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Die Route der Leuchttürme (Teil 2)

Im Zweiten Teil der Route der Leuchttürme stelle ich Ihnen vier weitere Leuchttürme an der Ostseeküste Polens vor. Auch sie sind für Besuchergruppen sehr interessant.

Leuchtturm Rügenwaldermünde (Darłowo-Darłowko)

Leuchtturm Rügenwaldermünde
Leuchtturm Rügenwaldermünde

Rügenwaldermünde (Darłówko) ist der Hafen und der Strandort von Rügenwalde (Darłowo), der sehenswerten pommerschen Stadt von Erik dem Wikinger. Hier möchte ich den fünften Turm aus der Route der Leuchttürme vorstellen. Erstmals erwähnt wurde ein Leuchtturm in Rügenwaldermünde bereits 1715, als die Stadt Rügenwalde Leuchtfeuer an beiden Ufern der in den Hafen führenden Wipper (Wieprza) anordnete. Im Jahr 1885 wurde auf dem Fundament des Wellenbrechers ein Lotsenhaus errichtet, das einen quadratischen Turm als Aufbau hatte, auf dem oben ein Leuchtfeuer mit sechs Seemeilen Reichweite installiert war. Erst 1927 wurde der Leuchtturm umgebaut. Der Turm auf dem Lotsenhaus bekam ein weiteres Geschoss und eine damals hochmoderne Metall-Laterne als Leuchtturm-Signalanlage, die strombetrieben war. Sie wurde erst bei der Renovierung von 1996 modernisiert. Der Turm ist nun 22 m hoch, die Reichweite des Leuchtfeuers beträgt 15 Seemeilen. Wer den Leuchtturm besichtigen möchte, muss dazu den Fluss auf einer malerischen Zugbrücke überqueren.

Latarnia morska Darłowo-Darłowko
Wschodnia 14
76-150 Darłowo

Leuchtturm Jershöft (Jarosławiec)

Leuchtturm Jershöft
Leuchtturm Jershöft

Zwischen Rügenwaldermünde (Darłówko) und Leba (Łeba) liegt Jershöft (Jarosławiec). Dort wurde 1838 der älteste heute noch in Betrieb befindliche Leuchtturm in Polen errichtet. Der erste Versuch, dort einen Leuchtturm zu bauen scheiterte 1835. Der Turm war zu niedrig und für die Bauhöhe viel zu weit vom Meer entfernt. Ein zweiter Versuch aber gelang. Der 1938 erbaute 33,3 m hohe rote Backsteinturm stand genau richtig und hat seine Lichtanlage auf 50,2 m über dem Meeresspiegel. Mit moderner Lichttechnik erreicht er heute eine Reichweite von 23,5 Seemeilen. Ganz oben auf dem Turm ist eine Aussichtsplattform, die einen tollen Blick über die Küste und das Meer bietet.

Latarnia morska Jarosławiec
ul. Szkolna 1
78-107 Jarosławiec

Leuchtturm Stilo

Leuchtturm Stilo
Leuchtturm Stilo

Dieser außergewöhnliche Leuchtturm ist in Osetnik bei Sasino zu finden in der Siedlung Stilo, die in deutscher Zeit zur Stadt Leba gehörte. Dort steht er auf einer 45 m hohen Düne etwa einen Kilometer von der Küstenlinie entfernt. Der Leuchtturm von Stilo ist eine außergewöhnliche, sechzehneckige Stahlplatten-Konstruktion mit bleiernen Nahtabdichtungen und zählt zu den neueren Leuchttürmen an der pommerschen Küste. Das Innere ist mit weiß gestrichenem Kork verkleidet. Der 33,4 m hohe Turm mit der Farbstellung rot-weiß-schwarz wurde 1906 in Dienst gestellt. Mit seiner in 75 m Höhe eingebauten Lichtsignalanlage hat er eine Reichweite von 23,5 Seemeilen. Den Zweiten Weltkrieg überstand der Leuchtturm unbeschadet und wurde im April 1946 wieder in Betrieb genommen.

Mein Tipp: Der Aufstieg ist zwar etwa mühselig, lohnt sich aber wirklich, denn mitten in der bewaldeten Dünenlandschaft gelegen ist Stilo einer der schönsten Leuchttürme der polnischen Küstenlinie.

Latarnia Morska Stilo
84-211 Sasino

Die Leuchttürme in Rixhöft (Rozewie)

 Leuchtturm in Rixhöft
Leuchtturm in Rixhöft

Das in der kaschubischen Küstenlandschaft gelegene Kap Rixhöft (Rozewie) wird gern „Polnischer Nordpol“ genannt und liegt am Nordende Polens. Dort sind schon für das 16. Jahrhundert Feuersignale belegt. Eigentlich sollte hier bereits Anfang des 19. Jahrhunderts ein Leuchtturm gebaut werden, doch verzögerten die Napoleonischen Kriege den Baubeginn bis 1822. Damals entstand auf dem über 50 Meter hohen Ufer ein 22 Meter hoher runder weißer Steinturm mit rotbraunem Dach. Um eine bessere Unterscheidung der Küstenleuchtfeuer zu ermöglichen und Verwechslungen mit dem 1874 errichteten Leuchtfeuer von Scholpin zu vermeiden, baute man Rixhöft zum Zwillingsfeuer um, und errichtete einen 28,8 m hohen zweiten Turm in 190 m Entfernung. Die Lichteinheit wurde wie beim ersten Turm nach den Erhöhungen auf genau 70,3 m Höhe über dem Meer eingebaut. Im Jahr 1910 wurde der alte Turm wegen des immer stärkeren Baumbewuchses am Steinufer auf 33 m erhöht, sein Leuchtsignal war nun 26 Seemeilen weit zu sehen, der neue Turm wurde abgeschaltet. Im Jahr 1978 wurde der Turm noch einmal erhöht. Er hat nun eine Höhe von 83,2 m über dem Meeresspiegel und seine Reichweite beträgt 26 Seemeilen.

Latarnia morska Rozewie
ul. Rozewska 17
84-120 Rozewie

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