Geldwechseln war doch immer schon ein Zeichen von Urlaub. Denn es war die Voraussetzung, um den Hüttenbesuch beim Skifahren in Österreich mit österreichischen Schilling und die Limonade am Strand von Italien in Lira bezahlen zu können. Aber kompliziert war es auch, oder? So freuen wir uns heute, dass wir in vielen EU-Ländern ohne Umrechnungssorgen und Geldtauscherei ganz einfach durch den Urlaubsalltag kommen. In fast allen EU-Ländern: Polen hat den Euro nicht, und wird ihn nach allem Anschein auch nicht so schnell einführen. Manchmal denke ich, dass das auch viele potenzielle Urlaubsgäste abschreckt. Ein Indiz: Da mit der Euro-Einführung die Routine schwindet, erhalte ich viele Fragen, die sich um das Geldwechseln drehen. Ein Thema, das Urlaubsgäste umtreibt und sicherlich auch die eine oder andere Sorgenfalte bei der Urlaubsplanung entstehen lässt. Aber ich kann jeden Polenreisenden beruhigen: Geldwechseln in Polen ist gar nicht kompliziert. Warum, sage ich auch gleich. Auch für Ihre Reisegäste, die sich für eine Buchung einer Polenreise interessieren, könnte das interessant sein.
Wo wechselt man am besten: In Deutschland oder in Polen?
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Die Geldwechselinfrastruktur ist in Polen sehr gut. Niemand muss vor der Abreise bei einer Bank in Deutschland Geld wechseln. Wer das versucht, kann wirklich Sorgenfalten auf die Stirn bekommen. Die meisten Banken haben keine großen Vorräte an Zloty im Tresor. Und wer hier wechselt, wechselt meistens auch nicht gerade zum besten Kurs. Viel einfacher ist es, einfach etwas Bargeld mitzunehmen und direkt bei Ankunft oder gar schon an der Grenze – bei Busreisenden auch gern an einer Raststätte – den Grundstock für die wichtigsten Ausgaben umzutauschen. An jedem Grenzübergang und an den grenznahen Raststätten leuchtet es: Das Schild mit der Aufschrift „Kantor“, was so viel wie Geldwechselstube bedeutet. Klar, der allerbeste Kurs in Polen zum Umtauschen von Euro in Zloty findet sich hier zwar nicht immer, aber richtig schlechte Wechselkurse habe ich hier – auch dank des Wettbewerbs der Kantoren – noch nie gesehen.
Daher ist für unsere Busreisekunden die ganz klare Empfehlung: Planen Sie einen Stop kurz hinter der Grenze an einer Raststätte ein, an der auch ein Kantor sitzt, der professionell und zu fairen Kursen für Ihre Reisegäste Geld wechselt. Kündigen Sie das auch vorher im Reiseprogramm an, damit sich die Mitfahrenden darauf einstellen. Das beruhigt ungemein, glauben Sie mir. Weniger zu empfehlen ist übrigens das Geldwechseln am Flughafen, dort sollte man sehr genau den Wechselkurs prüfen. An Bahnhöfen wiederum ist es meistens in Ordnung.
Vor Ort hat man dann, je nach touristischer Prägung des Zielortes, unterschiedlich viele Geldwechselstuben. In Kolberg zum Beispiel, unserem zweiten Firmenstandort, finden sich so viele Geldwechselstuben, dass man selten mehr als 500 Meter bis zur nächsten braucht. Durch den Wettbewerb sind die Wechselkurse auch fast immer einwandfrei. In anderen Städten kann es weniger Auswahl geben, vor allem in kleineren Städten. Aber auch das ist kein Problem: Größere Beträge möchte wahrscheinlich sowieso kein Urlauber bar mit sich herumtragen, weshalb die Kreditkarte oder EC- bzw. Maestro-Karte meist im Portemonnaie steckt. Die Maestro-Karte, wie die EC-Karte heute heißt, ist allerdings ein bisschen erklärungsbedürftig beim Geldabheben im Ausland: Seit einiger Zeit bieten die meisten Geldautomaten eine Option zum „Abheben in Euro“. Das ändert nichts daran, dass man Geld in Zloty aus dem Automaten bekommt. Aber man bekommt vorher den umgerechneten Kurs auf dem Bildschirm des Automaten angezeigt. Eigentlich eine schöne Sache, aber diesen Service lassen sich viele Geldautomatenbetreiber gut bezahlen. Denn mit der Anzeige können sie den Kurs selbst festlegen, und das machen sie meistens deutlich zu ihren Gunsten. Das Portal Polen.pl und auch Stern TV haben sich des Themas schon angenommen und teils erkleckliche Wechselkursunterschiede zu Lasten des Kunden festgestellt. Mein Tipp daher: Empfehlen Sie Ihren Reisenden, ohne diese Wechselkursumrechnung in Euro an Geldautomaten abzuheben. Dann sieht man zwar erst daheim auf dem Kontoauszug, wie der Wechselkurs war, aber der ist nach aller Erfahrung immer besser als in der anderen Variante.
Zahlen in Euro in Polen
Wer in Städten wie Warschau oder auch in Kolberg unterwegs ist, kommt oft mit Englisch oder Deutsch genau so gut zurecht wie mit Polnisch. Naheliegend, dass man dort auch in Euro zahlen kann. Kann man auch meistens! Allerdings meistens zu einem ziemlich schlechten Kurs. Wer also sowieso Trinkgeld geben wollte, kann in Euro zahlen. Wer den eigentlichen Preis zahlen möchte, sollte das lieber lassen. Das bringt am Ende weder dem Zahlenden etwas, weil er mehr zahlt, noch dem Zahlungsempfänger, weil er das Geld wechseln muss.
Und die Kreditkarte?
Kniffliger als beim Geldwechseln und bei der Maestro-Karte wird es bei der Kreditkarte. Da helfen nämlich keine Faustregeln, da muss man ganz genau in den eigenen Kreditkartenvertrag schauen. Fein raus sind alle, die Kreditkarten von Banken haben, die Auslandsabhebungen gratis anbieten. Das klappt auch in Polen prima. Bei allen anderen ist auf die Gebührenliste zu schauen.
Meine Empfehlung für Ihren Service
Für Ihre Reisegruppe sollten Sie aktiv eine Empfehlung aussprechen, um Ängste und Sorgen vor dem Geldwechsel zu nehmen. Am besten empfehlen Sie, eine kleinere Summe Bargeld mitzunehmen, mit der man bei normalen Verbrauch über einen Tag kommt. Diesen Betrag sollten die Teilnehmer kurz hinter der Grenze oder am Zielort in Zloty wechseln. Anbieten kann man auch, den Tageskurs der üblichen Banken kurz im Internet abzurufen, um den Wechselstubenkurs einschätzen zu können. Wer möchte und mit größeren Bargeldmengen kein Problem hat, kann das auch problemlos mit größeren Summen für den ganzen Urlaub tun. Wer von den Teilnehmern ungern viel Geld mitführt, sollte entweder eine auslandsgebührbefreite Kreditkarte haben, oder mit der EC- bzw. Maestro-Karte Geld abheben und dabei tunlichst vermeiden, den „in Euro auszahlen“-Knopf am Automaten zu drücken oder die Frage danach an der Kasse zu bejahen. Dann klappt es auch mit dem fairen Umrechnungskurs, und der Urlaub in Polen bleib günstig und in guter Erinnerung.