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Zu sehen ist die Danziger Baltische Philharmonie, Bild: Łukasz Golowanow
Danzig, Baltische Philharmonie, Bild: Łukasz Golowanow

Auf den Linienfernbus aufspringen

Heute geht es um einige Ideen, wie Sie buchstäblich auf den Linienfernbus aufspringen können. Denn ich bin überzeugt, dass Sie als Busreiseveranstalter die wachsende Beliebtheit von Reisen mit Linienfernbussen nutzen können, um neue Zielgruppen zu gewinnen. Dabei spielt es zunächst eine wichtige Rolle zu erkennen, warum der Buslinienfernverkehr so beliebt ist.

Daraus lassen sich meiner Einschätzung nach Schlussfolgerungen für gute Produktgestaltung in der Bustouristik ziehen. Ideen dazu will ich in diesem Artikel unterbreiten. Ich stelle dabei auch Ansätze mit konkretem Bezug zu bestimmen Reisedestinationen vor. Vielleicht ist die eine oder andere Anregung dabei, die Ihnen hilft, sich von der Masse der Anbieter in der Bustouristik abzuheben und neue Zielgruppen anzusprechen. Wir von brylla reisen unterstützen Sie gerne: Kontaktieren Sie uns!

Der Buslinienfernverkehr

Lassen Sie mich zunächst noch einmal zusammenfassen, welches Fahrgastvolumen im Fernbuslinienverkehr zu beobachten ist: Es sind weit mehr als 20 Millionen Fahrgäste jährlich, die die Fernbuslinien nutzen. Sie steuern dabei zunehmend auch rein touristische Ziele an – dieser Trend wird sich weiter ausdehnen. Besonders die grünen Busse mit dem F im Firmensignet fahren zunehmend auch ins Ausland. Zahlreiche Kooperationen mit ausländischen Anbietern wurden eingegangen, auch in Polen.

Was hat die Kundenzahl in den letzten explosionsartig in die beschriebene Höhe schnellen lassen? Ich meine es sind insbesondere drei Faktoren:

  • Viele Reisende haben die Fernbuslinien als günstige Alternative zu Bahn und Flugzeug entdeckt.
  • Die Angebote der Fernbuslinien ermöglichen flexibles Reisen.
  • Unterhaltungsangebote auf den Reisen werden groß geschrieben.

Flexibel und kostengünstig Reisen

Das Kernkennzeichen des Linienverkehrs liegt in der Flexibilität des Reiseangebotes. Kunden wählen ein Reiseziel aus und gelangen zu allen möglichen Zeiten dorthin. Dazu müssen Sie z.T. allerdings den Umstieg von einer auf eine andere Linie oder von einem auf einen anderen Linienbusanbieter in Kauf nehmen. In diesem Modell tragen die Anbieter im Linienfernkehr das Risiko einer genügenden Auslastung des Busses. Die aktuellen Entwicklungen der Angebote zeigen aber, dass das durchaus gut gelingt und kostengünstige Reisen in hohem Maße nachgefragt werden.

Unterhaltung auf Reisen

Wenn Sie einmal die Webseiten der Anbieter von Fernbuslinien ansehen, werden Sie erkennen, wohin die Reise geht: Die Fernbusanbieter fahren nicht einfach nur von A nach B. Sie bieten wie Sie als Bustouristikanbieter vielfach Hilfen für Behinderte sowie für Gruppen oder Vereine an. Längst selbstverständlich sind auch Snacks und Getränke unterwegs. Da ist der Weg zur Integration von klassischen Busreiseangeboten nicht weit.

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Daneben setzen die Anbieter der Fernbuslinien Standards für den Einsatz von Unterhaltungstechnologie. Daran werden Sie sich als Bustouristiker messen müssen, wenn Sie neben den klassischen Senioren verstärkt Best Ager und noch jüngere Reisende akquirieren wollen. Die neuen „Best Ager“ gehen selbstverständlich mit Smartphone, Laptop und Tablet um. Die Fernbusse bieten in fast allen Fahrzeugen mindestens kostenloses WLAN an, viele auch Medienzentren. So können die Reisenden Filme sehen und Informationen abrufen.

Ideen für Weiterentwicklungen der Bustouristik

Die zentrale Frage ist, ob und was Sie als Anbieter der Bustouristik von den Erfolgsfaktoren des Fernbuslinienverkehrs lernen können. Lassen sich Ihre Angebote flexibler gestalten? Können Sie preislich mit den Linienanbietern mithalten? Welche Unterhaltungsoptionen bieten sich für Sie an? Wenn ja: für welche Reiseangebote und Destinationen lässt sich das für Sie besonders gut realisieren?

Polen hat einen besonders guten Ruf in den Bereichen Wellness, Städtereisen, Themenreisen und Kulturtrips aller Art. Meine Vermutung wäre, dass Sie gerade bei Kulturtrips oder bei Städtereisen von den Fernbuslinien lernen könnten. Denn besonders bei dieser Art der Reisen dürfte es möglich sein, eine gewisse Flexibilität der Angebote zu ermöglichen und den Reisenden das zu bieten, was die Linienbusbetreiber nicht können: ein Rundumpaket, bei dem sich der Reisende um nichts kümmern muss und dennoch flexibel wählen kann. Natürlich bleiben die neuen Zielgruppen dabei preissensibel. Aber sie lassen sich Extras, die ihnen wichtig sind, durchaus etwas kosten.

Meine Idee: Bieten Sie ein günstiges Grundprogramm mit mehreren zubuchbaren Extras an. Interessant könnte auch ein Versuch sein, durch zeitlich nahebeieinander liegende Angebote in gleichen Regionen ein Umsteigen von einem Angebot auf ein anderes zu ermöglichen – das ist natürlich allerdings zunächst einmal ein großer Koordinationsaufwand.

Insgesamt gilt: Stellen Sie Ihren Gästen möglichst Online-Informationen und -buchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dann können Ihre Gäste

  • bei Ihnen online Reisen buchen und in gewissem Maße ggf. auch umbuchen und
  • sich unterwegs über Sehenswertes informieren und ggf. Zusatzangebote buchen.

Stellen Sie bei Ihrer Städtereise nach Warschau z.B. die polnische Hauptstadt als Shoppingparadies heraus, denn das ist beileibe keine Übertreibung. Wir helfen Ihnen gern, die skurrilsten und angesagtesten Shoppingmeilen mit den kreativsten Designern und tollsten Shoppingmalls zu finden.

Oder ermöglichen Sie es, individuelle Führungen vor Ort zu buchen. Das Ganze kann – je nach Zielgruppe – mit einem stimmungsvollen Dinner in einem Spitzenrestaurant, einem Konzert- oder Opernabend, einem Wellnessnachmittag o.ä. kombiniert werden. Wir sind Ihnen gerne mit Angeboten behilflich.

Folgende konkrete beispielhafte Ideen sind mir gekommen:

Erlebnisorientiertes Reisen

Die Best Ager und jungen Senioren sind meist fit, agil und erlebnisorientiert. Sie suchen einen Mix von Spannung und Erholung – gern mit Wellnessangeboten – für rundum erfüllte Tage. Oft sind gerade diese Busreisenden an nachhaltigem und ökologischem Reisen interessiert. Und: Erlebnisorientierte Menschen gelten als besonders reiselustig. Wenn es Ihnen als Busreiseunternehmer gelingt, diese Gäste mit immer neuen Ideen zu begeistern, gewinnen Sie in dieser Zielgruppe einen neuen treuen Kundenstamm. Erlebnisse können dabei aus den verschiedensten Bereichen stammen.

Ein Beispiel für diese Zielgruppe: Veranstalten Sie eine Reise in ein oder auch mehrere der polnischen Nationalparks. Da gibt es die verschiedensten Ansätze, wie zum Beispiel Kurzreisen in den Nationalpark Wollin (Woliński Park Narodowy), der unweit von Swinemünde in Grenznähe liegt. Ein besonderes Revier für Naturliebhaber ist die Oder. Lassen Sie Ihre Reisenden Kultur, Geschichte und Natur rund um diesen einmaligen Fluss entdecken. Dazu können Wanderungen unter kundiger Führung gehören, Schifffahrten und Floßtouren, Darstellungen der Hochwassergefahr und ihrer Ursachen sowie Exkursionen in die Kultur und Geschichte dieser spannenden Grenzregion.

Auch für längere Busreisen eignen sich die Nationalparks Polens mit ihren ursprünglichen Landschaften. Kombinieren Sie doch die beiden wohl bekanntesten Naturschutzgebiete Polens den Biebrza-Nationalpark und den Nationalpark Białowieża. Lassen Sie Ihre Bustouristen die wohl ursprünglichsten Landschaften Europas beim Wandern, Paddeln, Radeln und naturkundlichen Exkursionen unter fachkundiger Führung von Rangern mit allen Sinnen erleben.

Kultur- und Themenreisen

Auch für Kultur- und Themenreisen gibt es viele denkbare neue Ansätze. Machen Sie aus einer Reise zu einer kulturellen Veranstaltung ein Reisepaket mit vielen Informationen und ggf. flexiblen Möglichkeiten länger an dem einen oder anderen Ort zu verweilen.

Schloss Wojanow. Foto: Marcin Oliva Soto
Schloss Wojanow. Foto: Marcin Oliva Soto

Lassen Sie die Informationselektronik entsprechend füttern. Dazu können Sie Experten einbinden, die solch eine Reise in Form von Informationsfilmen medial begleiten können. Wenn Sie beispielsweise bereits eine Busreise ins Hirschberger Tal der Schlösser (bei Jelenia Góra) anbieten, dann sparen Sie nicht an der Expertenunterstützung. Dieses kulturgeschichtlich so bedeutende Tal mit der höchsten Schlösserdichte in ganz Europa verdient die bestmöglichen Informationen und Ideen für Ihre Reisenden. Dann können Sie Ihr Angebot mit Fug und Recht Studienreise nennen.

Sie können auch kreativ neue Themen suchen: z.B. „Auf den Spuren des Bernsteins“ oder „Danzig als Literaturort“. Denn die Ostseemetropole war nicht nur die Stadt von Günter Grass, auch die Schopenhauers hinterließen hier ihre Spuren. Außerdem waren die polnischen Literaten Stefan Chwin oder Pawel Huelle hier.

Noch ein Beispiel sind tolle Landschaftsgärten. Die gibt es nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Polen – unter anderem auch grenzüberschreitend in Polen und Deutschland. Oder wie wäre es mit einer Themenreise in die „Polnische Toskana“ mit ihren einmaligen Renaissancestädten wie Zamość. Ausgehend von Krakau können Ihre Reisenden im Süden und Südosten Polens dort nicht vermutete Renaissance-Perlen entdecken. Gerade die Renaissance eignet sich für Extras wie Vorträge zur Bedeutung dieser Zeitenwende.

Werden Sie mit Ihrem Unternehmen die erste Adresse für neue Zielgruppen im Bustourismus. Sprechen Sie Menschen an, die mehr als eine Anreise mit dem Linienbus wollen und gleichzeitig flexibler und eigenständiger reisen möchten als im normalen Bustouristikangebot möglich. Diese Reisenden sind vielseitig informiert, agil und stehen mitten im Leben. Sie wünschen sich möglichst viel Entscheidungsfreiheit und wollen nicht überall mit einer großen Gruppe unterwegs sein. Außerdem suchen sie neue Attraktionen und immer auch viel Informationen.

Ein solches Angebot macht Arbeit und bedeutet eine Investition in die Zukunft. Das Team von brylla Reisen unterstützt Sie dabei gerne mit maßgeschneiderten Angeboten inkl. Ansprechpartnern vor Ort, Veranstaltungen, Führungen, Restaurantbesuche und Events. Zögern Sie bitte nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen, wenn Sie Interesse an Angeboten für neue Zielgruppen haben.

Übrigens: ein Tipp zum Schluss: Verteilen Sie am Ende der Reise Fragebögen an Ihre Reisegäste. Bitten Sie darin um Kritik, Anregungen und künftig gewünschte Reisen. Einfacher können Sie nicht an Informationen kommen, was Ihre Zielgruppen sich wünschen.

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