Frische Ideen für Polenreisen – das ist mein heutiges Thema. Polen ist ein klassisches Ziel für Busreisende. Im vergangenen Jahr betrug die Steigerungsrate für Busreisen nach Polen 23 Prozent. Das hat der Branchenverband RDA bestätigt. Jeder vierte deutsche Urlauber, der länger als fünf Tage in Polen verbringt, ist ein Busurlauber.
Wollen Sie diese klassischen Busurlauber bei der Stange halten und an Ihr Unternehmen binden, sind ständig neue Ideen gefragt. Sie benötigen Abwechslung für Ihre Busreisenden die Ihre klassischen Rund- und Städtereisen bereits absolviert haben.
Deshalb habe ich mir Gedanken gemacht, welche neuen Trends und Ideen es gibt, die ihre klassischen Zielgruppen interessieren könnten. Ein paar Ideen habe ich Ihnen in diesem Artikel zusammengestellt.
Gartenreisen nach Polen
Inhaltsverzeichnis
Gartenreisen sind einer der großen derzeitigen Reisetrends. Übrigens: Das Interesse für Gartenreisen geht über die Zielgruppe der Best Ager hinaus. Was spricht dagegen, diesen Trend auch bei Ihren Busreisen nach Polen zu bedienen? Sie können mit dem Garten-Thema ganze Polen-Rundreisen aufbauen; von Kórnik in Großpolen über Breslau, Krakau, Białowieża und Białystok nach Warschau.
Auch im Norden Polens ist eine Gartenreise möglich. Sie könnte beispielsweise von Danzig ausgehend Tagesausflüge anbieten. Es bieten sich Ziele wie der Oliwski Park bei Danzig mit seinem französischen und chinesischem Garten sowie dem Steingarten-Teil an. Auf der Insel Bohnsack (Wyspa Sobieszewska) bei Danzig befinden sich in einem Naturschutzgebiet das Vogelschutzgebiet Ptasi Raj, ein dendrologischer Lehrpfad sowie die biologische Station der Universität Danzig. Auch ein Besuch des Botanischen Gartens im kaschubischen Gołubie mit seinen 4.000 Pflanzenarten lohnt.
Das Wirken des genialen Gartengestalters Peter Joseph Lenné (1789–1866) reichte weit. Auch zwischen Schlesien und Pommern gibt es rund 30 auf ihn zurückzuführende Gartenanlagen. Vor allem die Terrassen- Gartenanlage in Kamenz (Kamieniec Ząbkowicki) und der Park der Stadt Sagan (Zagan) sind sehenswert. Gleiches gilt für den Schlosspark von Erdmannsdorf (Mysłakowice), der einstigen Sommerresidenz der preußischen Königsfamilie.
Lennés Konkurrent Fürst Pückler hat mit dem Muskauer Park einen die heutige deutsch-polnische Grenze überschreitenden Park geschaffen. Das Ensemble wurde 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Hier könnten Sie auf einer Gartenreise nach Polen ihren ersten Stopp einlegen.
Schlafen wie die Grafen
Schlesien, für seine großartige Landschaft bekannt, bietet viele Möglichkeiten für neue Reiseideen. Das gilt umso mehr als dass Schlesien grenznah liegt.
Wer es mondän mag, wird sich im Hirschberger Tal wohlfühlen. Eine Busreise zu den Schlössern und Gärten des einstigen europäischen Hochadels können Sie gut mit einem Aufenthalt in einem der Schlosshotels abrunden. Hier können Ihre Gäste schlafen wie die Grafen und das Flair der alten Zeit hautnah spüren.
Rund 30 Burgen und Schlösser und Palästen auf etwa 100 Quadratkilometern machen das Hirschberger Tal zu einer der schlösserreichsten Regionen Europas und damit interessant für Kulturreisende. Zudem ist es vom Hirschberger Tal nicht weit nach Breslau.
Frische Ideen für Städtereisen mit dem Bus
Warschau (Warszawa), Krakau (Kraków), Breslau (Wrocław), Danzig (Gdańsk) und allenfalls noch Posen (Poznań) – das sind die bekannten Ziele für Städtereisen nach Polen. Wirklich punkten können Sie als Busunternehmer mit Städtereisen nach Polen mit zwei Strategien: Sie bieten Themen- und Eventreisen zu den bekannten Zielen an oder nehmen neue, attraktive Städte in Polen ins Programm.
Stettin – Kultur, Architektur, Pariser Eindrücke und Hafenflair
Die pommersche Metropole Stettin (Szczecin) machte sich in den letzten Jahren als Stadt der Kultur und Architektur einen Namen. Sie ist längst zu einer veritablen Ostseemetropole herangewachsen. Zugleich hat sich die alte Hafenstadt zu einem internationalen Zentrum der Windjammer-Segelei genmausert. Regelmäßig ist die geschichtsträchtige pommersche Stadt Zielort von renommierten Windjammer-Regatten mit dem spektakulären Liegeplatz der alten Großsegler vor den Hakenterrassen.
Daneben hat sich Stettin seines Rufs als stadtarchitektonischer Besonderheit besonnen. Es ist das „Pariser Viertel“, das mit seinen Gründerzeithäusern und Jugendstilvillen das ganz besondere Flair dieser Stadt ausmacht. Nachdem 1873 die letzten Festungsanlagen geschliffen worden waren, ließ man sich in Pommern von den Ideen des Pariser Stadtplaners Haussmann inspirieren. Eine geometrische Anlage mit weiten Plätzen, von denen die Straßen sternförmig ausgingen, breiten Boulevards und Parks kennzeichnen bis heute das lebendigste Viertel der Stadt. Hier spüren Ihre Busreisegäste einen Hauch französischer Lebensart.
Moderne Architektur der Spitzenklasse hat in Stettin also Tradition. Der bleibt man auch heute treu. Der zentral gelegene pl. Solidarnośći ist innerhalb weniger Jahre zu einer neuen Attraktion geworden. Als unerwarteter optischer Bruch wirkt das architektonische Konzept der Außenstelle des Stettiner Nationalmuseums. Sanft steigt der granitene Boden des Platzes an, und führt auf der anderen Seite zur Eingangsfront des größtenteils unterirdisch gelegenen neuen Museums „Centrum Dialogu Przelomy“ (Dialogzentrum der Umbrüche) zur Nachkriegsgeschichte. Der Entwurf des oberschlesischen Architekten Robert Konieczny komplettiert das Bauensemble des Platzes. Und das heißt schon etwas – an dem Platz liegt auch der spektakuläre, für seine außergewöhnliche Architektur preisgekrönte neue Sitz der Stettiner Philharmonie.
Łódź – Eine bunte multikulturelle Stadt und das Manchester des Ostens
Łódź ist längst keine graue Industriestadt mehr. Natürlich gibt es noch immer interessante und spannende Anklänge an die Zeit, als Łódź als Manchester des Ostens galt. Aber die Stadt erstrahlt auch im Flair seiner großen multikulturellen Zeit. Die Piotrowska-Straße ist wieder eine Prachtmeile, die Manufaktura ein interessantes Kulturzentrum. Aufgrund der legendären Filmhochschule und als Mekka der Techno-Musik ist Łódź auch für ein jüngeres Publikum interessant.
Der berühmte Übersetzer Karl Dedecius hat die Einwohner seiner Heimatstadt in der Vorkriegsgeschichte „Lodzermenschen“ genannt. Er spielte damit auf die große friedliche Geschichte des Zusammenlebens von Juden, Deutschen, Polen und Russen in Łódź an. Diese Geschichte ist sogar vom polnischen Literaturnobelpreisträger Władysław Reymont in seinem Roman Ziemia obiecana (Das gelobte Land) beschrieben worden – und das Buch wiederum wurde kongenial von Andrzej Wajda verfilmt.
Kattowitz – pittoresker Bergbau und Kultur
Schlesien war schon zu deutscher Zeit neben dem Ruhrgebiet das zweite große Industriegebiet des Landes. Schwerpunkte waren hier die Kohle- und Stahlproduktion. Das oberschlesische Kattowitz (Katowice) steht für diese legendäre Zeit des industriellen Aufschwungs – inklusive seiner hässlichen Seiten.
Aus heutiger Sicht lässt sich diese Zeit pittoresk nacherleben. Von Kattowitz aus sind die ehemaligen Kohlegruben zu besichtigen. Sie sind als Museumsgruben und Industriedenkmäler hergerichteten und gehören zur interessanten Route technischer Baudenkmäler. Außerdem hat sich auch Kattowitz – wie Łódź – gewandelt. Es gilt als lebendige Kulturstadt.
Gartenträume und jüdische Geschichte in Warschau
Warschaus Gärten eignen sich hervorragend für eine Themenreise in die polnische Hauptstadt. Wilanów gilt als polnisches Versailles. Vor allem die Vielfalt der Gärten um den königlichen Sommerpalast bezaubern. Hier finden Ihre Reisenden vom englisch-chinesischen Landschaftsgarten über den Neorenaissance- und den englischen Garten bis zum Barockgarten wahre botanische Paradiese. Im königlichen Łazienki-Park ist es vor allem der Barockgarten von Tylman van Gameren aus dem 17. Jahrhundert, der als grüne Lunge Warschaus gilt. Weitere grüne Kleinodien in Warschau sind der Sächsische Garten, der Krasiński-Garten, der Park Ujazdowski, der Skaryszewski Park und der Botanische Garten.
Das jüdische Warschau zu entdecken, ist eine Reise, die in eine vergangene, ausgelöschte Welt führt. Diese Welt hatte einen bedeutenden Anteil am Leben im Vorkriegs-Warschau. Etwa 30% der Warschauer waren damals Juden. Ihre Reisenden werden die Spuren des großen und kleinen Ghettos, die Mauer am Umschlagplatz, die Geschichte des Ghetto-Aufstands und des Ghetto-Alltags kennenlernen. Die Beschreibungen des jüdischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer machen die untergegangene Welt wieder lebendig und taugen als Reiselektüre. Zentrale Informationsquelle zum jüdischen Leben in Warschau und ganz Polen ist bei dieser Reise Polin, das spektakuläre Museum der Geschichte der Juden in Polen.
Die Idee, neue Reisen zu bekannten Zielen anzubieten ist auch für Rundreisen anwendbar. So könnten Sie beispielsweise von Krakau ausgehend eine Rundreise durch den Südosten Polens unter dem Motto Renaissance anbieten. Interessant sind sicher auch Kulturrundreisen wie „Moderne Kunst in Polens Metropolen“ oder „Polens spektakuläre neue Museen“ – der Kreativität sind da kaum Grenzen gesetzt. Das Team von brylla reisen ist für Sie da und arbeitet nach Ihren Vorgaben und Zielgruppen gern eine besondere Busreise nach Polen aus!