Geschichte und Naturliebhaber aufgepasst: das Karpartenvorland ruft! Entdecken Sie mit ihrer Reisegruppe einen echten Geheimtipp in der polnischen Reiselandschaft. Es lohnt sich!
Die Wojewodschaft Karpatenvorland (Województwo Podkarpackie) liegt im äußersten Südosten Polens. Im Osten grenzt sie an die Ukraine und im Süden an die Slowakei. Im Südwesten benachbart ist die Wojewodschaft Kleinpolen, im Nordwesten Heiligkreuz und im Norden die Wojewodschaft Lublin. Größter Fluss ist der San, ein rechter Nebenfluss der Weichsel.
Das fast genau im Zentrum der Wojewodschaft gelegene Rzeszów ist die Hauptstadt der Wojewodschaft. Mit fast 200.000 Einwohnern ist die Stadt die Metropole des polnischen Südostens. Bekannteste Söhne der Stadt sind der in die USA emigrierte Filmregisseur Fred Zinnemann (1907–1997) und Europas wohl bedeutendster Jazz-Trompeter Tomasz Stańko (1942-2018).Ob seiner sehenswerten Bauten wird Rzeszów auch „das polnische Piemont“ genannt.
Im Karpatenvorland finden sich neben wunderschönen Gebirgslandschaften und tollen Stauseen überall Zeugen der vielfältigen Geschichte. Es zeigen sich Spuren der Kultur jüdischer, deutscher, bojkischer und lemkischer Siedler. Neben der barocken Prachtentfaltung des polnischen Hochadels finden sich Hinweise auf habsburgische Lebensart. Interessant ist vor allem die k.-und-k.-Vergangenheit der Region. Sie gehörte einst zum Kronland Galizien und Lodomerien. Aus dieser Zeit stammen auch viele Bauwerke in schönen Städten wie dem bereits genannten Rzeszów oder Przemyśl.
Trotz der scheinbaren Abgeschiedenheit hat die Wojewodschaft nicht nur Naturliebhabern viel zu bieten. Natürlich kommen diese in den traumhaft unberührten Landschaften des Bieszczady-Gebirge voll auf ihre Kosten. Aber auch Geschichtsliebhaber werden die Region lieben. Die Liste der Erbauer der zahlreichen Schlösser in der Region liest sich nämlich wie ein Who’s who der polnischen Geschichte – kaum ein Magnat, der hier nicht bauen ließ. Es gibt also viel zu entdecken. Kommen Sie mit, ich zeige ihnen heute fünf nicht so bekannte Sehenswürdigkeiten im Karpatenvorland.
Renaissanceperle Schloss Baranów Sandomierski
Inhaltsverzeichnis
Baranów Sandomierski liegt im Kreis Tarnobrzeg rund 30 km südwestlich von Sandomierz. Diese Stadt an der Weichsel gilt als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Wojewodschaft. Sie hat ihren Ruf unter anderem ihrer fast vollständig erhaltenen Altstadt zu verdanken. Das in nicht allzu großer Entfernung gelegene Schloss wird auch Leszczyński-Palast (Pałac Leszczyńskich) genannt. Es ist eine der schönsten Renaissanceperlen Polens.
Im Volksmund wird es gern als „kleiner Wawel“ bezeichnet, denn seine Architektur ist dem berühmten Vorbild sehr ähnlich. Besonders der ähnelt dem großen Vorbild sehr: er ist rechtwinklig angelegt, weist vier Flügeln und einen Innenhof mit Arkadengängen auf. Die schlanken Türme mit Hauben an den Ecken der vier Schlossflügeln bestärken diesen Eindruck.
Die Familie Baranów besaß an der Stelle des heutigen Schlosses eine mittelalterliche Burg. In dieser nahm der polnische König Stefan Bathory auf der Durchreise gerne Quartier.
Im Jahr 1569 erwarb Rafał Leszczyński die Anlage und ließ dort vermutlich nach Plänen des berühmtesten Architekten der Epoche Santi Gucci ein Schloss errichten. 1606 zur Zeit des Besitzers Andrzej Leszczyński war der Bau vollendet. 1620 wurden der Anlage Bastionen zugefügt, im Jahr 1625 folgten frühbarocke Ergänzungen nach Plänen von Giovanni Battista Falconi.
1622 erwarb die Magnaten-Familie Lubomirski die Schlossanlage. Józef Karol Lubomirski ließ sie Ende des 17. Jahrhunderts vom Architekten Tylman van Gameren umgestalten. Im Jahr 1849 wurde der Palast bei einem Brand schwer beschädigt. Die damaligen Eigentümer konnten den Wiederaufbau nicht finanzieren. So ging die Schlossanlage bei einer Versteigerung im Jahr 1867 an die Familie Dolański, die alles wiederaufbaute und bis zur Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg besaß.
Heute wird der Schloss- und Parkkomplex als Museum und Hotel genutzt. Er kann besichtigt werden.
Krosno – Zentrum der Glasfertigung
Nur rund 30 Kilometer von der Grenze zur Slowakei entfernt liegt die 50.000-Einwohner-Stadt Krosno. Sie gilt als Zentrum der polnischen Glasherstellung. Bis heute werden in den Glasmanufakturen sowohl Gebrauchsgegenstände als auch kleine und große Kunstwerke aus Glas hergestellt. Kein Wunder also, dass Designerstücke, Vasen, Gläser und Glasgeschirr aus den zahlreichen Läden der Manufakturen zu den beliebtesten Souvenirs aus Krosno gehören.
Etliche dieser Läden finden sich in den prächtig restaurierten Bürgerhäusern, die den Rynek, das Zentrum der Stadt umstehen. Teilweise sind auch noch die originalen Arkadengänge vor den Häusern erhalten. Dort kann man in den Cafés und Restaurants eine kleine Pause im Schatten genießen.
Krosno wurde von Kazimierz dem Großen Mitte des 14. Jh. gegründet. Die Altstadt rund um den Rynek zeugt von der Blütezeit der Stadt im 16. bis 17. Jahrhundert. Damals machte der Weinhandel mit Ungarn Krosno wohlhabend.
Vom ursprünglich gewaltigen Stadtmauerring sind nur noch Teile erhalten. Von den einstigen Dimensionen zeugt die in die Stadtmauer hinein gebaute Pfarrkirche zur Dreifaltigkeit. In deren Innenraum sind Reste eines Wehrturmes aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Die Dreifaltigkeitskirche mit dem reichen barocken Inneren ist die wohl bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt. Interessantestes Bildnis in der Basilika ist eine Darstellung der Passionsgeschichte aus der Zeit von 1420. Der barocke Glockenturm wurde in den Jahren 1637-1651 errichtet und ist mit einer der größten Glocken Polens ausgestattet.
Sehenswert ist auch die gotische Franziskanerkirche aus dem 13. Jahrhundert mit der gotischen, wohl ältesten Kirchenmalerei Südpolens. Sie zeigt Szenen aus dem Leben des Heiligen Sebastian und der Heiligen Anna Selbdritt. Der Bischofspalast aus dem 14. Jahrhundert mit seiner heutigen frühbarocken Gestalt aus dem 17. Jahrhundert ist Sitz des Vorkarpatenmuseums (Muzeum Podkarpackie). Hier können Besucher Exponate aus der Geschichte der Region betrachten. Besondere Berücksichtigung findet dort auch die Geschichte der Glashütten.
Auf den Spuren der Holzarchitektur
Die „Route der Holzarchitektur“ (Szlak Architektury Drewnianej) gehört zur „Via Regia“. Bei der Route handelt es sich um eine Wanderroute durch die grenzanliegenden Gebiete der Ukraine, die Slowakei und mehrere polnische Wojewodschaften. Neun Teilrouten mit einer Gesamtlänge von 1202 km führen durch die Wojewodschaft Karpatenvorland. Auf ihnen können 127 der insgesamt 448 auf polnischem Boden befindlichen Holzbauten besichtigt werden.
Die Route führt vornehmlich zu den Kirchen und der Kultur der ethnischen Minderheiten der russinischen Volksgruppen der Lemken und Bojken. Sie sind meist ostkatholische (ukrainisch griechisch-katholisch) oder griechisch-orthodoxe Christen. Im Gegensatz zu den westslawischen Polen sind Lemken und Bojken Ostslawen. Meist haben ihre Holzkirchen sehr wertvolle Ikonostasen. Daher stehen 16 dieser Holzkirchen auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste. Acht von ihnen stehen in Polen, wo solche Kirchen „cerkiew“ genannt werden. Die vier Kirchen im Osten der Woiwodschaft Karpatenvorland sind besonders zu Ostern auch ein beliebtes Ziel bei griechisch-katholischen Pilgern.
Diese vier Holzkirchen befinden sich im Karpatenvorland:
• Turzańsk: Die griechisch-katholische Erzengel-Michael-Kirche wurde 1801-1803 errichtet
• Smolnik: Die Erzengel-Michael-Kirche der Bojken aus dem Jahr 1791 war einst griechisch-orthodox, heute ist sie katholisch.
• Radruż: Die 1583 errichtete Kirche der Heiligen Paraskevi ist die älteste griechisch-katholische Holzkirche in Polen.
• Chotyniec: Die Kirche der Geburt der Allerheiligsten Muttergottes wurde um 1600 errichtet
Mein Tipp: Beschränken Sie sich bei Ihrer Busreiseroute nicht nur auf die Holzkirchen der Lemken und Bojken. Zeigen Sie Ihren Busreisenden unbedingt auch die Holzkirche in Haczów bei Krosno. Sie wurde bereits im 14. Jahrhundert erbaut und ist damit die älteste Holzkirche Polens. Doch damit nicht genug ist sie auch die größte gotische Holzkirche der Welt. So erstaunt es nicht, dass auch diese Kirche auf der UNESCO-Weltkulturerbe steht. Gebaut wurde sie als Kolonistenkirche für die „Walddeutsche“ genannten deutschen Siedler. Der Bau wurde zur Zeit der Stadtgründung von Haczów nach Magdeburger Recht errichtet. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei meinem brylla-Team. Unsere Spezialisten klären mit Ihnen alle Details einer Einbindung in Ihr Reiseprogramm.
Naturparadies Bieszczady-Nationalpark
Das Dreiländereck zwischen der Slowakei, der Ukraine und Polen ist nicht nur wegen der vielfältigen Kulturen interessant. Allein ihretwegen wäre diese multikulturelle Grenzregion allerdings schon eine Reise wert. Hinzu kommt aber das Bieszczady-Gebirge. Es ist eine der letzten unberührten Berglandschaften im mittleren Europa.
Das gilt besonders für Polens größten Nationalpark, den 1973 gegründeten Bieszczady-Nationalpark. Er gehört seit 1992 auch zum UNESCO-Biosphärenreservat Ostkarpaten. Höchster Gipfel ist die 1.346 Meter hohe Tarnica. Durchflossen werden die Bieszczady von San und Wisłok. Polens mit 20.000 Hektar größter Stausee der jezioro Solinskie befindet sich im Bieszczady-Gebirge. Er ist nicht nur ein Paradies für Kanuten und Segler, auch Ausflugsschiffe verkehren dort.
So ist dieses wunderbare Naturparadies ideal für Natururlauber und Aktivtouristen aber genauso im Rahmen einer Busrundreise ein attraktives Zwischenziel. Auch für einen erholsamen Winterurlaub ist die Region sehr geeignet. Es gibt genügend Hotels, Skipisten und Langlaufloipen und keine Touristenmassen. Mein brylla-Team ist ihnen gern behilflich dabei, die für Ihre Zielgruppen idealen Ziele im Bieszczady-Park zu finden.
Sanok am Fuß des Bieszczady-Gebirges
Sanok am Ufer des San ist mit seinen gerade mal 38.000 Einwohnern die größte Stadt im Bieszczady-Gebirge. Die Stadt am Ufer des San ist eine der schönsten im Karpatenvorland und eng mit der Geschichte der Region verbunden. Die Stadtgeschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Nach der Ersten Teilung Polens zwischen Russland, Preußen und dem Habsburger Reich im Jahr 1772 wurde Sanok als Bezirkshauptstadt dem habsburgischen Kronland Galizien und Lodomerien zugeschlagen. Viele geschichtlich und kulturhistorisch bedeutende Bauten aus dieser Zeit in Sanok sind bis heute erhalten geblieben.
Der quadratische Marktplatz wird von prächtigen Bürgerhäusern aus dem 18 und 19. Jahrhundert eingerahmt. Er wird optisch vom Franziskanerkloster mit der Kreuzkirche und dem Rathaus aus dem 18. Jahrhundert beherrscht. Das Kloster wurde 1632-1640 errichtet und wie auch die Kreuzkirche wenig später im Barockstil umgebaut.
Die gotische Höhenburg in Sanok wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Dort residierte zeitweilig König Władysław II. Jagiełło. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg zu einem königlichen Schloss im Renaissancestil umgestaltet. Dort ist heute das Historische Museum untergebracht, das die größte Ikonensammlung Polens zeigt.
Mein Tipp: Zeigen Sie Ihren Busreisenden das Freiluftmuseum im Sanoker Stadtteil Biała Góra. Dort werden die landestypischen Holzbauten und viel aus dem ländlichen Leben der gezeigt.
Sie haben Interesse am Karpatenvorland? Sie brauchen mehr Informationen über Busreisen ins Karpatenvorland, oder über eines der vorn mir vorgestellten fünf Ziele in der Wojewodschaft Karpatenvorland? Dann sollten wir miteinander reden. Nehmen Sie doch Kontakt zu meinem brylla-Team auf. Unsere kompetenten Mitarbeiter finden auch für Ihre Reiseprogramme und Zielgruppen die idealen Sehenswürdigkeiten.