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Rössel Ordensburg (© gliwi)
Rössel Ordensburg (© gliwi)

Top Ten: Polens schönste Kleinstädte

Heute geht es um Top Ten: Polens schönste Kleinstädte. In Polens Großstädten gibt es viel zu sehen und auch immer wieder Neues zu entdecken: Warschau, Danzig, Breslau, Lodz und Krakau sind in vielen Reiseprogrammen für Busreisende zu finden. Doch wer kennt schon die Kleinstädte? Ich habe Ihnen hier einmal die meiner Meinung nach zehn schönsten kleinen Städte Polens zusammengestellt. Allesamt kleine Perlen, die einen Besuch insbesondere bei einer Vorbeifahrt auf einer Rundreise durch Polen wert sind.

Lassen Sie Ihre Reisenden Unbekanntes entdecken und den Charme kleiner Städte mit ihrem ganz besonderen Flair genießen. Wenn wir Ihnen bei der Planung behilflich sein können, tun wir von brylla reisen als Incoming Agentur für Polen das gerne.

Kazimierz Dolny – Der Künstlerort an der Weichsel

Kazimierz Dolny, (c) fotolia, Piotr Szpakowski
Kazimierz Dolny, fotolia, (c) Piotr Szpakowski

Kazimierz Dolny, dessen Anfänge bis ins 11. Jahrhundert zurückgehen, liegt westlich von Lublin hoch über der Weichsel. Es ist malerisch in der „polnischen Toskana“ mit ihren grünen Hügeln gelegen. Zu seinem italienischen Flair tragen die im Renaissancestil erbauten Bürgerhäuser und Getreidespeicher der einst reichen Handelsstadt bei. Die Bauten dieser Zeit wurden alle aus dem heimischen weichen Kalkstein erbaut, der die üppige Fassadengestaltung erst ermöglichte. Die beauftragten Baumeister überboten sich dabei in der Pracht ihrer Arbeit. Die Kaufmannshäuser am Markt, die Speicher an der Weichsel und die Pfarrkirche mit einer der ältesten polnischen Orgeln bilden ein sehenswertes Ensemble. Das besondere Licht der Region und das weltläufige Flair zieht bis heute viele Künstler an. Der nahe Roztoczanski-Nationalpark mit den sanften grünen Hügeln verstärkt das Toskana-Feeling.

Zamość – Die ideale Renaissance-Stadt und UNESCO-Welterbe

Zamosc Rathaus (© marw)
Zamosc Rathaus (© marw)

Zamość liegt in den grünen Hügeln der Roztocze südlich von Lublin nur rund 50 km von der ukrainischen Grenze entfernt im äußersten Südosten Polen. Diese Stadt ist anders als jede andere polnische Stadt. Sie wurde als „ideale Stadt“ von Jan Zamoyski beim aus Padua kommenden Architekten Bernardo Morando 1580 in Auftrag gegeben und als erste polnische Reißbrettstadt geschaffen – eine damals atemberaubend moderne Tat. Der Aristokrat und spätere Staatsmann Zamoyski war bei einem Studienaufenthalt in Padua mit der Renaissance und deren städtebauerischen Vorstellungen in Kontakt gekommen. Um den quadratischen Marktplatz mit dem Rathaus und der aus vielen Filmen bekannten geschwungenen Freitreppe stehen die schönsten Renaissancebauten. Umgeben war die Renaissanceperle von mächtigen Verteidigungsanlagen. Die Stadtstruktur dieses außergewöhnlichen Architekturensembles und die harmonische Integration östlicher und südlicher Elemente ist bis heute weitgehend erhalten. Die Stadt ist seit 1992 auf der UNESCO-Weltkulturerbe geschützt.

Kulm – Polens Stadt der Verliebten

Kulm Kirche (© margoz)
Kulm Kirche (© margoz)

Alljährlich am 14. Februar ist Kulm, das heutige Chełmno, in Polen in aller Munde. Das malerisch auf dem hohen Ostufer der Weichsel gelegene Städtchen ist Polens „Stadt der Verliebten“ mit einem reichhaltigen Unterhaltungsprogramm zum Valentinstag. Doch ist die Stadt mit ihrem erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Schon 1233 erhielt Kulm die Stadtrechte. Ein Stadtrundgang führt direkt in diese Zeit zurück, selbst die Stadtmauer mit den 17 Türmen umschließt die Stadt noch fast völlig, auch eines von sieben Stadttoren blieb erhalten. Dahinter findet sich eine um den großen Marktplatz schachbrettartige angelegte Stadt. Den Marktplatz umstehen viele Bürgerhäuser mit heute klassizistischen Fassaden und dem ursprünglich gotischen, später im Renaissance-Stil umgebauten Rathaus. Die ab 1280 erbaute St.Marienkirche ist genauso sehenswert wie auch das frühere Kloster der Zisterzienserinnen mit der gotischen Johanniskirche. Vor allem aber ist es der Gesamteindruck dieses mittelalterlichen Kleinods, das besticht.

Rößel – Die Mittelalterstadt im Ermland

(c) fotolia, 82427517 Old cannon in Reszel in Poland © puchan
fotolia, Reszel © puchan

Mächtig, quadratisch und weithin sichtbar zeigt sich die Ordensburg von Rößel (Reszel), ein typisches Stück der Deutschordensgeschichte dieser ermländischen Region. Nachdem die erste, 1241 errichtete Burg bei den Aufständen der prussischen Ureinwohner zerstört wurde, errichtete man ab 1273 eine steinerne Ordensburg. Zu dieser Zeit begann mit dem Augustinerkloster die Besiedelung der Region, 1337 erhielt die Siedlung das Stadtrecht und wurde zwischen 1373 und 1401 mit dem Bau einer Stadtmauer mit Wehrtürmen gesichert. So geschützt entwickelte sich eine sehenswerte mittelalterliche Stadt, die zu den besterhaltenen der Woiwodschaft Ermland-Masuren zählt. Die Burg ist heute je zur Hälfte Museum (Galeria Zamek) und Hotel, in dem man echtes Burgfeeling genießt. In der Museumsgalerie stellen auch zeitgenössische Künstler ihre Werke aus. Rößel ist heute auch eine kleine Künstlerkolonie, ein Teil der Künstler wohnt in der Burg. Ein Besuch in der urigen Burgschänke im Gewölbekeller der Burg rundet den Besuch ab.

Krynica Zdrój – Der schönste Kurort in den Bergen Kleinpolens

Krynica Kurhalle (© vindicator)
Krynica Kurhalle (© vindicator)

Krynica-Zdrój im Süden Polens in der Woiwodschaft Kleinpolen gelegen, ist eine von Bergen umgebene 17.000-Einwohnerstadt. Im 1547 erstmals erwähnten Ort wurden schon im 17. Jahrhundert Heilquellen entdeckt. Bald wurden erste Badeanlagen gebaut und ab dem 19. Jahrhundert wurde Krynica-Zdrój zum beliebten Bade- und Kurort vor allem der Honoratioren im damals zur Habsburger Monarchie gehörenden Galizien. Zahlreiche Villen, Pensionen, Sanatorien und Kuranstalten entstanden, dazu auch ein Theater. Krynica wuchs rasch an und erhielt 1889 das Stadtrecht und 1916 auch einen Eisenbahnanschluss. Nach dem Wiedererstehen Polens 1918 ging die Entwicklung genauso weiter wie nach der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg. Heute ist Krynica-Zdrój nicht nur ein gepflegter Kur- und Erholungsort in gesunder Bergluft, sondern ein besonders schöner dazu. Die ganz eigene Bäderarchitektur mit den wieder im alten Glanz strahlenden Holzvillen gibt dem Ort ein elegantes Flair.

Tykocin – Auf den Spuren jüdischer Shtetl-Geschichte

Tykocin Kleiner Markt (© Stimoroll)
Tykocin Kleiner Markt (© Stimoroll)

Tykocin liegt ganz im Osten Polens in der Woiwodschaft Podlachien. Dort im Talkessel von Biebrza und Narew nahe Białystok befand sich vom 11. bis 14. Jahrhundert eine Burg der Herzöge von Masowien. Handel und Wandel zwischen Polen und dem Großfürstentum Litauen entwickelten sich und so entstand am Narew-Übergang Tykocin, das 1425 von Herzog Janusz Kulmer Stadtrecht erhielt. Im Jahr 1522 begann die Ansiedlung erster jüdischer Familien, 1576 erhielten Juden das allgemeine Niederlassungsrecht. Die jüdische Gemeinde wuchs stark an und stellte 1870 rund 70% der Bevölkerung. Nach dem Einmarsch der Deutschen im Sommer 1941 wurden im Wald beim Łopuchowo alle verbliebenen 1400 Juden ermordet. Bis heute ist die Grenze zum alten jüdischen Stadtteil mit seinem typischen Aufbau sichtbar. Das Museum für jüdische Kultur in der barocken Synagoge von 1642 berichtet vom reichen jüdischen Leben in Tykocin. Der benachbarte Marktplatz war früher das Zentrum des jüdischen Viertels. Im Talmudhaus befindet sich ein jüdisches Restaurant. Gerade Tykocin macht deutlich, wie groß auch der kulturelle Verlust durch die Ermordung der jüdischen Bevölkerung ist.

Bardo – Marienwallfahrtsort am niederschlesischen Warthagebirge

Bardo (© jacek nitkiewicz)
Bardo (© jacek nitkiewicz)

Ganz im Süden der Woiwodschaft Niederschlesien liegt der kleine Wallfahrtsort Bardo, einer der bekanntesten Marienwallfahrtsorte Schlesiens. Die barocke 1704 fertiggestellte Kirche mit der üppigen Innenausstattung und der Rokoko-Orgel beherbergt die älteste Marienstatue Niederschlesiens. Zahlreiche Kapellen wie die Marienkirche auf dem Warthaberg oder die Kapellen auf dem Rosenkranzberg sind Zeugnis schlesischer Volksfrömmigkeit. Doch hat Bardo mehr als nur die Wallfahrtskirche zu bieten. Die ganze kleine Stadt an der Glatzer Neiße steht auf der Liste der polnischen Denkmäler wegen der zahlreichen schön herausgeputzten alten Häuser und malerischen Gasthöfe sowie der steinernen Bogenbrücke aus dem 15. Jahrhundert. Am schönsten ist ein Besuch von Bardo im Altweibersommer, wenn das sich verfärbende Laub das ganze Wathagebirge (Góry Bardzkie) in leuchtenden Farben erstrahlen lässt.

Stary Sącz – Mittelalterliches Flair in Kleinpolen

(c) fotolia, 85531368 Stary Sącz, ul. Kazimierza Wielkiego © P.CH.
fotolia,
Stary Sącz, © P.CH.

Das 1257 erstmals erwähnte Stary Sącz ist eine der ältesten Städte Polens und liegt in der Woiwodschaft Kleinpolen am rechten Dunajec-Ufer an der Poprad-Mündung in der schönen Umgebung des Poprady Landschaftsschutzparks. Stary Sącz hat sich seine mittelalterliche Innenstadtstruktur erhalten. Bunte Häuser um den malerischen Marktplatz beherbergen kleine Cafés, Läden und Restaurants, Bogengänge schaffen Platz Waren anzubieten oder im Freien zu speisen. Sie zeugen bis heute vom einstigen Reichtum der Stadt an der Bernsteinstraße. Die Platzmitte auf der einst das 1795 abgebrannte Rathaus stand, zieren alte Linden und ein Springbrunnen. Von der einstigen Bedeutung zeugt auch das Klarissen-Kloster, das von der polnischen Königin Kinga gestiftet wurde. Sie selbst trat 1279 nach dem Tod ihres Mannes Boleslaw V. dort ein. Im Sommer findet in Stary Sącz das einwöchige internationale „Festival der Alten Musik“ mit freiem Eintritt zu den Konzerten statt.

Sandomierz – Das polnische Rom auf den sieben Hügeln

Sandomierz (©szater)
Sandomierz (©szater)

Sandomierz im Südosten Polens in der Woiwodschaft Heiligkreuz (Świętokrzyskie) an der Weichsel wird auch „das polnische Rom“ genannt. Die 25.000-Einwohnerstadt liegt wie die große Schwester auf sieben Hügeln. Die mittelalterliche Stadt ist wunderbar erhalten und zählt zu den bedeutendsten polnischen Städten an der alten Handelstraße Via Regia. Schon im 10. Jahrhundert wurde Sandomierz erwähnt, der heutige Altstadtaufbau entspricht weitestgehend dem Stand des 14. Jahrhunderts. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten stammen aus der Zeit des 13. und 14. Jahrhunderts. Sie sammeln sich rund um den Altmarkt (Stary Rynek) mit dem Rathaus und den vielen Bürgerhäusern. Weitere gotische Perlen wie die Kathedrale St. Marien, das Opatower Tor und die romanische Sankt-Jakobs-Kirche warten auf Entdeckung. Das herzögliche Schloss außerhalb der Stadtbefestigung auf dem Hochufer der Weichsel, das ursprünglich eine Burg aus dem 14. Jahrhundert war, wurde nach der Zerstörung durch die Schweden im Jahr 1655 im heutigen Aussehen wieder erreichtet.

Cammin – Die Domstadt in Pommern

110515253 Cammin, Kamien pomorski an der polnischen Ostsee © Buesi
Cammin, Kamien pomorski, fotolia © Buesi

Nur wenige Kilometer abseits der pommerschen Ostseeküste liegt Cammin (Kamien Pomorski) am Camminer Bodden (Zalew Kamieńsk) inmitten weiter Wälder. Die Stadt ist über die Dievenow (Dziwna), einem Mündungsarm der Oder mit Stettin und der Ostsee verbunden. Diese Lage mit dem gesunden Mikroklima, der heilenden Solequelle, den Heilmooren und der Salzgrotte machten Cammin Ende des 19. Jahrhunderts zum beliebten Kurort. Das 1124 erstmals erwähnte Cammin erhielt 1274 die Stadtrechte. Bis heute ist der mittelalterliche Grundriss mit dem spätgotischen Rathaus, dem Fachwerhaus am Markt, dem Bischofshaus, sowie Resten der Stadtbefestigungen wie dem Bautor erhalten. Der frühgotische Dom St. Johannes wurde um 1175 auf Geheiß von Herzog Kasimir I. erbaut. Die einstige Kirche des Bischofs von Cammin wurde 1385 fertiggestellt. Nachdem 1669 Friedrich Beyer mit dem Orgelbau begann, wurde die barocke Orgel von Michael Berigel in der endgültigen Form1770 fertiggestellt. Seit 1964 findet im Dom alljährlich ein drei Monate dauerndes Orgel-Festival statt.

Wenn wir Ihnen bei der Planung behilflich sein können, tun wir von brylla reisen als Incoming Agentur für Polen das gerne.

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