Denken Sie beim „Reisebaustein: Geheimtipps für Schlösser und Burgen in Polen“ auch an Schlafen wie die Grafen, traumhafte Schlösser, verwunschene Schlossparks und Ritterromantik? Ich bin sicher: das geht nicht nur Ihnen und mir so – sondern auch Ihren Gästen. Und genau solche konkreten und positiven Bilder veranlassen Menschen, eine Reise zu buchen. Das gilt umso mehr, wenn Sie Ihren Gästen neue Attraktionen und kleine Perlen, die noch nicht so bekannt sind, näher bringen.
Genau für diese Situation haben wir etwas für Sie. Das brylla-Team ist ständig unterwegs auf der Suche nach Unentdecktem. So habe ich Ihnen heute einmal eine kleine Liste zum „Reisebaustein: Geheimtipps für Schlösser und Burgen in Polen“ zusammengestellt. Seien Sie gespannt. Und wenn Sie weitere Informationen für Ihre Reisegruppen benötigen: zögern Sie nicht mich und mein Team zu kontaktieren.
Die Ordensburg in Marienwerder (Kwidzyn)
Inhaltsverzeichnis
Die Ordensburg in Marienwerder (Kwidzyn) ist ein interessantes Ensemble. Es ist in seiner erhaltenen Geschlossenheit ein einmaliges Geschichtszeugnis, denn Burg, Dom und die Bischofsresidenz sind als Einheit erhalten.
Das unweit des östlichen Weichselufers gelegene Marienwerder war 1234 eine frühe Eroberung des Deutschen Ordens. Zwischen 1322 und 1360 wurde dort die Ordensburg mit dem in den Komplex integrierten Johannesdom erbaut. Die Anlage diente den pommerischen Bischöfen als Verwaltungssitz und war wehrhaft.
Der Glockenturm des ab 1344 erbauten Doms diente mit seinen 54 Metern Höhe zugleich als Bergfried. Der fast 60 Meter hohe Dansker war vorgelagert und auf einer sicheren, geschlossenen Brücke erreichbar, die auf fünf Bögen ruht. Dieser Dansker wurde sowohl als Wehrturm als auch als Toilette genutzt. Ein weiterer Turm befindet sich nördlich der Burg. Dieser Brunnenturm war ebenfalls durch eine gemauerte Brücke mit der Burg verbunden.
Die Ordensburg in Marienwerder ist sowohl wehrtechnisch als auch bauhistorisch eine der interessantesten Ordensburgen. Sie kann besichtigt werden und beherbergt ein sehr sehenswertes Museum.
Schloss Gołuchów in Großpolen
In Gołuchów errichtete die Familie Leszczyński ab 1550 einen befestigten Frührenaissancebau. Der 1628 verstorbene Wacław Leszczyński war Großkronkanzler und Woiwode von Kalisz. Er baute den Adelssitz 1600 bis 1619 zu einem residenzartigen prächtigen Schloss aus.
Mit dem Verkauf des Schlosses 1695 begann eine ganze Reihe von Eignerwechseln, die das Schloss fast ruinierten. Erst die Ehefrau des wegen seiner Beteiligung am Januaraufstandes ins Exil gezwungenen Jan Działyński hat die Residenz ab 1875 sanieren und umbauen lassen.
Den Entwurf für den Bau lieferte Maurice Auguste Obradou, ein Schüler des französischen Stararchitekten Viollet-le-Ducs. Die Ausführung übernahmen französische Künstler. Dabei heraus kam ein prächtiges Schloss mit einem 162 Hektar großen Park. Das Schloss ist einmalig in dieser Region, aber es zeigt doch deutlich Ähnlichkeiten mit den Schlössern an der Loire.
Gräfin Izabella Działyńska, deren Mausoleum im Park steht, war eine Tochter des Fürsten Adam Czartoryski. Sie gründete 1893 im Schloss ein Museum für die Kunstsammlungen ihrer Familie. Diese bedeutenden Sammlungen wurden so allgemein zugänglich. Schloss Gołuchów war vor 1939 das wohl größte private Museum Europas. Es ist seit 1951 eine Zweigstelle des Nationalmuseums in Posen.
Die Burg in Gollub (Golub-Dobrzyń)
Die Burg in Gollub im Kulmer Land wurde vom Deutschen Orden zur Sicherung des damaligen Grenzflusses Drewenz zwischen 1293 und 1310 errichtet. Schon 1466 verlor der Ordensstaat die Burg. Sie ging nach dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 mit dem sogenannten „Preußen königlichen Anteils“ an Polen.
König Sigismund III von Polen und Schweden übergab seiner rebellischen Schwester Anna Wasa nach der Starostei Brodnica auch den gesamten Kreis Gollub mit der Ordensburg. Anna Wasa ließ die Burg zwischen 1616 und 1623 im Renaissancestil umbauen, was bis heute weithin sichtbar ist und diese Ordensburg so besonders macht. Nach der Ersten Teilung Polens kam die Burg 1773 mit dem Kreis Gollub zu Preußen, nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Region gemäß Versailler Vertrag Polen zugeschrieben. Die Ordensburg kann besichtigt werden und beherbergt ein Museum sowie ein Hotel.
Das Rügenwalder Schloss in Westpommern
Rügenwalde (Darłowo) bietet mehr als die bekannten Wurstwaren, es ist eine sehr typische pommersche Kleinstadt mit einem schönen geschlossenen Altstadtkern. Dazu gehört auch ein veritables Herzogsschloss, das eine von zehn Residenzbauten der regierenden pommerschen Greifen-Familie war.
Als 1352 Herzog Bogislaw V. (1318–1374) die Wipper-Insel mit einer Wassermühle kaufte, begann er dort umgehend mit dem Bau einer Burg. Fünf Bauphasen mit teils großen Veränderungen folgten bis hin zum 17. Jahrhundert, als Bogislaw XIV. 1624 das Schloss umgestalten ließ. Der Abschluss der Arbeiten erfolgte 1639 mit der Einweihung der Schlosskirche, die heute ein Museum mit Sakralgegenständen beherbergt.
Unter den Bauherren befand sich auch Erik I.. Bei ihm handelt es sich um den legendären Pommernherzog, König von Dänemark, Schweden und Norwegen. Er verbrachte in Rügenwalde seine letzten zehn Lebensjahre.
Im 18. und 19. Jahrhundert verfiel das Schloss. Erst zwischen 1929 und 1935 erfolgten eine aufwendige Restaurierung und die Einrichtung eines Museums. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Schloss fast unbeschadet. Heute dient es als Museum, wobei neben den Geschichten rund um Erik I. auch die original erhaltene Innenarchitektur des Schlosses interessant ist.
Schloss und Schlosspark Buchwald (Bukowiec) im Hirschberger Tal der Schlösser
Im Hirschberger Tal der Schlösser gibt es – wie der Name schon sagt – eine große Zahl von Schlössern. Dennoch beschränken sich viele Reiserouten auf die bekanntesten fünf Schlösser. Die kleinen Perlen etwas abseits der Hauptbesichtigungsrouten bleiben oft unentdeckt. Das ist schade, gibt es dort doch ganz besonders interessante Dinge zu entdecken.
Eine dieser kleinen Schätze ist Schloss Buchwald (Bukowiec) am nördlichen Rand des Riesengebirges. Die Baugeschichte des Schlosses ist nicht belegt. Vermutlich 1367 wird der Schlossgraben vom Ritter Heiko von Zedlitz angelegt. Das Anwesen ging 1573 von Baron Johann Maximilian von Reibnitz über, der es um- und ausbaute.
Graf Friedrich Wilhelm von Reden erwarb das Schloss 1785. Er gestaltete es 1789 nach Art eines englischen Manor Houses mit klassizistischer Fassade um; dabei wurde der Turm zum Erker verkürzt. Die Bauarbeiten dieser Bauphase leitete Professor Friedrich Rabe aus Berlin, sie dauerten zum Jahrhundertende.
Ab 1800 wurden nach Plänen von Carl Gottfried Geisler auch die Wirtschaftsgebäude des Guts abgebrochen. Zum Ausgleich wurde hinter dem Schloss ein separater Wirtschaftshof neu erbaut. So schuf man eine freie Sichtachse vom Schloss zum Riesengebirge. Zudem wurde der Park als englischer Landschaftspark gestaltet. Vor allem dieser Park macht das besonders Besuchswerte des Schlosses aus. Denn im Park gibt es viel zu entdecken. Er zeichnet sich mit seinen gewundenen Wegen, den überraschende Aussichten – auch auf die Schneekoppe – den Teehäusern, künstlichen Ruinen und Tempeln sowie den kleinen Wäldern und Teichen aus.
Die Burg Tzschocha (Zamek Czocha) in Niederschlesien
Die Burg Tzschocha liegt am Leśniański-See und gilt als eines der schönsten Schlösser Polens. Die nach 1241 erbaute Burg Tzschocha in der Oberlausitz ist eine Höhenburg auf einem Granitfelsen. Sie wurde entweder auf Geheiß der böhmischen oder der askanischen Herrscher zur Grenzsicherung gegen Schlesien errichtet.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1329 als „Burg Caychow“. Bis 1316 war sie im Besitz des böhmischen Königs Wenzel II., der sie damals als Mitgift seiner Tochter Agnes an ihren Ehemann Herzog Heinrich I. von Schweidnitz-Jauer gab. Nachdem Agnes 1337 starb, ging die Burg an Herzog Heinrich über. Nach dessen Tod 1346 fiel sie an die böhmische Krone zurück.
In der Folge wechselten die Besitzerfamilien häufig. Im 16. Jahrhundert wurde sie von Johann von Nostitz umgebaut und zu einer großen Burg mit Wassergraben und separaten Wirtschaftsgebäuden im Renaissancestil umgestaltet. Christoph von Nostitz ließ die Schäden des Dreißigjährigen Krieg beseitigt und legte einen Garten an. Im Jahr 1910 erwarb Ernst Gütschow die Burg und ließ sie nach Plänen von Bodo Ebhardt neugotisch umgestalten. Seit 1996 fungiert die Burg als Hotel.
Die Burg Pieskowa Skała in Kleinpolen
Wildromantischer geht es nicht: Die Burg Pieskowa Skała (Peskenstein) liegt malerisch hoch oben auf einem Kalksteinfelsen des Krakau-Tschenstochauer Jura. Es ist rund 25 Kilometer nordwestlich von Krakau gelegen.
Erbaut wurde der Gebäudekomplex vom polnischen König Kasimir dem Großen als Wehrburg. Der Komplex wurde erstmals 1315 erwähnt. Er ist Teil der 25 Adlerhorstburgen und liegt an der Route der Adlerhorste (Szlak Orlich Gniazd), einem 163 Kilometer langen Wanderweg, der diese Burgen und Festen verbindet. Sie befinden sich alle auf dem Kalkstein-Höhenzug des Krakau-Tschenstochauer Hochlands und stammen sämtlich aus dem 14./15. Jahrhundert.
Erbaut wurden sie von König Kasimir dem Großen, ihm getreuen Fürsten und mehreren Bischöfe. Einige der Burgen wurden jedoch im 2. Nordischen Krieg durch die Schweden zerstört und erst später von Jan Wielkopolski, dem Woiwoden von Kleinpolen wiederaufgebaut. Die Wehrburgen hatten den Zweck die Handelswege von Breslau nach Krakau und die Grenze zu Schlesien zu sichern.
Der eindrucksvolle Renaissancebau Pieskowa Skała ist das besterhaltene Gebäude auf der Route der Adlerhorste (Szlak Orlich Gniazd). Seit seinem Umbau in ein Renaissanceschloss im 16. Jahrhundert entstand ein Arkadienhof, der dem im Krakauer Wawel ähnelt. Heute ist das Schloss eine Außenstelle des Krakauer Wawelmuseums mit drei verschiedenen Ausstellungen.
Sie haben noch Fragen? Dann melden Sie sich einfach beim brylla-Team. Wir helfen Ihnen gern!