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Zu sehen ist das Europäische Zentrum der Solidarność in Danzig, Bild: Borys Kozielski
Danzig, Europäisches Zentrum der Solidarność, Bild: Borys Kozielski

Die Danziger Werft besuchen: ein Höhepunkt für Gruppenreisen nach Danzig [2023] – Fördert(e) Schiffsbau Freiheit?

Gruppenreisen zu gestalten ist eine Herausforderung. Sie als Reiseveranstalter, Organisator einer Gruppenreise, Reiseleiter oder Reisebürobetreiber wissen das. Denn in der Reisegruppe sind vielfältige Interessen vertreten. Gut, wenn Sie Reiseziele im Angebot haben, die für viele Menschen ansprechend sind. So wie Danzig. Hier lockt eine wunderschöne Stadt zum Genießen und erholen. Das nahe Meer bietet Möglichkeiten zu Naturerlebnissen. Und: die Stadt Danzig und insbesondere ihre Werft sind von großer historischer Bedeutung.

Denn Danzig ist eine Stadt mit einer vielschichtigen und nicht zu unterschätzenden Bedeutung für die Geschichte Polens, Europas und der Welt. Innerhalb dieser geschichtsträchtigen Metropole gibt es allerdings Orte, die einen herausragenden Rang einnehmen. Sie verdienen ungeteilte Aufmerksamkeit. Und einer dieser Orte ist zweifelsohne die Danziger Werft, wo der Mauerfall von Berlin im Jahre 1989 bereits acht Jahre zuvor seinen Lauf genommen hat.

Im folgenden Beitrag möchte ich Ihnen die faszinierende Geschichte der Danziger Werft und ihre Bedeutung für Europa näherbringen. Ich möchte auf die Alleinstellungsmerkmale dieses besonderen Ortes eingehen, die nicht nur Ihre geschichtsinteressierten Reisegäste sicherlich begeistern werden. Freuen Sie sich mit mir in die Geschichte, die Gegenwart und die Bedeutung der einstigen Leninwerft einzutauchen: sie hat den Weg dafür geebnet, unseren Kontinent von der Lehre ihres Namenspatrons zu befreien. Das Schicksal legt zuweilen einen eigenartigen Sinn für Ironie an den Tag.

Die historischen Ereignisse auf der Werft

Die Danziger Werft hat eine lange und bedeutende Geschichte in Polen und Europa. Ihre Ursprünge reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück.

Und ihr Werdegang stellt in dieser Zeit ein Abbild der Geschichte Deutschlands, Polens und des Getreidehandels im Ostseeraum dar. Dieser brachte der Gegend einst einen enormen Wohlstand. Einen Wohlstand, der sich bis heute in den prächtigen Fassaden der Bürger- und Patrizierhäuser in der Danziger Altstadt widerspiegelt.

Zu sehen ist das Große Zeughaus in Danzig, Bild: User Benhamburg at wikivoyage shared
Danzig, Großes Zeughaus, Bild: User Benhamburg at wikivoyage shared

In den Jahrhunderten danach entwickelte sich die Werft zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in Pommern. Vor allem nach 1945 wurde sie zu einem der größten Schiffsbaukomplexe in Europa. Dieser drückte der polnischen Schiffbauindustrie seinen unverkennbaren Stempel auf.

In den 1980er Jahren wurde die Werft allerdings aus einem anderen Anlass weltweit bekannt. Und zwar aufgrund der Rolle, die sie im Zusammenhang mit der Gewerkschaftsbewegung Solidarność (Solidarität) gespielt hat.

Die Danziger Werft wurde nämlich zur Geburts- und Wirkungsstätte der Solidarność. Die Arbeiter der Werft, angeführt von dem späteren Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa, organisierten auf ihrem Gelände Streiks und forderten politische und wirtschaftliche Veränderungen im Land. Diese Bewegung führte letztendlich zur Anerkennung der Gewerkschaft und legte den Grundstein für den Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in Polen.

Doch die Geschichte hat die Danziger Werft nicht nur in Polen, sondern in ganz Europa zu einem Symbol für Freiheit und den Kampf gegen die Unterdrückung gehievt. Die der Werft entsprungene Solidarność-Bewegung inspirierte nämlich ähnliche Bewegungen in anderen kommunistischen Ländern. Sie trug somit zur Demokratisierung Osteuropas bei. Ihre Rolle hat einen dauerhaften Eindruck in der Geschichte hinterlassen und wird weiterhin als ein wichtiger Teil der polnischen und europäischen Historie betrachtet.

Auch Deutschland habe der Danziger Werft und ihrer Belegschaft viel zu verdanken sagte Angela Merkel. Um es in ihren Worten auszudrücken (und Sie davon zu überzeugen, dass es sich hierbei nicht um polnische Hybris handelt): „Die Solidarność hat eine Kraft entfaltet, die andere mittel- und osteuropäische Gesellschaften mitgerissen hat – auch in Deutschland. (…) Die Frauen und Männer der Solidarność sind europäische Freiheitshelden, die auch mich geprägt haben“.

Der von der Solidarność losgetretene Dominoeffekt wurde unter anderem in Berlin im Jahre 2009 während der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls sehr gekonnt in Szene gesetzt. 1.000 Mauersteine wurden damals dominoartig aufgestellt um die kommunistischen Diktaturen des Ostens zu symbolisieren. Den ersten Stein durfte – äußerst passend – Lech Wałęsa umstoßen. Es war ein bewegender Moment der Anerkennung nicht nur seiner persönlichen Leistung, sondern auch der der gesamten Belegschaft der Werft und des polnischen Volkes allgemein. Es war ein Zeichen der nunmehr europäischen Solidarität, dem ein hoher symbolischer Wert innewohnt.

Was tut sich in der Gegenwart?

Der einstige Schauplatz der Solidarność-Bewegung in den 1980er Jahren hat sich seitdem stark verändert. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in Polen und der Umgestaltung der politischen und wirtschaftlichen Landschaft begann die Danziger Werft sich zu modernisieren. Sie spezialisierte sich auf die Bereitstellung verschiedener Schiffstypen sowie anderer Produkte und Leistungen.

Heute ist das Gelände der einstigen Leninwerft ein moderner Industrie- und Geschäftskomplex mit viel Kultur im Angebot. Hier sind verschiedene Unternehmen und Einrichtungen angesiedelt, die in den Bereichen Schiffbau, Handel und Dienstleistungen tätig sind. Künstler und ein namhaftes Museum dürfen an einem solchen Ort natürlich auch nicht fehlen.

Zu sehen ist die Speicherinsel in Danzig, Bild: Rudolf H. Boettcher
Danzig, Speicherinsel, Bild: Rudolf H. Boettcher

Ein aktuelles Beispiel hierfür liefert eine 45 Meter lange Jacht, die für einen Schweizer Kunden unlängst den Trockendock der Werft verlassen hat. Ihr stolzer Preis von mindestens 30 Millionen Dollar sowie drei weitere Exemplare, die ihr zeitnahe folgen sollen, zeigen eindrucksvoll, dass die Danziger Werft sich zu einem hochgeschätzten Produzenten von modernen Luxusbooten gemausert hat.

Die Werft selbst wurde in den letzten Jahrzehnten modernisiert und umgebaut, um den Anforderungen der globalen Wirtschaft gerecht zu werden. Sie hat ihre Tätigkeiten im Schiffbau fortgesetzt und sich auf den Bau von Containerschiffen und Luxusjachten spezialisiert.

Doch der Mensch lebt nicht von Jachten allein. Auf dem Gelände der Werft entsteht deshalb derzeit die sogenannte „Junge Stadt“, die ihr Antlitz, wie der Name schon sagt, verjüngen soll. Darüber hinaus ist hier seit längerem das „Centrum Stocznia Gdańska“ beheimatet – ein Kultur- und Businesszentrum, wo diverse Veranstaltungen und Events organisiert werden. Neben Ausstellungen, Konferenzen und Kongressen gehören dazu auch Konzerte, die im Rahmen des sogenannten „Freiheitsraumes“ unter anderem die Auftritte von Jean Michel Jarre, Rod Stewart und Kylie Minogue gesehen haben.

Ich frage mich manchmal, ob die in den 1980er Jahren streikenden Arbeiter sich diese beeindruckende Entwicklung auch nur annähernd hätten vorstellen können.

Wo können Besucher dies nachvollziehen?

Die Danziger Werft hat eine bewegte Geschichte und ist ein Symbol für den Kampf für Arbeiterrechte und Demokratie in Polen und Europa. Obwohl sich das Gelände im Laufe der Jahre verändert hat, bleibt die Erinnerung an die Ereignisse der Solidarność-Bewegung und die Bedeutung der Danziger Werft in der polnischen und europäischen Geschichte selbstredend erhalten.

Ein überaus gelungenes Beispiel für die Bewahrung und Förderung des Erbes der Bewegung ist das sehenswerte Solidarność-Museum. Die landesweit bedeutende Einrichtung ist auch als das Europäische Solidarność-Zentrum bekannt. Sie bildet eine Klammer, welche die geschichtsträchtige Vergangenheit des Ortes mit der pulsierenden Gegenwart verbindet. Darüber hinaus weiß das Gebäude des Museums auch rein architektonisch zu überzeugen. Es erinnert gezielt an die seetauglichen Stahlkolosse, die hier einst gebaut und zu Wasser gelassen wurden.

Das Solidarność-Museum verfügt über eine beeindruckende Sammlung von Exponaten, darunter Dokumente, Fotos, Videos und Artefakte, die die Geschichte der Solidarność illustrieren. Die Ausstellungen zeigen die Ursprünge der Bewegung, ihre Forderungen, die Menschen, die an ihr beteiligt waren, und die Ereignisse, die zur politischen Veränderung in Polen und Europa führten.

Danzig Uferpromenade (© Christian Erdmann)
Danzig Uferpromenade (© Christian Erdmann)

Neben den Ausstellungen bietet das Museum Bildungsprogramme, Workshops und Veranstaltungen an, um Besuchern die Möglichkeit zu geben, mehr über die Geschichte der ersten unabhängigen Gewerkschaft des ehemaligen Ostblocks zu erfahren. Es dient auch als Forschungszentrum, das sich mit politischer Geschichte, Menschenrechten und dem Erbe der Solidarność-Bewegung befasst.

Das Museum verfügt darüber hinaus über eine Gedenkstätte. Sie ist denjenigen gewidmet, die während des freiheitlichen Kampfes der Solidarność ums Leben kamen oder inhaftiert waren.

Die Einrichtung ist eine wichtige Institution, die dazu beiträgt, die Erinnerung an die Solidarność-Bewegung und ihre Auswirkungen auf die polnische und europäische Geschichte lebendig zu halten. Es ist ein Ort des Lernens, der Reflexion und des Gedenkens, der Ihren Reisegästen sicher gefallen wird.

Mit welchen Filmen können Reisende sich einstimmen?

Die Danziger Werft erwies sich schon häufig als eine Inspirationsquelle für polnische aber auch deutsche Filmemacher. Dies ist angesichts ihrer Geschichte kein bisschen verwunderlich.

Zu den berühmtesten Werken, die in und über die Danziger Werft gedreht wurden, zählt der vielfach prämierte Streifen „Der Mann aus Eisen“ (im Original „Człowiek z żelaza“) aus dem Jahr 1987, der vom Oscarpreisträger Andrzej Wajda inszeniert wurde. Der Film ist eng mit der Historie der Danziger Werft und der Solidarność-Bewegung verbunden und erzählt die Geschichte eines jungen Journalisten, der versucht, die Wahrheit über die Ereignisse in der damaligen Leninwerft während der frühen 1980er Jahre aufzudecken. Der Film zeigt den Kampf des Protagonisten gegen die Zensur und die Bemühungen der kommunistischen Machthaber, die Geschichte zu vertuschen. „Der Mann aus Eisen“ hebt die Themen politischer Widerstand und die Rolle der Kunst und Medien in der politischen Auseinandersetzung hervor. Zusammen mit „Der Mann aus Marmor“ gewährt „Der Mann aus Eisen“ einen eindrucksvollen Einblick in die politische und soziale Realität Polens während der kommunistischen Ära.

Aber nicht nur polnische, sondern auch deutsche Filmemacher machten die Danziger Werft zum Thema ihrer Werke. Ein allemal erwähnenswertes Beispiel dafür ist der Film „Strajk – Die Heldin von Danzig“ von Volker Schlöndorff aus dem Jahre 2006.

Der Film ist eine interessante und einfühlsame Darstellung dieser historischen Ereignisse und ihrer Bedeutung für die polnische und ferner europäische Geschichte. Erwähnenswert ist ebenfalls die schauspielerische Leistung von Katharina Thalbach, die im Film die Rolle der fiktiven Agnieszka Kowalska spielt, welche wiederum von der realen Person Anna Walentynowicz inspiriert wurde. Anna Walentynowicz war eine bedeutende Figur in der Solidarność-Bewegung und während der Ereignisse in der Danziger Werft in den 1980er Jahren. Der Film ist nicht nur fesselnd sondern auch lehrreich. Und eignet sich bestens dazu einen Teil der Anreise nach Danzig sinnvoll zu überbrücken und Ihre Reisegäste auf den Besuch in der Werft vorzubereiten.

Unterbringung Ihrer Gäste

Eine inhaltliche Vorbereitung verlängert das Reisegefühl sicher. Aber als Reiseveranstalter hat man insbesondere auch den Komfort seiner Gäste fest im Blick. Dazu zählen vorrangig die Unterbringung und die Bewirtung der Reisenden.

Erfreulicherweise bietet die Gegend um die Danziger Werft eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen. Danzig ist generell eine beliebte touristische Destination und es gibt Unterkünfte in verschiedenen Preisklassen und Stilen, um den Bedürfnissen und Vorlieben der Besucher gerecht zu werden.

Eine breiten Auswahl an Hotels, von luxuriösen 5-Sterne-Hotels bis hin zu budgetfreundlichen Pensionen – alles ist vertreten. Gleiches gilt für die zahl- und abwechslungsreichen Restaurants der Hafenstadt. Die besten unter Ihnen erkennen Sie unter anderem an dem berühmten Danziger Goldwasser, welches je nach Wunsch nach dem Hauptgang serviert wird.

Zu sehen ist das Rechtsstädtische Rathaus Danzig. Bild: Erdmann
Danzig, Rechtsstädtische Rathaus, Bild: Erdmann

Der Besuch der Danziger Werft ermöglicht es den Besuchern faszinierende Geschichte hautnah zu erleben. Sie können sich dort mit den Ereignissen auseinanderzusetzen, die die politische und gesellschaftliche Landschaft Europas verändert haben.

Es ist ein Ort des Lernens, der Reflexion und des Gedenkens, der nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern für jeden, der die Bedeutung von Freiheit und Solidarität schätzt, von großem Wert ist.

Sollte dieser Artikel Ihr Interesse an Danzig und der Danziger Werft geweckt haben, zögern Sie nicht, mich und mein Team zu kontaktieren. Wir bieten maßgeschneiderte Gruppenreisen an, die Ihren Gästen ein unvergessliches Erlebnis in diesem historisch und kulturell reichen Ort bieten. Lassen Sie uns gemeinsam planen, wie wir Ihren Reisegästen ermöglichen können, das einzigartige Flair der Danziger Werft zu erleben.
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