Die Wojewodschaft Ermland und Masuren (Województwo Warmińsko-Mazurskie) liegt am Dreiländereck Litauen, Russland, Polen. Sie grenzt in Polen im Osten an Podlachien, im Südosten an Masowien, im Südwesten an Kujawien-Pommern und im Westen an die Wojewodschaft Pommern. Im Norden liegt sie an der polnisch-russischen Staatsgrenze.
Die Wojewodschaft Ermland-Masuren umfasst im Wesentlichen den südlichen Teil des einstigen Ostpreußens. Hauptstadt der Region ist Olsztyn, das früher Allenstein hieß.
Die Hauptstadt der Region
Inhaltsverzeichnis
Hatte das Vorkriegs-Allenstein gerade mal 40.000 Einwohner, leben im heutigen Olsztyn rund 180.000 Menschen. Damit ist die masurische Metropole eine veritable Großstadt. Das Einzugsgebiet der Stadt umfasst gar rund 270.000 Einwohner.
Das heutige Olsztyn ist eine junge Stadt. Das zeigt sich auch an der erst 1990 gegründeten Universität. Sie hat heute schon über 43.000 Studierende und ist entsprechend lebendig. Das wirkt sich auch die Kultur-, Club- und Bar-Szene in und rund um die schöne Altstadt aus.
Mit seinen vielen Hotels aller Preis- und Komfortklassen ist die Stadt ideal geeignet als Standtort für die Erkundung der Wojewodschaft. Zu sehen gibt es vor allem die traumhafte Seenlandschaft Masurens. Diese nur dünn besiedelte Region gilt als grüne Lunge Europas.
Spannend ist aber auch die Kultur der Woiwodschaft. Denn hier fließen die Einflüsse aus zwei kulturell unterschiedlich geprägten Regionen zusammen: der aus dem historisch protestantisch geprägten Masuren und der aus dem katholischen Ermland, das bis zur ersten Teilung Polens im Jahr 1772 polnisch war.
Kommen Sie mit und entdecken Sie etwas verstecktere Perlen des Landes der tiefen Wälder und über 3.000 kristallenen Seen. Heute zeige ich Ihnen fünf der weniger bekannten Sehenswürdigkeiten der Wojewodschaft.
Lyck und die Kleinbahn namens Popp
Etwas abseits der touristischen Hauptorte an den großen Seen entdecken Ihre Reisende ein Stück der Weite des Landes. Sie können dazu dem wohl bekanntesten Schriftsteller Sigfried Lenz in seine Heimatstadt Lyck (Ełk) folgen. Dort finden sie auch die Schmalspurbahn, die Pate stand für die Geschichte „Eine Kleinbahn namens Popp“ (die Geschichte ist Teil des Erzählbands „So zärtlich war Suleyken)“.
Die 1910-14 erbaute Schmalspurbahn ist heute eine Attraktion für Groß und Klein. In der Sommersaison finden samstags nach Fahrplan Ausflugsfahrten von Ełk nach Turowo oder Zawady statt. Das Schöne daran: eine Grillpause ist inklusive. Für Gruppen können zusätzliche Fahrten vereinbart werden.
Mein brylla-Team ist Ihnen gern behilflich spezielle Touren zu vereinbaren. So können Sie noch besser auf Ihre Zielgruppe eingehen. Teil der Touren kann z.B. eine Führung durch das kleine Museum am Lycker Kleinbahnhof sein.
Rudschanny und Umgebung
Eine weitere schöne Anlaufstation ist Ruciane-Nida – es setzt sich aus den drei ursprünglichen Ortschaften Niedersee, Nieden und Rudschanny zusammen. Der Ort liegt auf der Landbrücke zwischen dem Beldahnsee (Jezioro Bełdany) und dem Niedersee (Jezioro Nidzkie).
Von dort aus können Sie wunderbare Ausflugsfahrten mit der „Weißen Flotte“ unternehmen. Das Angebot reicht von einstündigen Rundfahrten bis hin zu Tagestouren. Besonders attraktiv ist die Fahrt nach Nikolaiken (Mikołajki) und wieder zurück. In Nikolaiken haben Ihre Reisenden zwei Stunden Aufenthalt.
Es gibt weitere kleine Perlen in der Umgebung. Zum Beispiel findet sich zwischen Rudschanny und Nikolaiken der Ort Eckertsdorf (Wojnowo). Hier können Sie Ihren Busreisenden die seit 1832 bestehende Siedlung der Philipponen zeigen. Die Philipponen sind eine aus Russland geflohenen russisch-orthodoxen Religionsgemeinschaft von Altgläubigen. Am Dusssee (Jezioro Duś) bauten sie 1847 ein Kloster mit einer kleinen Klosterkirche. Deren Altarraum ziert eine wandfüllende Ikonostase aus dem 19. Jahrhundert.
Mein Tipp: Übernachten Sie mit Ihren Reisegästen im nur zehn Kilometer entfernten Krutinnen (Krutyń). Bieten Sie Ihren Reisenden am Abend eine Lampionfahrt auf der Krutinna an. Für die Tour werden Ihre Reisenden in einem Kahn über den Fluss gestakt.
Tagsüber bietet sich eine Fahrt durch den Masurischen Landschaftspark mit Pferdekutschen aus dem nahen Gałkowo an. Alternativ können Ihre Reisegäste dort den Dönhoff-Salon besichtigen, der über Leben und Werk von Marion Gräfin Dönhoff informiert. Auch ein Ausflug ins Herz der Johannisburger Heide und Johannisburg (Pisz) am Roschsee (Jezioro Roś) ist von Rudschanny aus leicht möglich.
Der Kurort Goldap
Goldap und die Rominter Heide
Goldap ist einer der jüngsten Kurorte in der Region. Die Stadt an der polnisch-russischen Grenze ist ideal für Ausflüge in die Rominter Heide und zu weiteren Attraktionen der Region geeignet. Denn er ist nicht nur gut gelegen, sondern hat auch eine gute touristische Infrastruktur.
Einen tollen Ausblick über die Region hat man nordöstlich der Stadt von den Seesker Höhen aus. Dort befindet sich auch das Skigebiet Piȩkna Góra. Das Gebiet ist aber nicht nur zum Skifahren gut. Es ist ganzjährig ein schönes Naherholungsgebiet für Goldap.
Sehenswürdigkeiten in der Stadt sind der restaurierte Wasserturm und die Pfarrkirche St. Marien aus dem 16. Jahrhundert. Außerdem finden sich Goldap auch Zeitzeugen der architektonischen Moderne nach dem 1. Weltkrieg. Denn die Stadt war in beiden Weltkriegen umkämpft. Sie wurde daher im vergangenen Jahrhundert zweimal durch Kriegsereignisse schwer beschädigt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Wiederaufbau zu großen Teilen durch das „Wiederaufbauprogramm Ostpreußen“ koordiniert. In diesem Programm waren die Architekten Hans J. Philipp und Fritz Schopohl federführend für die schnelle, kostengünstige aber dennoch für die Zeit komfortable und günstige Wohnraumschaffung verantwortlich. Einige Zeugen der damals entstandenen Wohngebiete sind in Goldap noch vorhanden.
Weitere Ausflugsmöglichkeiten von Goldap
Neben etlichen Ausflugsmöglichkeiten in die Rominter Heide gibt es weitere interessante Ausflugsmöglichkeiten. Nur 20 Kilometer westlich unweit der polnisch-russischen Grenze und nahe an den Skallischen Forsten liegt Rapa. Dort steht die wohl merkwürdigste Sehenswürdigkeit der Region: ein Mausoleum in Pyramidenform. Friedrich Wilhelm Fahrenheid ließ sie im Jahr 1811 erbauen. Er schuf so ein 16 Meter hohes Grabmal für seine Familie. Der Ort soll zudem im positiven Kraftfeld kosmischer Energien liegen. Er ist daher für einige Menschen von einer magisch und geheimnisvoll Aura umgeben. In jedem Fall ist er sehr erlebenswert.
Rund 20 Kilometer östlich von Goldap liegt Staatshausen (Stańczyki). Die dortige Attraktion sind die beiden Eisenbahnviadukte mit ihren 36 Metern Höhe und 180 Metern Länge. Damit sind die 1910-1926 erbauten Bahnbrücken, auf der bis 1945 der Eisenbahnverkehr zwischen Goldap und Gumbinnen rollte, die größten Viadukte dieser Art in Polen. Da die Bahnschienen der nördlichen Brücke bereits 1945 von der Roten Armee demontiert wurden, waren sie nicht mehr für den Bahnverkehr nutzbar. So fanden sich andere Verwendungsmöglichkeiten – u.a. wurden die Viadukte bis vor kurzer Zeit zum Bungeejumping genutzt.
Die Eylauer Seenplatte
Die Eylauer Seenplatte erstreckt sich hauptsächlich zwischen Osterode (Ostróda) und Deutsch Eylau (Iława). Die drei größten Seen der Seenplatte sind der Geserichsee (Jez. Jeziorak), der Nariensee (Jez. Narie) und der Drewenzsee (Jez. Drwȩskie). Sie sind durch Kanäle verbunden. Bedeutendster dieser Kanäle ist der Oberlandkanal. Er verbindet die Region mit dem Frischen Haff und damit letztlich auch der Ostsee.
Die Region um Deutsch Eylau gehörte vor dem Krieg zu Westpreußen. Sie hat eigentlich mit Masuren historisch nicht allzu viel zu tun. Heute gehört sie verwaltungsmäßig allerdings zu Westmasuren und zur Wojewodschaft Ermland-Masuren.
Der Ort Deutsch Eylau (Iława) ist Namensgeber der Seenplatte. Er ist nach Osterode (Ostróda) ein weiterer attraktiver Ferienort an der Seenplatte. Die Stadt liegt malerisch am 27 Kilometer langen Geserichsee (Jezioro Jeziorak). Attraktiv ist insbesondere sein restauriertes Stadtzentrum unweit des Sees. Vor allem das dreiflügelige 1910-1912 errichtete neobarocke Rathaus in der ul. Niepodległości wurde wunderbar saniert. Sehenswert ist auch die katholische Pfarrkirche St. Marien, die 1317 bis 1325 als Backsteinbau im gotischen Stil errichtet wurde. Beim Stadtspaziergang entdecken Ihre Busreisenden zudem Reste der alten Stadtmauer, weitere Kirchen und die Alte Mühle.
Osterode und die Kernsdorfer Höhen
Osterode
Das nördliche Ende der Eylauer Seenplatte markiert der Drewenzsee. Hier liegt Osterode (Ostróda). Die Stadt bietet einige touristische Attraktionen: z.B. eine traumhaft lange Seepromenade mitten in der Stadt, eine restaurierte Deutschordensburg, ein Amphitheater am Seeufer mit zahlreichen Veranstaltungen, eine hochmoderne Wasserskianlage und zahlreichen anderen Sportmöglichkeiten. Sie sehen hier bleibt kaum ein Wunsch offen.
Und auch jenseits des Freizeitangebotes bietet die touristische Infrastruktur der Kleinstadt alles, was das Herz wünscht. Damit ist Osterode ein idealer Standort für Ausflüge.
Zu erleben gibt es beispielsweise das Oberland oder Fahrten auf dem Oberlandkanal. Das Besondere an der Kanalfahrt ist, dass die Schiffe unter anderem auf schiefen Ebenen über Land fahren.
Übrigens: Wir haben selbstverständlich auch passende Reisen zur Region im Angebot: Wer es günstig mag, dem empfehle ich unsere Reise für Sparfüchse. Wer auf der Suche nach einer etwas umfangreicheren Reise ist, kann sich hier über die Rundreise informieren.
Kernsdorfer Höhen
Nur wenige Kilometer südöstlich liegen die Kernsdorfer Höhen (Dylewska Góra). Diese sind mit 313 Meter die höchsten Erhebungen Nordpolens. Sie erinnern an ein Mittelgebirge und sind ein geschützter Landschaftspark mit einsamen Täler und dichten Wäldern.
Vom Aussichtsturm in Kernsdorf (Wysoka Wies) kann man weit in die Weichselniederung hinunterschauen. Nur wenige Kilometer entfernt fand 1410 mit der Tannenbergschlacht die größte Schlacht des Mittelalters statt. Hier standen die Heere des Deutschordensstaates den polnisch-litauischen Heeren gegenüber.
Mein Tipp: Wenn Ihre Reisenden Gruseliges mögen, dann machen Sie mit ihnen eine Spaziergang zum Franzosensee (Jezioro Francuskie). Der See steckt etwas versteckt im Urwald der Kernsdorfer Höhen. Er erhielt seinen Namen, als die Einheimischen sich bitter an den napoleonischen Heeren rächten. Diese hatten hier 1807 auf dem Weg nach Russland gemordet, geplündert und gebrandschatzt. Auf dem Rückweg war die Grande Armee von den Russen schwer geschlagen. Daher konnten selbst die einfachen Bewohner des Ortes einige Soldaten angreifen und sie im See ertränken.
Die nahe gelegenen Orte Grünwald (Grunwald) und Tannenberg (Stębark) sind eng mit der deutsch-polnischen Geschichte verbunden. Am 15. Juli 1410 schlugen die Verbände des polnisch-litauischen Heeres hier die Heere des Deutschen Ordens. Seit 1960 erinnern ein Denkmal und ein Museum an diese größte Schlacht des Mittelalters.
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