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Majestätische Schlösser und Burgen Polens: perfekte Ziele für Gruppenreisen [2024]

Polen ist ein außergewöhnliches Land mit einer ganzen Palette von touristischen Attraktionen und Anziehungsmagneten. Einen davon stellen sicherlich die zahlreichen Schlösser und Burgen dar, deren Anzahl, Lage, Architektur und Historie die abwechslungsreiche Geschichte des Landes perfekt abbilden. Eine Reise durch die polnischen Schlösser und Burgen gleicht in diesem Sinne einer Reise durch die bewegte Vergangenheit unserer Nachbarn. Haben Sie Lust mich zu begleiten?

Im vorliegenden Beitrag möchte ich Ihnen die zwei wichtigsten dieser märchenhaft anmutenden Orte näherbringen, die Polen als ein Land der Könige, Fürsten und Prinzessinnen erscheinen lassen und immerzu für große Augen und offene Münder bei den Besuchern sorgen. Unsere Reise spricht im besonderen Maße Geschichtsinteressierte an, richtet sich aber auch an all jene, die sich gerne mal in die Zeiten von Reifrocken und glänzenden Ritterrüstungen entführen lassen möchten. Beginnen wir ranggemäß mit dem Königsschloss in Warschau.

Das Königliche Schloss Warschau

Das Königliche Schloss in Warschau zählt zu den wichtigsten und symbolträchtigsten Orte in ganz Polen. Mitten in der nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wiedererrichteten und UNESCO-prämierten Altstadt gelegen, stellt er eine gelungene Komposition verschiedener architektonischer Stile dar. Einst der Sitz masowischer Fürsten und polnischer Könige, ist der beeindruckende Bau heutzutage ein Hort der Kunst, Kultur und Begegnung.

Historie und Gegenwart

Es war im Jahre 1596 als der polnische König Sigismund aus dem schwedischen Hause Vasa (pol. Waza), die Hauptstadt seines riesigen Reiches, das neben Polen und Litauen die heutige Ukraine, Belarus, Lettland sowie Teile Estlands und Russlands umfasste, von Krakau nach Warschau verlegte. Seine Beweggründe waren mannigfaltig. Versierte Historiker meinen, dass die relative geographische Nähe zu Schweden überwog, also jenem Land, welches sich damals in der Personalunion mit Polen befand. Doch Sigismund sollte nicht lange die schwedische Krone tragen. Nach langwieriger Kriegsperiode mit wechselndem Glück auf beiden Seiten, trennten sich schließlich die beiden Staaten und blieben noch lange Zeit danach verfeindet. Die Stadt an der Weichsel, welche bereits vordem zum festen Tagungsort polnischer Reichstage wurde, blieb aber in ihrer Funktion als die Hauptstadt des Landes bestehen. Von hier aus wurde fortan ein Reich regiert, welches sich zwischenzeitlich über eine Million Quadratkilometer erstreckte. Heute sind es gerade mal Dreihunderttausend. Verstehen Sie mich nicht miss. Dies soll kein Plädoyer für die polnische Hybris sein. Es soll Ihnen lediglich verdeutlichen, an welch einen besonderen Ort Sie Ihre Gäste entführen können.

Der vielleicht wichtigste Abschnitt im Bestehen des Schlosses, bildete die Zeit des letzten polnischen Königs – Stanislaus August Poniatowski, der in den Jahren 1764-1795 regierte. Dieser unermüdliche Reformator des polnischen Staatswesens (auf ihn geht u.a. die älteste Verfassung Europas zurück) und Mäzen der schönen Künste, der ähnlich wie der Alte Fritz sich gerne (und regelmäßig) mit Künstlern und Denkern umgab, verlieh dem Bauwerk sein heutiges Aussehen. Er tat dies unter der Leitung des berühmten italienischen Architekten Domenico Merlini.

In der Zeit, in der Polen für 123 Jahre seine Unabhängigkeit verlor (1795-1918), verkam das Schloss, das nunmehr keinen König beherbergte, zusehends. Nach einem kurzen Aufbäumen und einer Sanierungsperiode in den 1920er und 30er Jahren, teilte es das Schicksal des Landes und wurde zum Opfer des Zweiten Weltkriegs. Wobei die ersten Schäden bereits im September 1939, während eines Bombengriffs, verursacht wurden. Die Niederschlagung des Warschauer Aufstandes durch die Nazis im Oktober 1944 und die darauffolgende planmäßige Zerstörung der Stadt, schienen sein Schicksal endgültig zu besiegeln. Wie Phönix aus der Asche, erhob sich der Prachtbau jedoch mit großem Arbeits- und Kostenaufwand allmählich aus dem Ruin. Der Wiederaufbau des Objekts dauerte bis in die 1970er Jahre hinein und umschloss erfreulicherweise auch dessen prächtigen, begehbaren Garten. Sie und Ihre Gäste werden feststellen, dass der enorme Kraftakt allemal lohnenswert war.

Warschau

Highlights

Wie eingangs erwähnt, erfüllt das Königliche Schloss in Warschau neben seinen Repräsentativen und politischen Aufgaben (bis heute werden in seinen Gemächern die polnischen Regierungskabinette vereidigt), auch eine kulturelle Funktion. Seine vielen stimmungsvollen Räumlichkeiten dienen häufig als wirkungsvolle Ausstellungs- und Austragungsorte für diverse kulturelle Events. Eines davon möchte ich Ihnen besonders empfehlen. Nämlich die einstündigen Klavierkonzerte, bei denen im linken Flügel des Schlosses die Meisterwerke von Frédéric Chopin gespielt werden. Die Darbietung erfolgt selbstredend live und wird von renommierten Musikern getragen. Dazu gibt es ein passendes regionales Getränk, wahlweise mit oder ohne Alkohol. All das in einer relativ kleinen, ja fast schon intimen Runde, ganz nach dem Geschmack des tatsächlich eher schüchternen Klaviervirtuosen

Eintrittspreise

Die Kemenaten des Königlichen Schlosses können Gruppenweise besichtigt werden. Die Gruppengröße sollte 10 Personen nicht unterschreiten und maximal 30 Schaulustige umfassen. Die Ticketpreise für Erwachsene rangieren zwischen ca. 8 und 11 Euro pro Person. Hinzu kommt in der Regel der Aufschlag für die GTS-Audioguides. Der Preis hierfür beträgt etwa 1,20€ pro Gerät. Es dürfen allerdings auch eigene Audioguides verwendet werden. Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 16 Lebensjahren, zahlen gerade mal 0,25 Euro Eintritt. Die jüngsten unter 7, dürfen kostenlos rein.

Ein kleiner Tipp für Besucher aus Deutschland on top: Die Wettiner-Galerie. Vielen ist dies nicht bewusst, aber es ist relativ gar nicht so lange her als deutsche Kurfürsten, genauer gesagt die Sachsen, den polnischen Thron bestiegen und das Land in einer Personalunion mit dem heutige ostdeutschen Freistaat regierten. Die Rede ist von August dem Starken und dessen Sohn August dem III, die von 1697 bis 1763 (mit kriegsbedingten Unterbrechungen) die Geschicke Polen-Litauens gelenkt haben. Ihre Herrschaft wird in der Regel sehr ambivalent bewertet. Denn während Polen politisch allmählich in Bedeutungslosigkeit versank und zum Spielball der neuen europäischen Großmächte Preußen, Österreich-Ungarn und Russland wurde, blühte dessen Kultur und Architektur unter der Regentschaft des Hauses Wettin regelrecht auf. Das Königliche Schloss in Warschau steht dafür Modell und bietet mithin mehr als nur einen Einblick in das höfische Leben in Polen des 18 Jahrhunderts. Die in der Galerie der Wettiner angesammelten und ausgestellten Kunstobjekte und Möbelstücke, stammen aus renommierten Antiquitätengeschäften aus ganz Europa. Darunter aus Paris und Madrid. Die zahlreichen und sagenhaft verzierten Vasen, kommen hingegen aus der Sammlung des Königs höchstselbst. Sie waren ein großzügiges Geschenk der ehemaligen DDR an das kommunistische Polen. Wer hätte gedacht, dass der Warschauer Pakt auch zu etwas nütze sein konnte?

Warschau

Das Königliche Schloss in Warschau ist ein absoluter Muss und ein würdiger Anfang unserer Reise durch die polnischen Schlösser und Burgen. Es wird Ihre Reisegäste begeistern und Sie in die prunk- und prachtvolle Epoche des Rokoko versetzen. Ähnlich wird es Ihnen auch an unserem nächsten Halt ergehen. Dort werden Sie allerdings tiefer in die Vergangenheit reisen.

Die Burg Wawel

Die Burg Wawel, auch Wawel-Burg genannt, ist ein Wahrzeichen von nationaler Bedeutung. Auf dem namensgebenden Wawelhügel gelegen, blickt sie auf eine tausendjährige Geschichte zurück. Ihr Gesamtbild ist eine architektonische Augenweide. Ihr Trumpf ist die Abwechslung. Ihre Gemächer und Katakomben beherbergen die größten Schätze unseres Nachbarlandes und die Überreste dessen Könige, Dichter sowie weiterer herausragender Persönlichkeiten, die im Laufe der Geschichte des Landes eine wichtige Rolle gespielt haben. Einen Drachen hat die Burg ebenfalls zu bieten. Ich möchte Sie an dieser Stelle fragen: Was will man mehr?

Die Burg Wawel

Historie und der heutige Status

Die Anfänge der Burganlage werden auf das 9. Jahrhundert datiert, wobei die Gegend eine Besiedlungsgeschichte aufweist, die nachweislich in die Urzeit reicht. Die Stadt Krakau war im Frühmittelalter ein Teil von Großmähren, einem slawischen Großfürstentum, eines der ersten slawischen Staatsgebilden überhaupt. Ende des 10. Jahrhundert wurde sie von Mieszko I, dem ersten historisch belegten Herrscher Polens erobert. Nach dem verheerenden Raubzug des böhmischen Fürsten Bretislav gegen Polen im Jahre 1039 und der völligen Zerstörung von Gnesen – der damaligen Hauptstadt des Landes, wurde diese vom polnischen Herzog Kasimir dem Erneuerer, einem Urenkel des Kaisers Otto II, nach Krakau verlegt. Jene Entscheidung hatte für die Burg auf dem Wawelhügel weitreichende Folgen. Sie beförderte sie bis in das Jahr 1596 zur Machtzentrale des Königreichs Polen und zum Krönungsort und Residenz dessen Herrscher.

Um ihren neuen Status gerecht zu werden, wurde die Burg mehrmals um- und ausgebaut. Immer den aktuellen Trends in der Weltarchitektur folgend. So bekam sie zunächst ein gotisches Antlitz. Im Laufe des 16. Jahrhunderts erstrahlte sie hingegen im Glanz der Renaissance. Nicht zuletzt wegen des Einflusses der italienischen Prinzessin Bona Sforza, die im Jahre 1518 zur Gemahlin des polnischen Königs Sigismund I wurde. Auf ebendiese Epoche gehen die bis heute schönsten Gemächer der Burg zurück, allen voran der atemberaubende Senatoren- bzw. Gesandtensaal. In der Zeit der Teilungen des Landes in den Jahren 1795-1918, wurde die Wawel u.a. zur Kaserne für die österreichische Stadtgarnison degradiert. Der große Wiederaufbau in der Zwischenkriegszeit, der hauptsächlich durch Spenden aus aller Welt finanziert wurde, wurde durch den Zweiten Weltkrieg und die Besatzung durch die Nazis jäh unterbrochen. In den Jahren 1939-1945 wurde Krakau zur Hauptstadt des sogenannten Generalgouvernement, einem Nebenland des Dritten Reiches, die Wawel-Burg hingegen zum Hauptsitz des Kriegsverbrechers Hans Frank.

Aus den Ruinen der jüngsten Vergangenheit auferstanden, erfüllt die Wawel-Burg gegenwärtig gleich mehrere Zwecke. Neben dem Krakauer Marktplatz ist sie wohl die größte Sehenswürdigkeit der Stadt, die jährlich Millionen von Besuchern anzieht. Darüber hinaus ist sie ein Museum und eine Schatzkammer, welche vielen unschätzbaren Kunstgegenständen ein unübertreffliches Zuhause bietet. Ihre Lage auf dem Wawelhügel trumpft zudem mit einem weiteren Vorzug auf. Nämlich dem fantastischen Ausblick auf die zu den Füßen der Burganlage gemächlich vorbeifließende Weichsel – der Königin der polnischen Flüsse.

Die Burg Wawel

Highlights

Kathedrale: Die sich an die Burg anschmiegende Kathedrale ist wohl die wichtigste Kirche im ganzen Land. Sie gilt folgerichtig als ein nationales Heiligtum. Seit ihrer Entstehung um das Jahr 1000 wurde sie mitunter Zeugin von Krönungen und Bestattungen polnischer Herrscher. Dementsprechend bietet sie ihren Besuchern jede Menge unvergessliche Eindrücke, für die man viel Zeit einplanen sollte. Neben der Krypta, die zur Ruhestätte großer polnischer Persönlichkeiten, Künstler und Nationalhelden wurde, der sehenswerten Kapellen einflussreicher Krakauer Bürger, Adeliger und Monarchen und deren opulenter Ausstattung, hat die Kathedrale einen weiteren Alleinstellungsmerkmal zu bieten. Nämlich die aus dem Jahre 1520 stammende Sigismund-Glocke, die nur zu besonderen Anlässen geläutet wird. Die besondere Aura, die die Glocke umgibt, wird zusätzlich durch die Tatsache gestärkt, dass diese nach wie vor von Glöcknern bedient wird. Im Laufe der Jahre zählten hierzu abermals gewichtige Personen. Der Tod einer von ihnen wurde mithin von der Sigismund-Glocke verkündet. Die Rede ist vom Papst Johannes Paul II. 

Schloss Wawel: Ein weiterer Höhepunkt beim Besuch der Wawel-Burg ist die Burg, beziehungsweise das Schloss selbst. Sie werden vor Ort feststellen, dass auf die Anlage auf dem Wawelhügel beides zutrifft.  Das gilt gleichermaßen für den Außen- als auch, wenn nicht gar vor allem, für den Innenbereich. Der imposante Innenhof und die prunkvollen Räume dieser architektonischen Augenweide, mit ihren prächtig verzierten Decken und einer Ausstattung, die einem Märchen zu entstammen scheint, werden Ihre Reisegäste verzaubern und Sie zugleich in die Geschichte Polens eintauchen lassen.

Schatzkammer: Kein Schloss ohne eine Schatzkammer. Die der Wawelburg präsentiert sich standesgemäß und beinhaltet unter anderem das Schwert, mit dem polnische Könige gekrönt wurden und die Kriegsbeute, die der polnische Herrscher Johannes III. Sobieski von dem siegreichen Entsatz der Stadt Wien im Jahre 1683 mitbrachte.

Drachenhöhle: Nicht nur eine Schatzkammer, sondern auch einen Drachen sollte jede ordentliche Burg vorweisen. Wie eingangs erwähnt, hat auch die Wawel konsequenterweise einen. Von dem Drachen selbst ist nichts übrig geblieben (bis auf eine feuerspeiende Statue an der Weichselpromenade). Schließlich wurde er vor langer Zeit von einem gewieften Schuhmacher mittels eines mit Schwefel ausgestopften Schafkadavers erlegt.Das einstige Domizil des Drachen, eine spektakuläre Höhle direkt unter der Burganlage, ist allerdings nach wie vor da und für mutige Besucher, die sich in eine Drachenhöhle wagen, geöffnet.

Öffnungszeiten, Eintritt und Parken

Alle hier vorgestellten Highlights (und einige darüber hinaus) eignen sich bestens für eine Gruppenbesichtigung. Vorzugsweise in Begleitung eines Guides. Die Öffnungszeiten variieren je nach Attraktion und können der offiziellen Seite der Burg entnommen werden. Gleiches gilt für die Eintrittspreise. In jedem Fall empfiehlt es sich die Tickets online zu erwerben. Ansonsten läuft man Gefahr in endlosen Warteschlagen, besonders in den üblichen Stoßzeiten, viel Zeit zu verlieren. Diese sollte man lieber der Besichtigung der Anlage widmen.

Für Busreisen empfiehlt die Burgleitung den nahegelegenen Parkplatz an der ul. Powiśle 11. Das Parken dort zieht einen kleinen Spaziergang von 5 Gehminuten nach sich. Ich kann dieser Empfehlung nur beipflichten. Ansonsten sind die Parkplätze um die Burg sehr rar und nicht minder teuer.

Krakau_Wawel

Ich hoffe, ich konnte Sie mit diesem Beitrag für die zwei wichtigsten polnischen Schlösser beziehungsweise Burgen interessieren. Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, zögern Sie bitte nicht auf mich und mein Team zuzukommen. Das geht am besten per Kontaktformular auf unserer Homepage. Ansonsten lade ich Sie schon mal zum zweiten Teil unserer Reise durch die polnischen Schlösser und Burgen ein. Denn Polen hat diesbezüglich noch mehr zu bieten. Noch viel mehr.

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