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Reisebus-Beispielbild, Bild von Freedommail auf Pixabay
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Trends in Bustouristik und Linienfernverkehr

Im heutigen Beitrag wende ich mich den Trends in Bustouristik und Linienfernverkehr zu. Ich hatte im Artikel vom 5. April einen Umbruch im Busreisemarkt geschildert. Verursacht wird der Umbruch insbesondere durch das rasante Wachstum des Linienbusverkehrs. Heute möchte ich genauer auf die Folgen dieses Wandels und seine Auswirkungen eingehen. Dabei möchte ich auch auf die Zielgruppen des Busreisemarktes blicken.

Übrigens: Ihre praktischen Erfahrungen mit dem Busreisemarkt nehmen mein Team und ich gerne auf. Ebenso stehe ich für Fragen zu unserem Gruppenreiseangebot zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns.

Harte Fakten im Detail

Insgesamt lässt sich eine positive Entwicklung auf dem Busreisemarkt beobachten. Wie prägt sich dies für Anbieter in der Bustouristik und im Linienfernverkehr konkret aus? Hier ein paar Zahlen:

Bustouristik

Laut Konjunkturumfrage 2017/2018 des BDO

  • sehen 78% der Anbieter in der Bustouristik eine im Vergleich zum Vorjahr zumindest stabile allgemeine Geschäftslage.
  • haben 76% der Unternehmen eine zumindest stabile Umsatzentwicklung für sich verbucht. Das ist 1% mehr als in 2016. Dazu scheinen die stark gestiegenen Buchungszahlen für Inlandsreisen besonders beizutragen. Hier gaben 86% der Unternehmen an, zumindest stabile Buchungszahlen im Vergleich zu 2016 zu haben. Die Buchungszahlen für Auslandsreisen sind hingegen nahezu gleich geblieben.
  • schätzen rund 39 % der Unternehmen, dass sie eine negative Gewinnentwicklung haben. Nur 24% gaben an eine positive Gewinnentwicklung aufzuweisen.
  • verlaufen die Entwicklungen in den Angebotssegmenten „Mietomnibusverkehr“, „eigenveranstaltete Busreisen“ und „Ausflugsverkehr“ offenbar unterschiedlich. Der „Mietomnibusverkehr“ verzeichnet Einbußen, bei „eigenveranstalteten Busreisen“ steigt die Zufriedenheit der Anbieter und im „Ausflugsverkehr“ ist die Situation im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Linienfernverkehr

Laut der oben bereits erwähnten Konjunkturumfrage

  • schätzen 81% der Anbieter von Linienfernverkehr die allgemeine Geschäftslage als gleichbleibend oder besser als im Vorjahr ein.
  • gehen 76% der Anbieter von einem verbesserten oder zumindest stabilen Umsatz aus. Interessant im Vergleich zu den Anbietern in der Bustouristik ist, dass die Hälfte dieser Unternehmer eine positive Umsatzentwicklung sieht (bei den Bustouristikern geht der größte Anteil von einer stabilen Umsatzentwicklung aus).
  • steigen im Linienfernverkehr neben dem Umsatz auch die Gewinnerwartungen. Nur 28% der Anbieter gehen von einer negativen Gewinnentwicklung aus. Ganze 43% rechneten für 2017 mit steigenden Gewinnen.
  • schätzen 62% der Befragten für ihr Unternehmen, dass die Fahrgastenzahlen in 2017 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, 29% gingen von gleichgebliebenen Zahlen aus und nur 9% rechneten mit einem Rückgang der Fahrgastzahlen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend unterstreichen die Zahlen die insgesamt positiven Trends auf dem Busreisemarkt. Die Anbieter der Bustouristik scheinen im Bereich der Kostenentwicklung Handlungsbedarf zu haben – denn bei einer zumindest stabilen Umsatzentwicklung sollten bei gleichbleibenden Kosten auch zumindest stabile Gewinne zu erwarten sein. Alternativ könnten weitere Einnahmequellen in den Blick genommen werden, um den steigenden Kosten zu begegnen.

Für die Anbieter im Linienfernverkehr scheint das Geschäft – insbesondere getrieben durch die stark steigenden Buchungszahlen – sehr positiv zu verlaufen. Hier wird die Kernherausforderung darin liegen, das rasante Wachstum so zu gestalten, dass auch mittel- bis langfristig eine stabile Geschäftsgrundlage vorhanden ist.

Zielgruppen im Busreisemarkt

Global betrachtet weisen beide Anbietergruppen eine weitere Gemeinsamkeit auf: sie denken, dass sich ihre Zielgruppen verändern werden. Daher möchte ich nun einen ersten Blick auf die aktuellen Zielgruppen im Busreisemarkt werfen. Mir geht es hier insbesondere darum, die Motive zu verstehen, warum Kunden Busreiseangebote nutzen. Mein Fokus liegt bei den Betrachtungen natürlich auf dem Bustouristiksegment.

Die Konjunkturumfrage 2017/2018 des BDO enthält interessante Erkenntnisse zu den Zielgruppen auf dem Busreisemarkt. Ich möchte mich an dieser Stelle zunächst von den dort dargestellten soziodemographischen Details lösen. Stattdessen teile ich die Zielgruppen aufgrund meiner praktischen Erfahrungen zu Reisemotiven wie folgt ein:
– die klassische Zielgruppe in der Bustouristik
– die klassische Zielgruppe im Linienfernverkehr.

Eine Betrachtung der soziodemographischen Details hilft aber natürlich in anderen Fragestellungen weiter – ich vertiefe das Thema daher in den noch folgenden Artikeln zur Entwicklung des Busreisemarktes.

Klassische Zielgruppe in der Bustouristik

Ola Bejowicz bei einer Stadtfuehrung in Danzig
Stadtführung in Danzig

Die klassische Zielgruppe in der Bustouristik legt nach meiner Einschätzung Wert auf eine gute Reisegemeinschaft, Komfort, Sicherheit und eine umfängliche Organisation der Reise. Die Reise sollte dennoch preislich attraktiv bleiben.

Natürlich gibt es auch in dieser Zielgruppe weitere Reisemotive. Einige Reisende möchten neue Länder kennenlernen, andere favorisieren einen Tapetenwechsel und Wellnessmöglichkeiten. Anhand dieser zusätzlichen Motive wählt die Zielgruppe dann die konkreten Reiseziele aus. Ein Anbieter in der Bustouristik sollte nach meiner Einschätzung jedoch in jedem Fall die o.g. allgemeinen Motive bei seiner Angebotsplanung berücksichtigen.

Klassische Zielgruppe im Linienfernverkehr

Im Linienverkehr sieht die Welt nach meiner Einschätzung anders aus. Hier dürften die Reisemotive darin bestehen, kostengünstig, verlässlich, mit Informations-/Unterhaltungsangebot und sicher an einen bestimmten Ort zu kommen.

Die klassische Zielgruppe im Linienfernverkehr auch gewisse Komforteinschränkungen (wie z.B. das Umsteigen zwischen den Linien) in Kauf. In Punkto Unterhaltungs-/Informationsangebot ist diese Zielgruppe etwas anspruchsvoller: WLAN und/oder Multimediaangebote im Bus sind ihr wichtig. Die Reisegemeinschaft ist dieser Zielgruppe weniger wichtig – so lange sie ihn nicht stört.

Anzeichen von Veränderungen in der Zielgruppe der Bustouristik

Die klassische Einteilung der Zielgruppe der Bustouristik lässt sich nach meiner Einschätzung mit dem sozio-demographischen Wissen zu den Zielgruppen von Busreisen in Einklang bringen. Schaut man sich die sozio-demographischen Auswertungen in der Konjunkturumfrage 2017/2018 des BDO an, wird deutlich, dass als aktuelle Zielgruppe in der Bustouristik von mehr als 90% der Busreiseanbieter „Best-Ager“ und „Senioren“ sowie „Studenten, Schüler, Kinder“ angegeben werden. Diese Gruppen legen zumindest nach dem allgemeinen Menschenverstand natürlich Wert gute Reisegemeinschaft, Komfort, Sicherheit, eine umfängliche Organisation und attraktive Preise: entweder weil sie sich selbst dafür entscheiden oder weil ihre Eltern, Lehrer und/oder Reisebetreuer sich für sie dafür entscheiden.

Für die Zukunft gehen allerdings viele Anbieter im Segment der Bustouristik davon aus, dass sie verstärkt auch Familien, Single und mobilitätseingeschränkte Reisende als Kunden haben werden. Das lässt den Schluss zu, dass man sein Geschäftsfeld auf breitere und ggf. auch zahlungskräftigere Beine stellen will.

Massage im Hotels Kliczkow. Foto: Hotel KliczkowWas das genau mit sich bringt und was dabei zu bedenken ist, werde ich in den weiteren Artikeln ausführen. Denn da die „klassischen Zielgruppe der Bustouristik“ auch in Zukunft eine große Rolle in der Bustouristik spielen wird, müssen ihre Wünsche auch in Zukunft eine hohe Priorität haben.

Bei Fragen oder Anregungen können Sie mich und mein Team gerne persönlich oder via Internet kontaktieren.

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