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Die 7 bedeutendsten Wallfahrtsorte in Polen

Kathedra Lichen-Stary. Foto: Polnisches FremdenverkehrsamtSie als Reiseveranstalter oder Organisator der Gruppenreisen wissen es ja: Spirituelle Reisen liegen im Trend, das gilt auch für die Besuche großer Wallfahrtorte. Deshalb möchte ich Ihnen heute eine Themenreise zu einigen der schönsten polnischen Wallfahrtsorten ans Herz legen. Interpretieren Sie für Ihre Polenreisen die alte Tradition der Wallfahrten zeitgemäß mit einem Mix von großartigen Landschaften, Besinnung und Abstand vom Alltag, faszinierenden Städten und tollen Sehenswürdigkeiten. Wo wäre das besser möglich als in Polen, dem Land des lebendigen Katholizismus mit über 200 Wallfahrtsorten? Meine Empfehlung: Verwöhnen Sie Ihre Reisegäste mit dem richtigen Angebot für die Seele auf Reisen zu Polens bedeutendsten Wallfahrtsorten. Die von mir vorgeschlagenen Wallfahrtsorte liegen alle im Süden Polens und lassen sich gut zu einer attraktiven Route zusammenstellen, die mit Breslau, Krakau, Gnesen und Posen auch durch interessante Städte führen.

Tschenstochau – Pilgerort und Nationalheiligtum

Tschenstochau. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Tschenstochau. Foto: polen.travel

Der Marienwallfahrtsort Częstochowa (Tschenstochau) auf dem Hellen Berg (Jasna Góra) gilt seit Jahrhunderten als geistiges und spirituelles Zentrum Polens – fünf Millionen Pilger kommen jährlich hierher. Aus dem ganzen Land strömen Pilgergruppen zu Fuß nach Tschenstochau, wo sie alle am 15. August zu Mariä Himmelfahrt ankommen und zur Marienkapelle zum wundertätigen Marienbild, der „Schwarzen Madonna“ eilen. Diese Ikone ist Polens wichtigstes nationales Heiligtum. Es soll der Legende nach das seit dem 14. Jahrhundert hier bestehende Paulinerkloster im Jahr 1655 gerettet haben, als schwedische Heere das Kloster monatelang belagerten, nachdem sie Warschau und Krakau bereits eingenommen hatten. Mit diesem Wunder und dem Ruf „Maria hilf!“ wurde der Widerstand neu entfacht und die Schweden konnten besiegt werden. Zum Dank ernannte König Kazimierz der Große die Gottesmutter Maria zur Königin Polens. Es ist diese Geschichte, die den Hellen Berg in eine besondere Atmosphäre von Inbrunst und Ergriffenheit taucht.

Mein Tipp: Wer Polen und die Bedeutung der Kirche dort begreifen will, sollte den Hellen Berg unbedingt besuchen.

Klasztor OO. Paulinów Jasna Góra
ul. o. A. Kordeckiego 2
42-200 Częstochowa
E-Mail: jci@jasnagora.pl
www.jasnagora.pl

Der St. Annaberg (Góra Św. Anny) gilt als Schlesiens Schicksalsberg

Luftaufnahme St.Annaberg
St.Annaberg

Ein ganz besonderer Wallfahrtsort für deutsche und polnische Pilger ist der Sankt Annaberg, der immer als religiöses Zentrum Oberschlesiens galt. Dazu ist er in wunderschöner Umgebung mitten im Naturpark Góra Św. Anny auf dem Chelmberg gelegen. Schon seit 500 Jahren ist das Sanktuarium der Heiligen Anna ein Wallfahrtsort, zu dem neben der Basilika das Franziskanerkloster und ein Kalvarienberg mit 37 Kapellen und drei kleinen Kirchen gehört. Die bereits 1480 erbaute St. Annenkirche und das 1611 gegründete Kloster wurden 1656 an die Franziskaner übergeben. Das Holzkloster wurde 1733–1749 durch einen festen, steinernen Barockbau ersetzt. Schon früh begannen Pilger, die dort ausgestellte Holzstatue der Schutzheiligen Anna selbdritt (Die Heilige Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind) zu verehren.
Der Bau des Kalvarienbergs wurde 1709 nach dem Vorbild von Zebrzydowska  fertiggestellt und machte mit Kloster und Kirche den St. Annaberg zum religiösen Zentrum schlesischer Gläubiger. Auch einige Tragik ist mit dem St. Annaberg verbunden, der kurz nach dem 1. Weltkrieg in der Zeit der Volksabstimmung 1921 zum umkämpften Symbol der Auseinandersetzungen um die Zugehörigkeit Schlesiens zu Deutschland oder Polen wurde. Am Ende folgte die Teilung Oberschlesiens. Erst nach der politischen Wende wurde der St. Annaberg wieder zum Wallfahrtsort aller Schlesier und nun auch zu einem Symbol der Versöhnung.

Mein Tipp: Auf dem St. Annaberg lernen Ihre Reisenden auch ein Kapitel deutsch-polnischer Geschichte kennen und das heutige, Grenzen überwindende besondere Gefühl, ein Schlesier zu sein.

Franziskanerkloster (Klasztor Franciszkanów)
ul. Klasztorna 6
47-154 Góra Sw. Anny
E-Mail: sanktuarium@swanna.com.pl
swanna.com.pl

Wambierzyce (Albendorf), das schlesische Jerusalem

Wambierzyce. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Wambierzyce. Foto: polen.travel

Der Marienwallfahrtsort Wambierzyce (Albendorf) im Glatzer Land gilt als „Jerusalem Schlesiens“. Die Legende besagt, dass die Wurzeln der Marienwallfahrt nach Albendorf bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Belegt ist der Wallfahrtsort aber erst seit dem 16. Jahrhundert, als 1512 wegen der vielen Wallfahrer eine Steinkirche die zerstörte erste Holzkirche ersetzte. Nach dem Intermezzo durch die Reformation 1563 bis 1623 war die Wallfahrtstradition in Vergessenheit geraten und wurde erst um 1660 neu begründet. Sehr schnell kamen wieder Pilger in Scharen, und Albendorf wurde nun zur eigenständigen Pfarrei. Nach den gescheiterten Erweiterungs- und Neubauten zwischen 1679 und 17105 wurde zwischen 1716 und 1721 die heutige barocke Kirche erbaut.
Im Zentrum der Kirche steht die ovale Gnadenkapelle mit einem barocken Hochaltar. Über dem Tabernakel befindet sich ein kleiner Schrein mit der gotischen Statue der Hl. Mutter Gottes von Albendorf, einer 27 cm hohen Lindenholzfigur. Sie stellt die Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm dar, in der Linken hält sie einen Apfel.
Auf dem Hügel gegenüber der Wallfahrtskirche entstand zwischen 1683 und 1709 der Kalvarienberg mit mehreren Kapellen, die Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu darstellen. Auf dem im Süden der Wallfahrtskirche gelegenen „Berg Sinai“ genannten Hügel befinden sich Kapellen, in denen Szenen aus  dem Alten Testament gezeigt werden. Deshalb wird Albendorf bis heute auch das „Schlesische Jerusalem“ bezeichnet.

Mein Tipp: Lassen Sie sich diesen „internationalen“ Wallfahrtsort mit seinem besonderen Flair nicht entgehen, denn hierher strömen nicht nur Pilger aus Schlesien sondern auch aus dem benachbarten Böhmen und Mähren.

Sanktuarium Wambierzyckiej Królowej Rodzin
i Patronki Ziemi Kłodzkiej
Parafia Nawiedzenia NMP
Pl
Najświętszej Marii Panny
11
57-420 Wambierzyce
wambierzyce@diecezja.swidnica.pl
www.wambierzyce.pl

Kalwaria Zebrzydowska – Der Lieblingswallfahrtsort von Papst Johannes Paul II.

Kalwaria Zebrzydowska Sanktuarium
Kalwaria Zebrzydowska Sanktuarium

Der Wallfahrtsort Kalwaria Zebrzydowska liegt nur 33 Kilometer von Krakau entfernt ganz in der Nähe von Wadowice, dem Geburtsort von Papst Johannes Paul II., der viele Male nach Kalwaria Zebrzydowska pilgerte. Doch nicht erst deshalb ist dieser Kalvarienberg aus dem 17. Jahrhundert in den Makowski-Beskiden so bedeutend. Mit den 42 Stationen des Marienwegs und des Leidenswegs Christi steht er auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Mikołaj Zebrzydowski, der Woiwode Krakaus, ließ dort Anfang des 17. Jahrhunderts ein Kloster und einen Kalvarienberg nach Jerusalemer Vorbild errichten. Beauftragt wurde der Flame Paul Baudarth, der das Kloster mit Mariensanktuarium und schönen Kreuzgängen im spätbarocken Stil mit Rokokoanklängen errichtete. Zum Kalvarienberg gehören 42 Kapellen und der sechs Kilometer lange Kreuzweg, der wie ein Bestandteil der Landschaft wirkt.

Meine Empfehlung: Kalwaria Zebrzydowska ist unbedingt sehenswert, dazu nach Tschenstochau sicher einer der wichtigsten Pilgerorte Polens und der wohl schönste dazu. Ein besonderes Erlebnis ist ein Besuch bei den Passionsspielen in der Karwoche. Mein Tipp: Bieten Sie Ihren Reisegästen einen ergänzenden Besuch von Wadowice und dem Papstmuseum im Geburtshaus von Johannes Paul II. an.

Klasztor oo. Bernardynów
Kalwaria Zebrzydowska
ul. Bernardyńska 46
34-130 Kalwaria Zebrzydowska
E-Mail: info@kalwaria.eu

St.-Michael-und-Stanislaus-Kirche auf dem Skałkahügel in Krakau

Skalkahugel in Krakau. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Skalkahugel in Krakau. Foto: polen.travel

Nicht umsonst wird Krakau das polnische Rom genannt, denn die ehemalige polnische Hauptstadt besitzt über 130 Kirchen. Die St.-Michael-und-Stanislaus-Kirche mit dem Paulinerkloster steht auf dem Skałkahügel. Das Gotteshaus ist dem Heiligen Stanisław gewidmet, der 1079 als Bischof Stanisław Szczepanowski in der St. Michael-Kirche während der Kämpfe mit dem damaligen König Bolesław getötet und später heiliggesprochen wurde. Seitdem ist er einer der Nationalheiligen Polens. An der Stelle der zuerst errichteten romanischen Michaelskirche ließ der polnische König Kazimierz der Große ein gotisches Gotteshaus errichten, das 1472 von Paulinermönchen übernommen wurde. Die heutige Barockkirche wurde 1751 fertiggestellt. Verehrt wird vor allem der Altar des Hl. Stanisław mit den Reliquien.
Wie viele Sanktuarien hat also auch diese Wallfahrtskirche mit der Geschichte Polens zu tun. Die eigentliche Besonderheit aber ist die kulturelle Bedeutung. Die Gewölbe der Kirche wurden 1880 zu einem Pantheon der polnischen Geisteswelt. Dort sind so prominente Kulturgrößen wie der Literaturnobelpreisträger Czesław Miłosz bestattet.

Mein Tipp: Lassen Sie Ihre Mitreisenden in dieser Wallfahrtskirche das besondere Verhältnis von Kirche, Kultur und Nation in Polen erleben

Klasztor OO. Paulinów
ul. Skałeczna 15
31-065 Kraków
E-Mail:  skalka@paulini.pl
www.skalka.paulini.pl

Der Gnesener Dom – Die Kirche des Primas von Polen

Gniezno. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Gniezno. Foto: polen.travel

Gnesen (Gniezno) wurde schon im 10. Jahrhundert zum Regierungssitz der Piasten. Hier wurde Mieszko I., der Herrscher, der die Polanen einte, am Ostermontag 966 getauft. Mit ihm nahm auch  sein Volk das Christentum an. Wenig später ließ Mieszko I. eine erste Kirche aus Stein bauen, deren vorromanische Relikte in den Gewölben des ersten Doms erhalten blieben. Die Kirche wurde in der Folge mehrfach verwüstet und 1064 als romanischer Dom wieder aufgebaut. In dieser Kirche wurde Boleslaw I. 1025 zu ersten polnischen König gekrönt, hier wurde im Jahr 1000 das Erzbistum Gnesen begründet, hier wurden die wiedergefundenen Reliquien des Heiligen Adalberts (Woiciech) ausgestellt. Die heutige Form des Doms auf dem Lech-Hügel stammt aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Highlights sind die Bronzetüren mit den Szenen des Martyriums des Heiligen Adalbert, der 1662 von Peter von der Rennen geschaffene silberne Adalberts-Sarg und das Marmorepitaph für Zbigniew Olesnicki von Veit Stoß.

Mein Tipp: Der Dom von Gnesen ist Sitz des Erzbischofs von Gnesen und damit auch Sitz des Primas von Polen. Ob ihres Alters und ihrer Bedeutung sowohl für den Katholizismus als auch die Geschichte Polens gilt diese Kirche als Mutter aller polnischen Kathedralen. Hier entdecken Ihre Reisenden zugleich die Anfänge des Staates Polen.

Bazylika Prymasowska Sanktuarium św. Wojciecha
Wzgórze Lecha
62-200 Gniezno
E-Mail: 1gniezno1@archidiecezja.pl
www.archikatedra.com

Licheń Stary – Polens größte Kirche

Kathedra Lichen-Stary. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Kathedrale Lichen-Stary. Foto: polen.travel

Licheń Stary liegt an einem langgestreckten See nahe bei Konin, unweit von Posen. Das kleine Dorf ist erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein großer Wallfahrtsort. Die Anfänge beruhen auf der Völkerschlacht von Leipzig im Jahre 1813. Der in der napoleonischen Armee kämpfende Schmied Tomasz Kłossowski stammte aus der Nähe von Licheń Stary; er wurde verwundet. So betete er zu Maria und darum, in der Heimat sterben zu können, worauf Maria ihm als Vision erschien und ihm auferlegte, zum Dank ein Marienbildnis zu Hause aufzustellen. Der Schmied stellte Jahre später ein Marienbildnis in einer Kapelle auf. Um das Bild kümmerte sich nach dessen Tod ein Schäfer, der ebenfalls Marienvisionen hatte, die ihm auftrugen, das Bildnis in eine Kirche zu bringen. So kam das Marienbildnis 1852 in die St.-Dorothea-Kirche von Licheń. Der Primas von Polen Kardinal Stefan Wyszyński versah das Bildnis 1967 mit der Krone der Maria als Königin Polens.
Zwischen 1994 und 2004 wurde eine neue dreischiffige Basilika mit zentraler Kuppel und einem Querschiff errichtet, die 2005 von Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben wurde. Die Ausmaße dieser Kirche mit 139 m Länge, 77 m Breite und 103,5 m Höhe sind beeindruckend, allein der Vorplatz fasst etwa 250.000 Menschen. Zu dieser Wallfahrtskirche gehört die mit 20.000 Pfeifen größte Orgel Polens.

Mein Tipp: Zeigen Sie Ihren Reisenden mit Stary Licheń eine Zeugnis moderner Kirchenarchitektur und der ungebrochenen Wallfahrtstradition in Polen mit dieser größten Kirche Polens.

Sanktuarium Matki Bożej Licheńskiej
ul. Klasztorna 4
62-563 Licheń Stary / k. Konina
E-Mail: lichen@lichen.pl
www.lichen.pl

Neben meiner Auswahl an Walfahrtsorten gibt es natürlich zahlreiche weitere Sanktuarien in Polen, die einen Besuch wert sind. Auch weiter im Norden Polens gibt es so bedeutende Wallfahrtskirchen wie Święta Lipka (Heilige Linde) und Gietrzwałd (Dietrichswalde) in Ermland und Masuren, Wejherowo (Neustadt; Weyersfrey) in Kaschubien die einen Besuch auf Ihren Polenreisen Wert sind. Auch die Christus-König-Statue von Świebodzin (Schwiebus), die mit 52,50 Metern Höhe größte Christusstatue der Welt die unweit der Straße Berlin-Posen-Warschau liegt, ist eine Stippvisite wert.

Gern planen wir für Ihre Gruppe eine Reise zum Wunschtermin auf Pilgerspuren. Haben Sie besondere Ziele? Wir machen Ihnen gern eine Angebot. Sprechen Sie uns doch einmal unverbindlich an.

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  1. Hallo,

    interessante und informative Beiträge hier, super. Habe längere Zeit als stiller Gast nur mitgelesen und mich jetzt mal angemeldet.
    (…)

    Alles Liebe

    Herbert

    Rotweinflecken

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