In meinem Abschlussartikel der Serie „Gruppenreisen mit dem Bus – nur für Rabauken und Rentner?“ frage ich mich, ob eine besondere Stärke von Busreisen auch eine Schwäche ist. Beim Busreisen kann man sich auf das Wesentliche nämlich den Urlaub konzentrieren, indem man Fahr- und Organisationsstress vermeidet. Das bindet die Reisenden aber zugleich auch an den Bus und die Reisegruppe – die individuellen Freiheiten während der Fahrt sind beschränkt. Gleichzeitig beschränkt die Reise im Bus die Privatsphäre. Anders als z.B. auf einer Autoreise hat der Reisende kein eigenes Terrain, indem nur er und seine Nächsten sich tummeln. Ideen, wie man mit diesen Herausforderungen umgehen kann, stelle ich in diesem Artikel vor. Für mich gilt: Gruppenreisen mit dem Bus: Auf den Urlaub konzentrieren! Außerdem möchte ich am Ende des Artikels eine kurze Zusammenfassung der Artikelserie geben.
Moderne Reisebusse bieten einen hohen Komfort: gemütliche Sitze mit einstellbarer Rückenlehne, Klimaanlagen mit individuell bedienbaren Auslässen, in vielen Fällen Multimedia-Elemente mit persönlich wählbaren Fernseh-, Musik und Spieleprogramme. Eigentlich beste Voraussetzungen für Urlaub pur. Reinsetzen, fahren lassen, ankommen. Gleichzeitig bleibt der einzelne Fahrgast vom Reisekollektiv abhängig. Die Bewegungsfreiheit ist begrenzt und die Festlegung der nächsten Reisepause bleibt letztlich in der Entscheidung des Reiseleiters und der Gruppe. Die Einstellung der Kühltemperatur der Klimaanlage ist ebenfalls zentral gesteuert, bei der Lautstärkeregelung für die Multimedia-Elemente setzen die Sitznachbarn vermutlich Grenzen.
Da ist man auf einer Autofahrt doch freier, denn hier ist die Zahl der Mitentscheider klein – der Einfluss des Einzelnen auf die Festlegung von Reiseunterbrechungen bleibt groß. Aber ich meine, dass dieses Mehr an Entscheidungsfreiheit in den allerwenigsten Fällen überhaupt genutzt wird. Eigentlich wollen die meisten Reisenden in erster Linie eins: möglichst schnell ans Ziel gelangen. Die Freiheit auf der Fahrt Pausen zu machen ist also durch das Zeitlimit doch wieder eingeschränkt. Und auch im Auto kann sich der einzelne nicht frei bewegen, muss die Lautstärke beim Filmschauen oder Musikhören auf dem Tablet-PC auf die Mitreisenden abstimmen und ist abhängig von einer zentralen Klimaanlage. Mein Zwischenfazit: das Auto vermittelt zwar ein Gefühl von Freiheit und Privatsphäre, bietet sie aber objektiv gesehen in ähnlich eingeschränktem Maße wie der Reisebus.
Und genau hier sehe ich einen Ansatzpunkt. Die Restriktionen bei der Steuerung der Klimaanlage, dem Schallschutz im Bus und der Festlegung von Reisepausen lassen sich kaum aufheben. Aber ggf. lässt sich das Gefühl vermitteln, dabei dennoch Freiheit und Privatsphäre zu erleben. Das Gefühl Privatsphäre – also einen persönlichen Schutzraum für sich zu haben – lässt sich unter Umständen durch die bewusst persönliche Gestaltung der Sitzplatzumgebung erreichen. Z.B. könnte einer reisenden Familie im Vorfeld der Reise individuell gestaltete Sitzplatzüberzüge angeboten werden, die sie auf ihren im Vorfeld der Reise festgelegten Sitzen wiederfinden werden. Der Effekt wäre vergleichbar dem berühmt-berüchtigten Handtuch, das der deutsche Reisende früh morgens auf „seine“ Sonnenliege in der Hotelanlage ausbreitet. Objektiv gesehen kaum ein Mehr an Privatsphäre, subjektiv gesehen ein persönliches Revier. Außerdem könnte den einzelnen Reisenden ihr Einfluss auf die Festlegung der nächsten Reisepause verdeutlicht werden. Eine Option wäre, jedem Reisenden Stimmzettel auszugeben, die sie beim Reiseleiter abgeben, wenn sie eine Pause wünschen. Die jeweiligen Zwischenstände bei der Festlegung der nächsten Pause könnte der Reiseleiter zwischendurch ansagen. Und ich bin sicher, es gibt eine Menge Optionen mehr, das Gefühl von Freiheit und Privatsphäre auf Busreisen zu stärken. Auch hier entsteht – wie bei den in den vergangenen Artikeln dargestellten Möglichkeiten – ein zusätzlicher Aufwand für den Busreiseanbieter, der sich für den langfristigen Geschäftserfolg aber durchaus lohnen kann.
Wenn Sie als Busreiseanbieter für Ihre Kunden Möglichkeiten finden
– Leute kennenzulernen
– viel Neues zu erleben und/oder Kultur und Bildung zu tanken sowie
– Fahr- /Organisationsstress zu vermeiden und sich aufs Wesentliche des Urlaubs konzentrieren zu können
haben Sie attraktive Angebote – sofern der Preis stimmt. Bei all dem unterstützt brylla Reisen als Incoming-Agentur Sie gerne.
Ein abschließender Tipp: Um das Bild für Ihre Kunden abzurunden können Sie auch damit werben, dass Busreisen nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schont. Das stellt Ihre Reisenden rundum zufrieden.