Ein Reisebaustein „Bunkeranlagen im Nordosten Polens“ ist für viele Menschen spannend. Als Reiseveranstalter können Sie mit diesem Baustein neue Kunden gewinnen und ihren Stammkunden Neues bieten. Passen würde dieser Baustein zum Beispiel zu einer Rundreise in den Nordosten Polens oder zu einer Reise nach Masuren.
Statistiken zeigen, dass gerade Reisende, die schon in Masuren waren, fasziniert von der Landschaft sind. Sie reisen gerne nochmal dorthin. Natürlich möchten sie dabei auch Neues entdecken. Sinnvollerweise sollten die Neuigkeiten nahe der geplanten Route liegen.
Hierzu habe ich die im Folgenden dargestellten Ideen für Sie. Wenn dieser attraktive Reisebaustein Sie tiefergehend interessiert, kontaktieren Sie mich und mein Team.
Wolfsschanze und Mauerwald
Inhaltsverzeichnis
Ein möglicher Reisebaustein für eine Masurenreise ist die Wolfsschanze bei Rastenburg (Kȩtrzyn). Doch gerade für dieses Ziel gilt: Wer die Wolfsschanze einmal gesehen hat, wird das nicht bei jeder Masurenreise wiederholen wollen. Ein bisschen scheiden sich zudem die Geister an dem touristischen Betrieb vor Ort, den nicht jeder Reisende angemessen findet.
Neben der Wolfsschanze gibt es in der Region um die Großen Masurischen Seen allerdings noch weitere, etwas unbekanntere, aber sehenswerte Bauten der damaligen Reichsführung. Die Wolfsschanze war nur ein Teil eines großen Bunkersystems für die Dienststellen vieler Militärstäbe und aller kriegswichtigen Reichsdienststellen. So hatten fast alle Ministerien und nahezu alle führenden Männer des Nazireichs von Göring über Himmler bis von Ribbentrop in der Umgebung der Wolfsschanze ihre mehr oder minder versteckten Quartiere.
Reichsaußenminister von Ribbentrop beispielsweise nahm in einem Flügel des Schlosses Steinort (Sztynort) Quartier. In einem Schlossflügel lebte Heinrich Graf von Lehndorff mit seiner Familie. Er gehörte pikanterweise zum Widerstand um Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort war übrigens auch der Lieblingscousin der Journalistin Marion Gräfin Dönhoff. Nachdem der Widerstand um von Stauffenberg entdeckt worden war, wurde von Lehndorff-Steinort am 3. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Schon am folgenden Tag wurde er in Plötzensee erhängt. Das Schloss Steinort wird derzeit von einer deutsch-polnischen Stiftung restauriert.
Wo die Reichsführung versammelt war, durfte das Oberkommando des Heeres als militärische Führungsorganisation nicht fehlen. Sie kam im nahen Mauerwald unter und war neben der Wolfsschanze eine der wichtigsten Dienststellen des Systems.
Die Geschichte der Wolfsschanze
Das damalige Führerhauptquartier Wolfsschanze der Nationalsozialisten liegt wenige Kilometer östlich von Rastenburg (Kȩtrzyn). Es erstreckt sich beiderseits der Bahnlinie Rastenburg-Lötzen und liegt gut abgeschirmt in den masurischen Wäldern. Ab dem Herbst 1940 wurde es unter Hochdruck von über 3.000 Arbeitern – viele von ihnen polnische Zwangsarbeiter – unter der Leitung der „Organisation Todt“ erbaut. Mit etwa 120 Einzelbauten sollte das größte der Führerhauptquartiere entstehen. Eile beim Bau war geboten, denn für den bereits geplanten Angriff auf die Sowjetunion sollte sie Hitlers Hauptquartier sein. Bereits am 22.6.1941 bezogen Hitler und seine Entourage die Wolfsschanze.
Am 20. November 1944 hielt sich Hitler letztmalig in der Wolfsschanze auf. Zu diesem Zeitpunkt waren von den ca. 120 geplanten Bauten 40 Wohn-, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude sowie sieben massive und 40 leichte Stahlbetonbunker fertiggestellt. Hierfür waren Kosten von insgesamt 36 Millionen Reichsmark angefallen.
Am 24. Januar 1945 wurde die Anlage von der Wehrmacht mit rund 10 Tonnen TNT gesprengt. Die Bunkerdecken waren allerdings sechs bis acht Meter dick, so dass sie nicht vollständig zerstört werden konnten.
Neben den Bauten gehörten zwei Flugplätze und ein Bahnhof, eine eigenständige Energieversorgung, eine Nachrichtenzentrale sowie Freizeiteinrichtungen für die rund 1.500 Wachsoldaten zu Hitlers Hauptquartier.
Die Anlage war in drei Sperrzonen unterteilt, wobei der Sperrkreis 1 den höchsten Sicherheitsstatus hatte. Dort befanden sich die Hochbunker der NS-Prominenz und der Wehrmachtsführungsstäbe. Außerdem lag dort die Lagebaracke, in der am 20. Juli 1944 Claus Graf Schenk von Stauffenberg das fehlgeschlagene Attentat auf Adolf Hitler verübte.
Geschichte der Bunkeranlage im Mauerwald
Kurz nach dem Entscheid zum Baubeginn der Wolfsschanze wurde 1940 auch mit dem Bau des Oberkommandos des Heeres (OKH) begonnen. Es erhielt den Decknamen Mauerwald. Das Gelände lag rund 18 Kilometer von der Wolfsschanze entfernt. Es wurde am Westufer des Mauersees (Jezioro Mamry) im Bereich der Försterei Mauerwald errichtet – diese wiederum gehörte zum Gut Steinort.
Am 23. Juni 1941 zogen in das weitläufige Bunkersystem das Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres, die Stäbe etlicher Truppengattungen, sowie des Heereshauptversorgungsdienstes und des Generalquartiermeisters ein. Fast 50 Feldmarschälle und Generäle sowie 1.500 Offiziere taten dort Dienst. Außerdem waren dort eine Vielzahl von Soldaten stationiert.
Mit 250 Bauten war das OKH Mauerwald als operatives Zentrum während des Angriffs Deutschlands auf die Sowjetunion deutlich größer angelegt als die Wolfsschanze. Das Bunkersystem war in drei Bezirke unterteilt. „Fritz“ beherbergte die operativen Dienststellen des Generalstabs des Heeres. In „Quelle“ waren der Generalquartiermeister mit seinen Verwaltungs- und Logistikdienststellen untergebracht, in „Anna“ die Fernmelde- und Kommunikationszentralen der Wehrmacht.
Als die deutschen Truppen am 20. Januar 1945 abzogen, reichte die Zeit nicht mehr dazu, die Anlage zu zerstören. Deshalb ist diese Anlage das wohl besterhaltene deutsche Bunkersystemen des Zweiten Weltkriegs.
Wolfsschanze und Mauerwald aus Sicht des Touristikers
Lassen Sie uns nun die Wolfsschanze und die Stellung des Oberkommandos des Heeres im Mauerwald aus der Touristikerperspektive betrachten. Wenn Sie Fragen haben, wie Sie diese Ziele am besten in Ihre Reiseangebote integrieren können, nehme Sie bitte Kontakt mit uns auf: Das brylla-Team hilft Ihnen gern weiter!
Die Wolfsschanze
Im Vergleich zum Mauerwald ist die Wolfsschanze auch unter Deutschen die bei weitem bekanntere Anlage. Das ist natürlich dem Namen Hitler geschuldet und dem sich bei vielen Reisenden Schauer im Zusammenhang mit den damaligen Gräueltaten.
In der Wolfsschanze herrscht allerdings dennoch bisweilen ein ungezwungener Umgang mit der Geschichte des Ortes: lachende Kinder- und Jugendgruppen sehen das Spektakuläre der Bunkertrümmer. Ein Hauch von Sommertrubel wirkt zeitweise ein wenig abgekoppelt von der Geschichte.
Dazu ist das Gelände der Wolfsschanze heute nicht nur ein historisches Monument. Es hat auch eine umweltkundliche Bedeutung erlangt. Dort gibt es regelmäßig Veranstaltungen der Forstverwaltung, die auch die Wolfsschanze verwaltet.
Informieren sollten Sie ihre Reisenden über die in den Wäldern von Görlitz (Gierłoż) herrschende Mückenplage. Verlegen Sie die Besichtigungsstunden auf den Morgen oder Abend. Zu diesen Zeiten ist es nicht ganz so schlimm. Raten Sie unbedingt zur Verwendung von Mückenschutzmitteln.
Für die Besucher gibt es drei unterschiedlich lange Besichtigungswege, die alle farblich markiert sind: für den „gelben“ Weg sollten Sie 45 Minuten veranschlagen, für dem „roten“ Weg 60 Minuten und für den „blauen“ Weg 90 Minuten. Alle drei Weg nehmen am Parkplatz ihren Ausgang. Für Ihre Reisegäste können Sie mit dem Ticket auch einen Plan mit deutschen Erläuterungen erwerben.
Für eine Gruppe mit historisch interessierten Busreisenden sollten Sie aber eine deutschsprachige Führung buchen. Denn die Bunkerruinen sind zwar spektakulär, aber nicht unbedingt selbsterklärend.
Infos:
Die Parkgebühren für Ihren Bus betragen 25 PLN, der Eintritt pro Person 15 PLN, ein deutschsprachiger Busgruppenführer 80 PLN.
Das Gelände der Wolfsschanze ist ganzjährig täglich geöffnet. Vom 1.4. bis 30.9. von 8 bis 20 Uhr, vom 1.10. bis 31.3. von 8-16 Uhr.
“Wilczy Szaniec”
Gierłoż 5
11-400 Kętrzyn
Tel. +48 89 741 00 31,
wilczyszaniec@olsztyn.lasy.gov.pl
Das Oberkommando des Heeres Mauerwald
Der Mauerwald ist, anders als die Wolfsschanze, gut erhalten. Sie können 30 im Wesentlichen intakte Bunker besichtigen.
Hier herrscht kein sommerlicher Urlaubstrubel, sondern mehr Geschichtsbewusstsein als fröhliche Urlaubsstimmung. Im Zusammenhang mit dem nahen Schloss Steinort zeigt sich die räumliche Nähe von Staatsmacht und Widerstand, denn auch im Mauerwald wurden das Attentat und die Maßnahmen zur Entmachtung der Reichsführung geplant.
Diese Zusammenhänge können gut im Bus auf der Anreise erklärt werden. Das führt beim Besuch im einstigen OKH mit seinen intakten, sämtlich zur Besichtigung freigegebenen Bunkern und dem Museum mit dem Aussichtsturm zu einem tieferen Verständnis.
Das Museum informiert umfassend über die deutschen Feldzüge an der Ostfront, die in Mauerwald geplant und von dort geführt wurden. So ist der Mauerwald nicht nur für Militärhistoriker, sondern für alle geschichtsinteressierten Reisenden eine gute Wahl – auch als Alternative zur Wolfsschanze.
Infos:
Die Eintrittskarten für Gruppenreisende kosten für Erwachsene 14 PLN, für Kinder 9 PLN. Die Parkplatzgebühren betragen 15 PLN.
Das Oberkommando des Heeres Mauerwald ist ganzjährig geöffnet. In der Saison vom 25.4. bis 30.9. täglich von 9.30 bis 18.30 Uhr.
Mamerki
Kwatera Główna Niemieckich Wojsk Lądowych (OKH)
Karolewo 22/33
PL 11-400 Ketrzyn
Tel.: +48 89 752 42 83
Mobil: + 48 698 793 104
info@mamerki.com
Wenn Sie als Reiseveranstalter Fragen zu diesem Reisebaustein haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Diese Reisebausteine lassen sich prima zum Beispiel in die Reise ‘Preisknüller Masuren – Natur für Sparfüchse‘, 7-tägige Rundreise Danzig-Ostsee-Masuren oder die 6-tägige Masuren-Rundreise integrieren. Wir sind gern für Sie da!