Um eine Gruppenreise nach Polen noch spannender zu machen, empfiehlt sich ein Besuch der geheimnisvollen Schlösser und Burgen in Polen. In einem ersten Artikel zum Thema Schlösser und Burgen hatte ich Ihnen Exemplare in Rössel, Tzschocha und Kórnik vorgestellt. In diesem Artikel wird es um die Totenburg in Waldenburg, die Ruine des Schlosses Krzyżtopór und das Schloss Baranów Sandomierski gehen.
Auch diese Bauwerke haben jeweils eine eigene spannungsvolle Geschichte. Sie sind als Ausflugsorte auf einer Gruppenreise also bestens geeignet. Wenn Sie nach der Lektüre des Artikels noch Fragen zu einer möglichen Gruppenreise zu den Ausflugsorten haben, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.
Die Totenburg von Waldenburg – Mahnmal leidvoller Geschichte
Inhaltsverzeichnis
Die Totenburg von Waldenburg (Wałbrzych) befindet sich in Schlesien. Sie ist relativ grenznah gelegen. Daher ist sie ein leicht in eine Schlesienreise integrierbarer Ausflugsort. Und als Denk- und Mahnmal der schlesischen Geschichte ist sie definitiv auch eine Reise wert.
Hier gibt es eine historische Rarität zu besichtigen. Denn die Totenburg ist ein Schlesier-Ehrenmal, das verschiedenen Zwecken diente. Vordergründig ist es eine Gedenkstätte für die 170.000 im 1. Weltkrieg gefallenen Schlesier. Hier werden aber die Opfer von Minenunfällen sowie 23 umgekommene Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung der Region geehrt. Ob der toten Nazi-Kämpfer soll das Mausoleum vor 1945 von lokalen SS-Einheiten als Kultstätte genutzt worden sein.
Die ursprüngliche Initiative zu einer Gedenkstätte für die gefallenen Schlesier kam allerdings vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Erbaut wurde die Waldenburger Totenburg 1936-1938 nach Entwürfen des damaligen Chefarchitekten des Volksbunds Robert Tischler. Ausgestaltet wurde sie als eine 24×27 Meter messende und 6 Meter hohe, fast quadratische Festung. Im Inneren wurde sie mit Arkaden ausgestattet, wie das im Altertum in Mesopotamien und Persien üblich war. Erbaut wurde das geheimnisvolle Mausoleum von Handwerkern aus der Region, die auch schon das Mausoleum am St. Annaberg gebaut hatten. Dort wurde nach Entwürfen des Architekten Robert Tischler am Fuß des Berges bereits der „Thingplatz“ gestaltet.
Ob die Totenburg allerdings auch eine Grabstätte war, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Allerdings existiert ein unterirdischer Gang, der zu einer Grabkammer geführt haben könnte. Auch die Bezeichnung Mausoleum legt das zumindest nahe. So gilt es noch jede Menge Geheimnisse um die Totenburg zu entdecken.
Schlossruine Krzyżtopór – Als Romankulisse bekannt
Die Schlossruine Krzyżtopór liegt in der Woiwodschaft Heiligkreuz. Sie ist eine berühmte Romankulisse.
Die imposante Schlossanlage wurde 1627-1644 auf einer fünfeckigen Festungsanlage errichtet, die sich auf einem Steinhügel befand. Die fünfeckige Festungsanlage bestand aus vier Bastionen, die mit Kanonen bewaffnet waren, sowie einer weiteren Bastion mit einem achteckigen Turm, der genau dem Haupteingang gegenüber lag. Dieser Turm soll genau auf einer Quelle stehen, weshalb der Keller bis heute voll Wasser steht.
Auf dieser Feste wurde die damals hochmoderne Schlossanlage im frühbarock-manieristischen Stil erbaut. Sie sollte dem Woiwoden von Sandomir (Sandomierz) Krzysztof Ossoliński als Residenz dienen. Er beauftragte daher mit dem Entwurf Lorenzo Senes.
Lange Freude hatten die Ossolińskis nicht am neuen Schloss, denn schon 1655-1657 wurde es von schwedischen Truppen schwer beschädigt. Dennoch blieb es bis 1770 weiter bewohnt.
Heute ist es eine gut erhaltene, sehenswerte Ruine. Das viergeschossige Schloss und zwei zweigeschossige Schlossflügel umschließen einen trapezförmigen Innenhof sowie einen ellipsenartigen weiteren Innenhof, der als Theater genutzt wurde.
Interessant sind die baulichen Bezüge auf den Jahreslauf. Die vier Türme symbolisieren die vier Jahreszeiten, die 12 Ballsäle die Monate, die 52 Zimmer die Wochen und die 365 Fenster die Tage im Jahr – so heißt es zumindest.
Um die geheimnisvolle Schlossruine und ihre jeweiligen Besitzer ranken sich viele Geschichten und Legenden. Es beginnt schon mit der frühen Zerstörung der Schlossfestung, als Gott den damaligen Eigentümer und seinen Sohn ob ihrer Eitelkeit getötet haben soll. Andere Geschichten berichten vom geheimnisvollen Verschwinden des Schlosseigentümers. Es soll mit seinen Pferden auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein nachdem das Tor geöffnet wurde. Doch soll er als reitender Geist immer mal wieder durchs Schloss geritten sein. Und natürlich soll irgendwo im Schloss der Familienschatz verborgen sein.
Einem internationalen Publikum wurde das Schloss durch James Micheners Roman „Mazurka“ bekannt. In diesem großen Epos der polnischen Geschichte spielt es eine wichtige Rolle. Voller Magie und von geheimnisvollen Geschichten und Legenden umrankt, ist die Schlossruine so eine ideale Ergänzung ihres Busreiseprogramms. Mein Tipp: Nutzen Sie Micheners Roman „Mazurka“ auf der Anreise zur Hand und lesen Sie Ihren Busreisenden daraus vor.
Der Leszczyński-Palast in Baranów Sandomierski – Der „kleine Wawel“
Der Leszczyński-Palast befindet sich im Karpatenvorland und gilt als Renaissanceperle. Konkret steht der Palast in Baranów Sandomirski, im Kreis Tarnobrzeg in der Woiwodschaft Karpatenvoland.
Die Renaissance-Perle ähnelt dem Krakauer Königsschloss so sehr, dass es im Volksmund gern „kleiner Wawel“ genannt wird. Es ist eines der am besten erhaltenen Renaissance-Schlösser ganz Europas.
Die Magnatenfamilie Leszczyński kaufte die an dieser Stelle stehende mittelalterliche Burg 1569. Sofort ging man an den Schlossbau, der 1606 beendet war. Erbaut wurde das Schloss nach Plänen des berühmten italienischen Architekten Santi Gucci. Um 1620 wurde das Schloss um eine Befestigungsanlage mit Bastionen erweitert. 1625 wurde dann der jüngsten Mode genüge getan und die Repräsentationsräume mit frühbarocken Stuckornamenten von Giovanni Battista Falconi dekoriert.
Zwischen 1682 und 1720 wurde der Palast vom Besitzer Józef Karol Lubomirski spätbarock umgebaut. Nach einem verheerenden Brand fiel die Schlossruine 1867 durch eine Versteigerung an die Dolańskis. Nach einem weiteren Brand begann im Jahr 1898 der Wiederaufbau mit geänderter Raumaufteilung. Die Schlosskapelle wurde verlegt, in ihr hielt der Krakauer Jugendstil Einzug.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss noch einmal schwer beschädigt und ab 1950 instandgesetzt. Die Restaurierungsarbeiten wurden 1965 beendet. Seit dem Jahr 1997 ist die Warschauer staatliche Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft aus Warschau Schlosseigentümerin.
Heute erstrahlt der Palast im Stil der Spätrenaissance, teils auch im polnischen Manierismus. Auf dem Schlossgelände finden sich heute ein Museum, ein Hotel sowie Gastronomieeinrichtungen.
Auch um dieses Schloss ranken sich natürlich jede Menge geheimnisvolle Geschichten. Die bekannteste Legende dreht sich wie beim Schloss Kórnik um eine „Weiße Frau“.
Im Schloss lebte nämlich einst eine Prinzessin. Um diese warben zwei Brüder, die aber nicht gegeneinander kämpfen wollten. Also sollte die Prinzessin selbst entscheiden, doch das tat sie nicht. Am Ende gerieten die Brüder in Streit und töteten sich gegenseitig. Die unentschlossene Prinzessin wurde zur Strafe in einer der Basteien eingesperrt. Eines Tages starb auch sie und wurde zur „Weißen Frau“, die Schloss und Gäste behütet und so für ihre Unentschlossenheit weiter büßt.
Sie interessieren sich für eine der vorgestellten Sehenswürdigkeiten, oder Sie brauchen mehr Informationen? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit unseren Spezialisten vom brylla-Team auf. Gemeinsam finden wir das für Ihre Zielgruppe und Programm ideale geheimnisvolle Ziel in Polen.