die Moderne“ findet vom 31.März – 5.Juni statt. Zum ersten Mal werden alle sechs Siedlungen des Werkbunds vorgestellt. Weitere geplante Ausstellungen sind „Lemberg – Stadt der Moderne“ und zum Jahresschluss „Architektur des 20. Jh. in Wroclaw“. Daneben gibt es eine Dauerausstellung Kunsthandwerk und Architektur vom 12. bis 20. Jahrhundert.

Muzeum Architektury we Wroclawiu
Bernardynska 5
50-156 Wroclaw
muzeum@ma.wroc.pl
www.ma.wroc.pl

Breslau – Wo 117 Brücken sind, ist auch Wasser

Zwar kommt Breslau mit seinen 117 Brücken bei Weitem nicht an Hamburg oder Venedig heran, doch gilt auch hier: Wo Brücken sind, ist auch Wasser. Der Bedeutung des Wassers mit allen Aspekten als umweltfreundlicher Energielieferant, Lebensader als Wirtschaftsweg aber auch als Bedrohung durch die Hochwasser wollte man in Breslau ein Denkmal setzen. Das neue „Hydropolis“ wurde rechtzeitig zum Beginn des Kulturhauptstadtjahres eröffnet und ist viel mehr als ein klassisches Museum. Es ist vielmehr ein interaktives hochmodernes Wissenszentrum rund um das Thema Wasser.

Auf über 4.000 qm Fläche entdeckt der Besucher in acht thematischen Zonen anhand von 64 interaktiven Ausstellungen das Thema Wasser ganz neu. Dabei finden sich Projektionen über die Entstehung der Erde und des Wassers, das Leben in den Ozeanen und das des Bathyscaphs Trieste, der 1960 den tiefsten Ort der Erde erreichte. Andere Bereiche zeigen die Bedeutung des Wassers für den Menschen, die Geschichte der Wassertechnik und des Wasserbaus sowie heutige Systeme und Pläne der Wasserverwaltung. Bei Ihrer Bus Gruppenreise in Polen wird das Hydopolis auch bei technisch und naturwissenschaftlich interessierten Reisenden auf Interesse stoßen und die Bedeutung des Wassers für Breslau entdecken lassen. Auch Ihre kleinen Gäste werden dort große Augen machen. Ein Busparkplatz direkt am Hydopolis ist vorhanden.

Hydopolis
ul. Na Grobli 19-21
Wroclaw
E-Mail: biuro@hydropolis.pl
www.hydropolis.pl

Brücke in die Vergangenheit – Breslaus jüdisches Leben

Fast verschwunden aus dem Stadtgesicht sind die Spuren der im frühen 13. Jahrhundert begonnenen achthundertjährigen jüdischen Geschichte Breslaus. Immerhin hatte Breslau noch 1925 die drittgrößte jüdische Gemeinde Deutschlands mit rund 25.000 Mitgliedern. Viele von ihnen gehörten damals zur geistigen Elite der Stadt. Erst langsam entstand wieder eine jüdische Gemeinde, die heute ca. 350 Mitglieder umfasst.

Das einzige in der Reichspogromnacht nicht völlig zerstörte jüdische Gotteshaus ist die wunderbar restaurierte Synagoge „Zum weißen Storch“ (Pod Bialym Bocianem). Sie ist heute wieder Mittelpunkt jüdischen Lebens, doch finden dort auch zahlreiche Lesungen, Theateraufführungen und Konzerte statt. Im kleinen Caférestaurant daneben können Ihre Reisenden sich mit koscheren Speisen verwöhnen lassen. Die Synagoge steht im Stadtviertel des gegenseitigen Respekts, wo mit Juden, Katholiken, Protestanten und orthodoxen Christen vier Religionen friedlich zusammenleben und mit Muslimen gemeinsam für den Frieden beten. Es besteht immer auch die Möglichkeit ein Gespräch mit einem Vertreter der Kahane-Stiftung über jüdisches Leben einst und heute zu arrangieren, oder an einer Kulturveranstaltung teilzunehmen.

Grab Lassalle (© Erdmann)
Grab Lassalle (© Erdmann)

Zwei der drei jüdischen Friedhöfe sind erhalten. Der jüdische Friedhof in der ul. Lotnicza gehört bis heute zur jüdischen Gemeinde. Hier findet der Besucher viele deutsche jüdische Namen, lateinische und hebräische Inschriften. Auch die bis 1944 in Breslau verstorbenen Holocaustopfer wurden dort beigesetzt. Der zweite jüdische Friedhof ist restauriert und dient heute als Gedenkstätte. Hier findet man die Gräber solch bekannter Persönlichkeiten wie das von Ferdinand Lassalle, dem Gründervater der SPD.

Bente Kahane Stiftung
Fundacja Bente Kahan
ul. Pawla Wlodkowica 5
50-072 Wroclaw
E-Mail: fbk@fbk.org.pl
www.fbk.org.pl

Breslau – Musik baut Brücken

Für Sie als Anbieter einer Gruppenreise nach Polen ist auch die Abendgestaltung für Ihre Reisenden ein Thema. Im Kulturhauptstadtjahr bietet Breslau da eine ganz besondere Vielfalt an verschiedenen Musikveranstaltungen. Je nach der Zielgruppe Ihrer Gruppenreise nach Polen oder Ihrer Polen – Rundreise können Sie aus dem Vollen schöpfen.

Vor allem das neue Nationale Musikforum zwischen Königsschloss und Oper bietet mit seinen vier Konzertsälen eine große Vielfalt an musikalischen Veranstaltungen. Schon der Bau ist spektakulär und hebt Breslau auf eine ganz andere Ebene innerhalb der europäischen Musikstädte. Im großen Saal finden 1.800 Musikenthusiasten Platz. Das neue Musikforum mit den drei Kammermusiksälen bietet 250 bis 450 Plätze. Bei der Akustik hat man nicht gespart und hat das New Yorker Unternehmen Artec engagiert. Bis zu 700 Veranstaltungen können hier im Jahr stattfinden. Nicht nur das Philharmonische Orchester, sondern noch zehn weitere Ensembles haben nun im Nationalen Musikforum ihre Spielstätte. Dazu gehört das Breslauer Barock-Orchester, das Kammerorchester Leopoldinum und das Lutoslawski-Quartett. Doch auch Jazz, Pop und elektronische Musik wird hier zu hören sein. Die Gäste Ihrer Rundreisen in Polen oder Gruppenreisen nach Polen werden dort also hochklassige Unterhaltung finden.

Narodowe Forum Muzyki
plac Wolnosci 1
50-071 Wroclaw
E-Mail: office@nfm.wroclaw.pl
www.nfm.wroclaw.pl/
Spielplan: http://www.nfm.wroclaw.pl/component/nfmcalendar/events

Möchten Sie eine Gruppenreise nach Breslau oder eine Rundreise mit Breslau als Station organisieren? Kontaktieren Sie mich und mein Team. Ihr Marek Brylla.

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