Polen und Wintersport scheinen zunächst nicht viel miteinander zu tun zu haben. Das mag der Grund sein, warum Wintersportreisen in unser Nachbarland eher zögerlich angeboten werden. Dabei sind Polens Wintersportgebiete vor allem aus dem Osten Deutschlands viel schneller zu erreichen als die Alpen. Und bei näherem Hinschauen scheint es, als müsste Polen gute Wintersportmöglichkeiten bieten. Wie anders wäre es zu erklären, dass mit Adam Małysz der dritterfolgreichste Skispringer aller Zeiten aus Polen kommt?
Das sind zwei wichtige Hintergründe, warum vor allem in den Großräumen Berlin und Dresden Reisende beginnen, sich für die Winterurlaubsgebiete in Polen zu begeistern. Ich möchte Ihnen daher heute drei Wintersportgebiete in Polen vorstellen, die mit dem großen Reisebus auch im Winter gut erreichbar sind: das Riesengebirge, die schlesischen Beskiden und die Hohe Tatra. Verkehrsmäßig sind alle drei Gebiete gut erschlossen und Sie können Ihre Gäste über gut ausgebaute Fernstraßen bequem in die Zielorte bringen – zum Beispiel über die E36 aus Berlin und die E40 von Dresden nach Breslau und weiter nach Krakau. Nicht zuletzt die gute Erreichbarkeit spricht für mich eindeutig für Wintersport in Polen.
Wintersport im Riesengebirge
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Wollen Sie die Wintersportorte im Riesengebirge erreichen, fahren Sie gleich nach der Grenze von der E36 ab und über Jelenia Góra ab Richtung Krummhübel (Karpacz). Von Berlin aus fahren Sie die E 40 bis Liegnitz (Legnica) und dann die Schnellstraße E65 weiter Richtung Süden. Nach nur 321 Kilometern sind Sie in Krummhübel (Karpacz).
Winterurlaub im Riesengebirge – im Land von Rübezahl – ist besonders familientauglich. Das Riesengebirge ist ein Mittelgebirge, das aber sehr viel schneesicherer ist als deutsche Mittelgebirge. Und Sie werden es kaum glauben, aber auch zwischen Schreiberhau (Szklarska Poręba) und Krummhübel (Karpacz) gibt es „schwarze Pisten“ mit höchstem Schwierigkeitsgrad – die allerdings kürzer sind als in den Alpen. Direkt am Ortsrand finden auch Anfänger und Familien mit Kindern für sie geeignete Skipisten.
Das bekannteste Skigebiet im Riesengebirge liegt bei Schreiberhau. Es ist die Skiarena Szrenica “Sudety Lift” an den Hängen des 1362 Meter hohen Reifträgers (Szrenica). In den Höhenlagen kann hier sogar bis zum Mai Alpinskisport betrieben werden. Die FIS-Wettkampfpiste ist für Könner genau das Richtige. Am Hausberg Szrenica finden auch Snowboarder eine Piste, die ganz auf ihre Bedürfnisse angelegt ist. Das wäre für Sie vielleicht eine Reise-Idee für eine junge Klientel. Gut zu erreichen, tolle Wintersportmöglichkeiten und deutlich günstiger als vergleichbare Angebote in den Alpen.
Wie vor dem Krieg ist Schreiberhau auch heute wieder ein Zentrum des Skilanglaufs. Im Ortsteil Jakobstal (Jakuszyce), liegt das Skilanglauf-Trainingszentrum Polens. Hier finden Ihre Reisenden ein wahres Paradies für Skilangläufer mit verschiedenen wunderbaren Loipen, die vom polnischen Skiverband bestens präpariert werden. Und: Das Mikroklima der Region Jakuszyce ist für den besten Schnee in Polen bekannt. Ausgezeichnete Skiwanderwege und Loipen verbinden das Iser- mit dem Riesengebirge.
Krummhübel (Karpacz) war schon lange vor dem Krieg als Wintersportort bekannt. Die nahe Schneekoppe (Sniezka) ist mit 1603 Metern Höhe der höchste Berg Schlesiens und Rübezahls Heimat. Bei einer geführten Skiwanderung zum Gipfel genießen Ihre Reisenden fantastische Natureindrücke.
Sowohl für Schreiberhau, als auch für Krummhübel gilt, dass Ihre Reisenden keine Ski-, Skilanglauf- oder Snowboard-Ausrüstung mitbringen müssen. Alles kann vor Ort günstig ausgeliehen werden.
Schneeparadies Schlesische Beskiden
Fahren Sie die E40 bis Kattowitz (Katowice) und biegen Sie Richtung Bielitz-Biala (Bielsko-Biala) ab, gelangen Sie knapp hundert Kilometer weiter in die schlesischen Beskiden, einen Ausläufer der kalten, schneereichen Karpaten. Die Region rund um die beiden Wintersportorte Weichsel (Wisła) und Schirk (Szczyrk) wurden erst durch den Skispringer Adam Małysz bekannt. Auch diese Mittelgebirgsregion überrascht Alpinskiläufer mit vielen interessanten und durchaus anspruchsvollen Skipisten: Sage und schreibe sieben „schwarze Pisten“ sind darunter, vier Pisten sind FIS-Rennstrecken. Auch hier gilt allerdings, dass die Pisten nicht so lang sein können, wie in den Alpen. Dazu gibt es in Wisła zwei Skischanzen, auf denen auch internationale Wettkämpfe stattfinden. Schirk (Szczyrk) ist das Skisportzentrum der schlesischen Beskiden und liegt zwischen zwei Bergketten. Das zusammenhängende Skigebiet der schlesischen Beskiden hält für Wintersportler über 30 Lifte bereit, Flutlicht für den Nachtskilauf sowie Skikanonen für den seltenen Fall des Schneemangels. Am Ortsrand führt eine Seilbahn zum 1257 Meter hohen Skrzyczne hinauf, dem höchsten Gipfel der schlesischen Beskiden. Von der Aussichtsgaststätte auf dem Gipfel reicht der Blick bis zur Hohen Tatra. Für Snowboarder gibt es eine Piste im Funpark und eine Halfpipe. Auch in Wisła gibt es mit dem Skizentrum „Skolnity“ ein neues Skigebiet mit zwei Abfahrtspisten. In Korbielów wurde das Skizentrum Pilsko eröffnet.
Die Hohe Tatra – das kleinste alpine Hochgebirge
Haben Sie über die Autobahn E40 Krakau erreicht, sind es nur noch hundert Kilometer bis nach Zakopane, die polnische Wintersporthauptstadt mit dem meisten Trubel und Apres-Ski-Betrieb. Bestens präparierte Pisten aller Schwierigkeitsgrade mit der auch in den Alpen bekannten Technik wie Lichtanlagen für den Nachtbetrieb und Schneekanonen für alle Fälle lassen nichts zu wünschen übrig. Auch das Angebot an Unterkünften hat eine große Bandbreite von der kleinen Pension über Appartments, Ferienhäuser und Mittelklassehotels bis hin zu wahren Wellnessoasen mit Vier- oder Fünfsternekomfort. In der Hohen Tatra sind die Pisten länger als in den polnischen Mittelgebirgen, denn hier sind die Berge über 2.000 Meter hoch. Über 50 verschiedene Skilifte in zehn Skigebieten lassen jeden Wintersportler hier seine Lieblingspiste finden.
Die besten Bedingungen für Wintersport bietet der 1987 Meter hohe Kasprowy Wierch, der Hausberg von Zakopane. Eine Seilbahn fährt vom nahen Kuznice direkt auf den Gipfel. Das Skigebiet mitten im Nationalparkgebiet lässt eine intaktere Wintersportwelt als in den Alpen entdecken.
Doch auch Langläufer werden um Zakopane herum auf etlichen gespurten Loipen glücklich. Nichtskiläufer genießen die Winterwelt auf Schlittenfahrten, auf der Rodelbahn, laufen Schlittschuh oder fahren Skibob.
Dies ist nur ein kleiner Überblick der wichtigsten Wintersportmöglichkeiten in Polen. Wintersport ist vom niederschlesischen Riesengebirge bis hin zur Hohen Tatra durchgehend möglich. Immer neue Regionen entdecken die Winterurlauber und bieten Wintersportanlagen wie zuletzt die Regionen Karpatenvorland und Podhale. brylla reisen hilft Ihnen gern, die für Ihre Wintersportreise nach Polen die für Ihre Kunden passendste Region auszusuchen und plant für Sie die Reisedetails. Die Nähe zu Kulturregionen wie dem Hirschberger Tal der Schlösser und zu Städten wie Breslau, Kattowitz, oder Krakau garantieren genug Ausflugsmöglichkeiten für ein abwechslungsreiches Reiseangebot.
Ein Tipp von unseren Wintersportspezialisten: Raten Sie Ihren Reisenden unbedingt zur Gesundheitsvorsorge – schnell kann beim Skilaufen ein Unfall passieren. Es gibt Reisekrankenversicherungen, die speziell die Wintersportrisiken abdecken. Genauso wichtig ist eine Haftpflichtversicherung, die Wintersportrisiken abdeckt. Dazu sollten sie eine sportliche Vorbereitung mit Ski- und Wintersportgymnastik empfehlen.