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Magische Orte in Polen: Ideal für Gruppenreisen und Rundreisen [2024]

Die Bezeichnung „magische Orte“ kann sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Für die einen ist ein magischer Ort gleichbedeutend mit etwas Besonderem, das das Auge erfreut und die restlichen Sinne begeistert. Einem Ort, der durch seine einmalige Lage oder Erscheinungsbild einen Zauber zu versprühen scheint. Andere wiederum, welche auf der Suche nach magischen Orten sind, definieren diese wortwörtlich und erwarten, dass ihnen etwas Geheimnisvolles und Mysteriöses innewohnt, etwas was sie in ihren Bann zieht und im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert.

Glücklicherweise strotzt Polen nur so vor magischen Orten, die beiden Vorstellungen gerecht werden und sich ganz besonders für Gruppenreisen eignen. Im vorliegenden Beitrag möchte ich Ihnen einige davon vorstellen. Wir beginnen mit den an Deutschland nächstgelegenen Orten und arbeiten uns weiter vor dahin, „wo der Teufel gute Nacht sagt“. Seien Sie gespannt.

Krummer Wald

Der Krumme, beziehungsweise Schiefe Wald in der Nähe von Stettin, ist ein Ort von außergewöhnlichem Charme und Atmosphäre, die für eine echte Märchenstimmung sorgen.
Der verwunschene Ort beherbergt Bäume, deren Formen ungewöhnlich verdreht sind, als wären sie direkt den Seiten eines alten Brüder-Grimm-Märchens entsprungen. Ihre Stämme sind gebogen, manche gar im 90°-Winkel, was ihnen das Aussehen lauter zahlreicher Fragezeichen verleiht. Einige dieser Bäume sehen wiederum aus wie Figuren aus Legenden oder Kreaturen aus einer Welt, die die Menschheit einst gefürchtet und nunmehr längst vergessen hat.
Ein Spaziergang zwischen diesen scheinbar verzauberten Wundern der Natur lässt das Gefühl aufkommen, in eine andere Dimension versetzt worden zu sein, in der sich die Realität mit Träumen vermischt. Die Pfade durch den Krummen Wald scheinen dazu einzuladen weitere geheime Ecken und Winkel zu entdecken und das Sonnenlicht, das durch die Äste bricht, verleiht der Szenerie noch mehr Magie.

Krummer Wald

Viele Legenden und Geschichten ranken sich um diesen magischen Wald, die jeweils eine weitere Ebene des Geheimnisses hinzufügen. Einige Einheimische glauben sogar, dass in den Tiefen dieses Waldes Kreaturen aus anderen Welten zu finden sind, oder dass die Bäume selbst eine außergewöhnliche Kraft besitzen.

Für viele Besucher dieses magischen Ortes ist es ein unvergessliches Erlebnis und eine willkommene Möglichkeit der Realität kurzweilig zu entfliehen und in eine Welt der kindlichen Träume einzutauchen.

Schädelkapelle

Bad Kudowa ist eine niederschlesische Kleinstadt, die es in sich hat. Davon konnte ich Sie hoffentlich bereits in diesem Beitrag überzeugen. Für einen Kurort mit gerade mal 10.000 Einwohnern, hat Kudowa erstaunlich viel zu bieten. Davon einiges in den vergleichsweise zahlreichen Stadtteilen. Der wohl attraktivste ist der Ortsteil Czermna (einst Tscherbeney, zw. 1937-1945 Grenzeck), der mit einer recht ungewöhnlichen, um nicht zu sagen morbiden Sehenswürdigkeit auftrumpft. Die Rede ist von einer im Jahre 1776 erbauten Friedhofskapelle, die über 20.000 Schädeln und Knochen beherbergt. Ein beträchtlicher Teil der Gebeine säumt die Wände und das Gewölbe der Kapelle. Der Rest ruht in der unterirdischen Krypta. Die Überreste entstammen den Opfern von alten Kriegen und Epidemien, von welchen die Gegend im Laufe ihrer Geschichte nicht verschont geblieben ist.

Die Schädelkapelle – auch Gebeinhaus genannt – ist ein außergewöhnlicher Ort, dem eine ganz besondere Art von Magie beiwohnt.

Schloss Moschen

Das Dorf Moschen im Oppelner Schlesien darf auf unserer Route durch die magischen Orte Polens keineswegs fehlen. Es ist schließlich bekannt für seine außergewöhnliche Atmosphäre und vor allem für sein zauberhaftes Schloss aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, welches eines der berühmtesten Bauten der Region Oppeln darstellt. Das Schloss zeichnet sich vor allem durch seine prächtige Architektur aus – sein Aussehen erinnert an eine märchenhafte Residenz, die der Zeichentrickwelt von Walt Disney entstammen könnte. In diesem Sinne kann es als ein magischer Ort bezeichnet werden, an dem man jederzeit Rapunzel, Aschenputtel oder Dornröschen anzutreffen glaubt. Schloss Moschen hat eine äußerst bewegte Geschichte – die Errichtung seines ältesten Teils geht auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück, als das Gut im Besitz des Gutsherrn Georg Wilhelm von Reisewitz war.
Nach zahlreichen Umbauten verfügt das Schloss Moszna, wie es heute heißt, nunmehr über 365 Räume und 99 Türme. Es wirkt äußerst märchenhaft und prächtig und es bietet eine breite Palette von Angeboten, die es besonders für Reisegruppen attraktiv machen. Darunter Unterkünfte, anspruchsvolle Verpflegung sowie Bildungsangebote und selbstredend Besichtigungstouren. Das Schloss Moschen ist zweifellos ein magischer Ort, der einen Besuch wert ist.

Schloss Moschen

Burg Ogrodzieniec

Wo wir schon bei Schlössern und Burgen sind, also jenen Bauten, die gewissermaßen standardmäßig von Geheimnissen und Magie umwoben sind, gebietet es sich von einem weiteren sehenswerten und magischen Ort zu sprechen. Nämlich von der Burg Ogrodzieniec mitsamt ihrer Lage auf dem Krakau-Tschenstochauer Jura, die einen beträchtlichen Teil zu deren außergewöhnlichen Ausstrahlung beiträgt.

Burg Ogrodziniec

Die Burg zählt seit jeher zu den obligatorischen Must-Sees bei einer Reise zu der sogenannten Route der Adlerhorste. Neben ihrem imposanten Erscheinungsbild und der Tatsache, dass sie auf einem Felsen über der ganzen Gegend thront, wird ihre Magie zusätzlich durch die Tatsache befeuert, dass es in ihr spuken soll. Dies ist für eine Burg zugegebenermaßen erst einmal nicht ungewöhnlich. Doch die Art des Geistes, der sie heimsucht, ist es allemal. Ogrodzieniec wird nämlich nicht von den üblichen Gespenstern wie Weiße oder Schwarze Frauen aufgesucht, sondern von einem Geist, der zu seinen Lebzeiten gerne Stöckchen holte und an Knochen nagte. Demnach sind ihre Reisegäste gut damit beraten nachts Ausschau nach einem schwarzen Hund zu halten, der häufig, wohl auf der Suche nach seinem längst verstorbenen Herrchen, um die Burgmauer schleicht. Er soll äußerst gutmütig sein, aber man kann ja nie wissen.

Vergessen Sie den Hund von Baskerville. Er kann seinem vierbeinigen Kameraden von Ogrodzieniec kaum das Wasser reichen.

Bieszczady

Der Gebirgszug Bieszczady im Südosten Polens verdankt seinen Namen dem Bies (Altpolnisch für Teufel). Ihre Reisegäste werden zugeben, dass der Name äußerst passend ist. Jedenfalls wenn man ihn so definiert, dass abgeschiedene Naturschönheit und jede Menge Freiheit ein Werk des Teufels seien. Aber das Bieszczady-Gebirge ist aus mehreren Gründen magisch, wobei sein Zauber am besten in der Sommer-Herbst-Saison seine Wirkung entfaltet. Ganz ihrem Namen verpflichtet, haben die Berge zweifelsohne ihren eigenen Charme und viele attraktive Orte vorzuweisen, die jede Menge Raum zum Seele baumeln lassen bieten. Sie sind sowohl Orte der Ruhe und des Friedens als auch solche, die dank ihrer malerischen Landschaften und großartigen Sehenswürdigkeiten, von denen es hier viele zu entdecken gibt, viel für das Auge bereithalten. Das Wandern im Bieszczady-Gebirge ist entschleunigend und lässt einen den Alltag hinter sich lassen. Es gibt kaum eine schönere Umgebung zum Radfahren, Schlendern oder zum Genießen der pittoresken Gebirgsorte, die sich durch eine außergewöhnliche, ja magische Schönheit und erstklassige, wenn auch bisweilen urige Infrastruktur auszeichnen.

Bieszczady

Ein Ausflug in die Unterwelt – Projekt Riese als Geheimtipp

Die genaue Funktion der aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Anlage im Eulengebirge in Niederschlesien, bestehend aus einem ausgedehnten Netzwerk von unterirdischen Korridoren, Tunneln, Stollen und Bunkern, bleibt aufgrund mangelnder Dokumentation unklar. Einige Quellen deuten darauf hin, dass sämtliche Strukturen Teil des Hauptquartiers von Adolf Hitler waren. Andere Vermutungen besagen, dass es sich um eine Kombination aus Hauptquartier und Rüstungsindustrie handelte. Allerdings konnte ein Vergleich mit ähnlichen Einrichtungen nahelegen, dass die unweit befindliche Burg Fürstenstein, die wohl mit dem Projekt Riese unterirdisch verbunden war, als primäres Hauptquartier oder offizielle Residenz diente, während die Tunnel im Eulengebirge als Netzwerk von unterirdischen Fabriken geplant waren.

Der Bau der Anlage wurde unter Einsatz von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen durchgeführt, wobei viele ihr Leben verloren, hauptsächlich aufgrund von Krankheiten und Unterernährung. Aufgrund verstärkter Luftangriffe der Alliierten verlagerte Nazi-Deutschland einen Großteil seiner strategischen Rüstungsproduktion in sicherere Regionen, einschließlich des Sudetenlandes. Zu den Schutzplänen für kritische Infrastrukturen gehörte auch die Verlagerung von Rüstungsfabriken in unterirdische Bunker sowie der Bau von Luftschutzbunkern für Regierungsbeamte.

Im September 1943 wurden Gespräche über das Projekt Riese zwischen dem Minister für Rüstung und Kriegsproduktion, Albert Speer, und der Geschäftsleitung der Organisation Todt geführt. Daraufhin wurde die Schlesische Industriegemeinschaft AG gegründet, um die Bauarbeiten durchzuführen. Im November 1944 wurden nach dem Warschauer Aufstand Gemeinschaftslager für Zwangsarbeiter, hauptsächlich aus Polen, eingerichtet. Die Zeit lief jedoch den Nazis davon. Das Kriegsende im Mai 1945 verhinderte die Fertigstellung des Baus und besiegelte seinen Schicksal. Weite Teile davon können heute dennoch von Reisegruppen besichtigt werden. Und sorgen für jede Menge Gänsehaut bei den Teilnehmern. Das ist auch eine Art Zauber. Wenngleich nicht für jedermann.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag Ihr Interesse für magische Orte in Polen wecken. Sollten Sie Fragen oder Anmerkungen haben, so freue ich mich sehr über Ihre Rückmeldung. Schreiben Sie uns an, damit wir Ihnen helfen können, die Magie und den Zauber Polens zu entdecken!

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