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Zwergenhöhle Breslau (© Christian Erdmann)
Zwergenhöhle Breslau (© Christian Erdmann)OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Zwerge, Rübezahl und ein Drache in Polen gesichtet

Zwerge, Rübezahl und ein Drache in Polen gesichtet – das könnte ein Motto für eine besondere Reise nach Polen sein. Denn Ihre Reisegäste wollen mit frischen Ideen immer neu begeistert werden. Themenreisen boomen derzeit, machen Sie sich diesen Trend zunutze.

Meine heutigen Tipps gehen in diese Richtung. Sie betreffen Schlesien und Krakau und sind natürlich beliebig kombinierbar. Damit können Sie sie auch in bestehende Programme integrieren. Zeigen Sie Ihren Reisenden die Regionen Riesengebirge, Breslau und Krakau aus dem Blickwinkel der Sagen und Legenden. Wir von brylla reisen helfen Ihnen gerne dabei – kontaktieren Sie uns.

Zu Besuch bei Rübezahl: Das Riesengebirge und sein legendärer Berggeist

Seit Jahrhunderten ist Rübezahl wohl der bekannteste aller Berggeister. Der legendäre heimliche Herrscher des Riesengebirges (Karkonosze) ist längst auch über Schlesien hinaus bekannt. Von Generation zu Generation wurden über 200 Sagen, Legenden und Geschichten weitergegeben.

Oft wechselte der Berggeist seine Gestalt. Meist trat er als Riese auf, zuweilen aber auch als Tier, Mönch, Pilger oder gar als Wolke. Sein Charakter zeigt sich launisch und so wechselhaft wie seine Gestalt, mal unfreundlich und hart, mal Helfer in der Not. Vor allem aber galt Rübezahl als Herr über das Wetter im Riesengebirge. Wer die besonderen Wetterphänomene des nur 36 km langen Riesengebirges erlebt hat, wird Rübezahls Existenz vielleicht doch nicht für so abwegig halten.

Carl- und Gerhart-Hauptmann-Haus in Schreiberhau (© Zygmund Trylański)
Carl- und Gerhart-Hauptmann-Haus in Schreiberhau (© Zygmund Trylański)

Im Riesengebirge wird Ihnen Rübezahl und all die Legenden und Märchen, die sich um ihn spinnen auf Schritt und Tritt begegnen. Das gilt für den tschechischen und im polnischen Teil des Gebirges. Der Unterschied: in Polen wird er Duch Gór oder Karkonosz genannt, in Tschechien Krakonoš oder Krkonoš. Alles über den Berggeist erfahren Ihre Busreisenden im Museum für Sport und Touristik (Muzeum Sportu i Turystyki) in Krummhübel (Karpacz), wo Rübezahl eine Abteilung gewidmet ist. Auch in Schreiberhau (Szklarska Porȩba) gibt es im Carl und Gerhart-Hauptmann Haus eine Dauerausstellung zu Rübezahl.

Märchenhaftes Breslau

Die Spur der Zwerge

Auch Breslau (Wrocław) hat seine Legenden und Märchen. Eine dieser Geschichten stammt sogar aus der Neuzeit und ist auf Schritt und Tritt in der Breslauer Altstadt präsent. Das Volk der Zwerge – polnisch krasnoludki – lebt nämlich inmitten der schlesischen Metropole. Inzwischen sollen sich dort rund 300 kleine Wichte (polnisch krasnale) angesiedelt haben.

Die Bronzestatuen tauchten erstmals im Jahre 2001 in der Breslauer City als Projekt von Absolventen der Kunsthochschule auf. Sie sind eine Reminiszenz an die ungewöhnlichste polnische Protestbewegung der 1980er Jahre, die „Orangene Alternative“. Diese kreativen Regimekritiker starteten Spontanaktionen wie Demonstrationen im Zwergenkostüm und stellten die Figur Papa Zwerg in der Innenstadt auf. Mal dadaistisch, mal absurd, mal als Happening mit orangenen Zwergenmützen protestierten sie.

Vor dem Affengehege im Zoo wurden Hymnen an Stalin gesungen, Proteste mit Inhalten wie „Nieder mit der Hitze“ oder „Wir lieben Lenin“ gestartet, oder Aktionen wie das Verteilen von Toilettenpapier, das mehr als einmal knapp war in Polen. Damit hebelten die Aktivisten die staatliche Gewalt aus.

Zeigen Sie Ihren Reisenden die schönsten und lustigsten Zwerge, die längst als Breslaus kleinste Botschafter sind. Es gibt sogar Karten, in denen sie verzeichnet sind.

Der Glockenguss

In der gotischen Kirche von St. Maria Magdalena (Katedra św. Marii Magdaleny) an der ul. Szewska hing bis zum Brand vom Mai 1945 die 1386 gegossene Armesünderglocke im Südturm. Sie galt mit einem Durchmesser von 2,6 m als größte, aber auch klanglich schönste Glocke Schlesiens. Schon die Brüder Grimm berichteten über diese Glocke in der Legende vom „Glockenguss zu Breslau“.

Breslau St. Maria Magdalena (© Christian Erdmann)
Breslau St. Maria Magdalena (© Christian Erdmann)

Der Glockengießer hatte alles vorbereitet. Die Form war fertig, die Bonze schmolz langsam im Kessel. Da ging er zum Mittagessen, um sich vor dem Guss zu stärken. Als Wache ließ er den Lehrjungen zurück, dem er aufgetragen hatte aufzupassen und vor allem nichts anzufassen. Doch der Lehrjunge konnte seine Neugier nicht beherrschen und fingerte am Hahn des Kessels herum. Das flüssige Metall begann in die vorbereitete Form zu laufen.

Der Junge erschrak und lief zu seinem Meister, der seine Wut nicht zügeln konnte und den Jungen erschlug. Daraufhin eilte er zur Werkstatt und erkannte, dass der Glockenguss ganz trefflich gelungen war. Doch die Freude währte nicht lang, denn die Stadtwache nahm ihn fest. Wegen der Tötung des Jungen wurde der Glockengießer zum Tod durch das Schwert verurteilt.

Vom Rat der Stadt erbat er sich die Erfüllung eines letzten Wunsches: Er wollte die Glocke nur einmal läuten hören. Diese Bitte wurde ihm gewährt. Von dem Tag an läutete die Glocke immer dann, wenn ein armer Sünder seinen letzten Weg antrat. So kam die Glocke zum Namen „Armesünderglocke“. Die Glocke können Sie Ihren Busreisenden nicht mehr zeigen, wohl aber die wiederaufgebaute Kirche und ihnen dabei auch diese Legende erzählen.

Breslaus Rettung vor den Tataren

Im Jahr 1241 stürmten die Tataren raubend, plündernd und mordend bis nach Schlesien vor und standen bald vor den Toren Breslaus. Dort stoppten sie und belagerten die Stadt. Die Breslauer flüchteten auf den Rat eines Dominikanerpaters und igelten sich auf der Kreuzburg ein, nachdem sie die Oderbrücke zerstört hatten.

Die Tataren folgten den Breslauern bis an die Oder und forderten sie zur Kapitulation auf. Doch der Dominikanerpater bestärkte die Bürger im Widerstand, obwohl die Tataren angedroht hatten, alle Breslauer zu töten. Im Angesicht dessen, dass die Tataren begannen über die Oder zu schwimmen, beschwor der Pater die Breslauer auf Gottes Hilfe zu vertrauen und standzuhalten. Und der Himmel öffnete sich und es regnete Feuer auf die Tataren nieder.

Diese gaben ihr Unterfangen auf und zogen ab. Noch heute ist in der aus dem 13. und 14. Jahrhundert stammenden gotischen Kirche St. Martin auf der Dominsel in Breslau dieses Ereignis auf einem Gemälde zu betrachten.

Krakaus Legenden

Vom Waweldrachen

Auch Krakau steckt voller Legenden. Lassen Sie Ihre Reisenden zum Beispiel eine andere Seite des Wawels kennenlernen. Dort spielt eine Legenden von der Drachenhöhle (Smocza jama).

Es war zu der Zeit des legendären Königs Krak, der ein milder Herrscher war unter dem es sich gut leben ließ. Da zog ein böser Drache in der Höhle unter dem Wawel ein, wütete und ließ sich von den Menschen nur durch eine täglich vor die Höhle gelegte Strecke von Schafen besänftigen. Das gelang den armen Bewohner aber nicht immer, und dann fraß der Drache Jungfrauen, die seine Leib- und Magenspeise waren.

Krakau Drachenhöhle (© Craig Nagy)
Krakau Drachenhöhle (© Craig Nagy)

Nichts half, niemand konnte ihn besiegen. Doch dann erdachte König Krak eine List. Er ließ ein geschlachtetes Schaf ausweiden und füllte den Balg gänzlich mit Schwefel. Der Drache merkte nichts und fraß das ganze Schaf auf. Vom Schwefel bekam er schrecklichen, brennenden Durst, so dass er die Weichsel fast leertrank. Er trank so lange, bis er mit einem lauten Knall platzte.

Ein großer Jubel hob an und zu Ehren des listigen Königs Krak wurde die Stadt Krakau genannt. Noch heute können Sie Ihren Busreisenden den Schauplatz des Geschehens zeigen. Seit 1972 steht vor der Drachenhöhle ein von Bronisław Chromy geschaffener großer Drache.

Vom Trompeter

Eine andere Krakauer Legende rankt sich um das Trompetensignal, das zu jeder vollen Stunde vom höchsten Turm der Marienkirche in alle vier Himmelsrichtungen geblasen wird. Mittags um zwölf Uhr wird es als nun schon Jahrzehnte währende Tradition vom polnischen Rundfunk gesendet. Wenn das Trompetensignal ertönt, ist es in Polen zwölf Uhr mittags und nicht etwa dann, wenn eine hochmoderne Digitaluhr das anzeigt.

Das unheimliche daran ist, dass dieses Marien-Signal plötzlich abbricht. Woran das liegt? Zur Zeit der Tatareneinfälle nach Polen im 13. Jahrhundert wurde das Signal zweimal täglich geblasen, morgens, wenn die Stadttore geöffnet wurden und abends, wenn die Tore wieder geschlossen wurden. Zu anderen Zeiten erklang es nur, wenn der Stadtwächter eine Gefahr auf die Stadt zukommen sah.

Eines Morgens, als es gerade hell geworden war, erkannte der Stadtwächter, dass sich die Tataren der Stadt näherten und stimmte eilig das Signal an. Doch ein tatarischer Pfeil traf ihn tödlich und das Signal brach ab. Genau an dieser Stelle bricht das stündliche Trompetensignal zu Ehren des getöteten Stadtwächters und in Erinnerung an die Zeit der Tatarenbedrohung bis heute ab.

Vom heiligen Wawel-Stein

Es gibt auch Krakauer Legenden, die nicht so bekannt sind und die geradezu phantastisch klingen, wie die vom Chakram. Dies ist ein enorme Energien ausstrahlender und außergewöhnlich geistige Kräfte verleihender Stein. Er befindet sich auf dem Wawel in der Kapelle St. Gereon.

Die indische Gottheit Shiva soll sieben magische Steine in sieben Himmelsrichtungen geworfen haben – einer dieser Steine landete der Legende nach in Krakau. Messungen sollen ergeben haben, dass dieser Chakram sich in der Gereons-Kapelle befinden, andere Meinungen sehen ihn unter dem Westflügel des Schlosses.

Eine Legende besagt nun, dass Krakau seine Größe und Bedeutung diesem Chakram zu verdanken hat. Als der spätere König Kasimir (1039-1058) erstmals nach Krakau kam, erkundete er den Wawel-Hügel und fand einen von einem sanften, warmen Licht erleuchteten unterirdischen Raum. Beleuchtet wurde der Raum vom magischen Licht eines großen Steines. Als der König ihn untersuchte, prophezeite eine Stimme aus dem Stein ihm Kraft sowie Macht und gebot ihm den Wawel zum Königssitz zu machen. Kasimiers Schicksal wandte sich auch in scheinbar aussichtslosen Lagen immer wieder zum Guten – die Prophezeiung erfüllte sich. Nur eine hübsche Geschichte?

Wissenschaftler haben auf dem Wawel tatsächlich eine Verstärkung des erdeigenen Magnetfeldes festgestellt, das sich auf den menschlichen Organismus und das psychisches Befinden der Menschen offenbar positiv auswirkt. Auf der Suche nach einer Ursache wurde in der Kapelle St. Gereon tatsächlich ein Stein gefunden. Allerdings kann es sich bei diesem Stein nicht um den Chakram handeln, da er aus Sandstein ist. Das tatsächliche Kraftzentrum könnte aber in einem Hohlraum darunterliegen. Die Kasimir-Legende erfährt so ihr neuzeitliches Ende: Kasimir selbst könnte den geheimnisvollen Raum verschlossen haben, damit er nicht anderen als Kraftquelle dienen konnte.

Lassen Sie Ihre Reisenden die unterirdische St. Gereon-Kapelle besuchen und den dortigen Stein berühren. Viele Gläubige schwören, die positiven Schwingungen dieses Kraftorts zu spüren.

Und Sie wissen, wenn Sie noch Fragen haben oder Interesse daran, die magischen Orte Polens ihn Ihr Reiseprogramm zu integrieren: Ihr brylla-Team hilft gerne weiter.

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