Zutaten für eine gelungene Klassenfahrt können u.a. sein: Sonne, Strand und Meer. Ein breites und abwechslungsreiches Freizeit- und Kulturangebot ist ebenfalls vom Vorteil, falls die Sonne mal eine Pause einlegt. Um all das zu bekommen müssen sie nicht gleich mit ihren Schülern die Alpen überqueren. Unser östlicher Nachbar hat es ebenfalls im Repertoire. Und das sogar außerhalb der ggf. schon bekannten Ziele wie Kolberg. Gespannt? Erfahren Sie mehr zu „Klassenfahrten und Jugendreisen mit Sonne, Strand und Meer nach Pommern“.
Der erste Ort, den wir in diesem Beitrag ansteuern, veranschaulicht, dass die polnische Ostsee deutlich mehr zu bieten hat. Es handelt sich um Stolpmünde. Der zweite Ort, den ich in diesem Artikel beschreibe heißt Rowe. Und den Dritten Stop machen wir in Leba. Von dort machen wir einen kleinen Ausflug in die Frische Nehrung. Was natürlich nicht fehlen darf ist die Darstellung der Dreistadt „Danzig, Zoppot und Gdingen“. Aber jetzt erst viel Spaß mit „Klassenfahrten und Jugendreisen mit Sonne, Strand und Meer nach Pommern“.
Stolpmünde
Inhaltsverzeichnis
Stolpmünde ist ein malerisches Seebad, welches an der Grenze zwischen den beiden Erholungsregionen „Pommern“ und „Westpommern“ liegt. Schon der Urvater und Schöpfer des Deutschen Nationalstaates wusste die Vorzüge dieser Gegend zu schätzen. Davon zeugt die bis heute erhaltene Bismarck-Villa (heute Hotel „Villa Red“), in der der Reichskanzler Otto die Ostseebrise genoss. Sie beeindruckt durch ihren Wilhelminischen Baustil und tadellosen Zustand. Gleichzeitig bietet sie eine dankbare Gelegenheit der unbeschwerten Erholung mit einer historischen Note ein wenig didaktischen Tiefgang zu verleihen. Insbesondere für Geschichtsleistungskurse.
Noch bekannter und wohl auch beliebter ist die Statue der Stolpmünder Meerjungfrau, die verträumt und wehmütig auf das Meer hinausschaut. Oder bewundert sie doch lediglich den bilderbuchwürdigen Sonnenuntergang? Das ist zugegebenermaßen eine Frage die möglicherweise zweitrangig erscheint. Denn wichtiger ist doch, dass eine Meerjungfrau Wünsche erfüllt, wenn man ihr über die linke Brust streichelt.
Die Bismarck-Villa und die Meerjungfrau verbindet die prächtige Promenade, die unter anderem mit einem Leuchtturm und einer Mole aufwartet. So wird das Schöne mit dem Geschichtsträchtigen verbunden. Das triff übrigens auf den gesamten Urlaubsort Stolpmünde zu.
Neben historischem finden Sie in Ustka, wie die Stadt auf Polnisch heißt, auch geographisches Anschauungsmaterial. Sie können hier der Frage nachgehen, weshalb die Ostsee als ein Binnenmeer bezeichnet wird. Am besten erledigt sich das von einer Fähre aus, die Sie in wenigen Stunden auf die dänische Insel Bornholm bringen kann. Am Baltischen Meer ist man nun mal nie so richtig weit weg von den Nachbarn. Und nirgendwo kann man sich diesen Umstand schöner vergegenwärtigen, als während einer entspannten Seefahrt.
Rowe
Auf dem Weg von Stolpmünde nach Leba gebietet sich ein Abstecher nach Rowe. In der Nähe dieses lebhaften, von Attraktionen jeglicher Art überbordenden Ferienortes wartet nämlich ein Naturschauspiel. Und zwar eines, das selbst in dieser atemberaubenden Landschaften des Slowinzischen Nationalparks besonders auffällt.
Die Rede ist von dem versteinerten Wald, der insbesondere im Spätsommer und Herbst von der Ostsee freigelegt wird. Der Anblick diverser, 3000 Jahre alter Buchen- und Eichenstämme, die denkmalartig direkt am Strand emporragen, mutet märchenhaft und verwunschen an. Eine wirklich eindrucksvolle Szenerie.
Bei einem Ausflug zum versteinerten Wald, der sich auch im Rahmen eines ausgedehnten Strandspazierganges erreichen lässt, sind einige Regeln des Naturschutzes zu beachten. Diese dienen in erster Linie dem Erhalt dieser außergewöhnlichen Naturkulisse für künftige Generationen. Die Regeln sind im gesamten Gebiet des Nationalparks mit seinen 140 kilometerlangen Spazier- und Wanderrouten gut sichtbar ausgeschildert.
Leba
Das auf der östlichen Seite des Slowinzischen Nationalparks gelegene Ostseebad Leba trumpft mit zwei Highlights auf: dem von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärenreservat der Wanderdünen sowie einem Strand, dessen feinkörniger, weißer Sand landesweit seinesgleichen sucht. Wer überzeugt ist in unseren Breitengraden schon alles gesehen zu haben, dessen Überzeugung wird in Leba von der „polnischen Sahara“ auf den Prüfstand gestellt.
Kilometerweit und breit erstrecken sich die bis zu 42 Meter hohen sandigen Wanderdünnen und lassen die Besucher häufig vergessen, dass sie sich mitten in Europa befinden. Leise rieselt der Sand und wird unermüdlich vom Wind davon getragen. Bis zu 10 Metern jährlich!
Ein Wunder, dass man die Dünnen nicht mit einem Kamel, sondern mit einem Ausflugsboot erreichen kann. Trockenen Fußes, im Rahmen einer Wanderung oder mit einer umweltfreundlichen Elektrokarre geht es auch.
Die Stadt Leba selbst begeistert mit pittoresken Fischerkaten und einer Vielzahl von Museen. Zu den beliebtesten zählen das Wachsfigurenkabinett, in dem man vielen Stars und Sternchen begegnen kann sowie ein Museum, welches dem Gold der Ostsee gewidmet ist – dem Bernstein. Wer darüber hinaus frischen Fisch mag, der ist in Leba mit seinen vielen Kuttern goldrichtig. Pardon, an diesem Ort muss es folglich „bernsteinrichtig“ heißen.
Frische Nehrung
Wo wir schon beim Thema Bernstein sind, gebietet es sich an dieser Stelle einen größeren Sprung gen Osten zu machen und über die Frische Nehrung zu reden. Das an der Mündung des Weichseldurchbruchs gelegene Urlaubsgebiet gilt nämlich in Polen als die Bernsteinküste schlechthin.
Und wie die alljährlichen Weltmeisterschaften im Bernsteinsammeln im Badeort Jantar beweisen, handelt es sich dabei nicht bloß ums Gerede. Der Name Jantar entstammt übrigens dem Litauischen und heißt, kein bisschen überraschend, Bernstein. Wir stellen also fest, dass die polnische Bernsteinküste an der Frischen Nehrung ihrem Namen durchaus gerecht wird.
Doch das Gold der Ostsee ist bei Weitem nicht alles, was die Erholungsregion zu bieten hat. Wer den materiellen Dingen die grenzenlose Schönheit der Natur vorzieht, der ist auf der Bohnsacker Insel unweit von Jantar bestens aufgehoben. 320 Pflanzen- und 200 Vogelarten sind dort zu bestaunen und bilden somit nicht nur ein „Vogelparadies“, sondern auch eine hervorragende Anlaufstelle für Biologie-Leistungskurse der Oberstufe. Klassenfahrten und Jugendreisen mit Sonne, Strand und Meer nach Pommern werden hier also durch ausgezeichneten Lehrstoff ergänzt.
Um die gesamte Umgebung zu erkunden, empfiehlt es sich im Übrigen in Kahlberg unterzukommen. Die inoffizielle Hauptstadt der Gegend und gleichzeitig die kleinste Stadt Polens eignet sich nämlich bestens als Ausgangspunkt für diverse Erkundungstouren. Dies liegt nicht nur an der günstigen Lage, sondern ebenfalls an der hervorragenden Infrastruktur des Ortes, der zudem mit bemerkenswerter Architektur brilliert.
Darüber hinaus bietet Kahlberg alles, was des Urlaubers Herz erfreut, vom Alter ganz unabhängig. Sämtliche Wassersportarten mit den dazugehörigen Schulen und Lernkursen inklusive!
Für geschichtsinteressierte Klassen empfiehlt sich darüber hinaus der Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Stutthof. Die Gedenkstätte kann mit einer Schmalspurbahn angefahren werden.
Dreistadt
Die sogenannte Dreistadt, bestehend aus den Städten Danzig, Zoppot und Gdingen, bildet die perfekte Großstadt-Abwechslung für all jene Klassen- oder Abschlussfahrten, welche ansonsten schwerpunktmäßig die Natur ansteuern.
Danzig gilt als Ausgangsort des 2. Weltkrieges und Wiege der antikommunistischen Solidarność-Bewegung. Die Stadt drückte demnach dem 20. Jahrhundert spürbar ihren Stempel auf.
Folglich trumpft sie mit einer gelungenen Mischung aus Historie und Moderne auf. Quirlig und lebhaft einerseits, veranlasst sie andererseits zum Nachsinnen über die Schattenseiten des vergangenen Jahrhunderts. Für Klassenfahrten und Jugendreisen mit Sonne, Strand und Meer nach Pommern fast ein Muss.
Um diese für Klassenfahrten geeignete Mischung zu unterstreichen bietet es sich beispielsweise an, den alljährlichen und lebensbejahenden Dominikanermarkt zu besuchen, um anschließend der Halbinsel Westerplatte einen Besuch abzustatten, mit deren Beschuss der Zweite Weltkrieg seinen unsäglichen Lauf nahm.
Zoppot, einst als das Monte Carlo des Ostens verschrien, steht heute nicht nur gutbetuchten Gästen offen, ohne dabei seinen früheren, mondänen Charme zu verlieren. Gdingen besticht hingegen mit einem modernistischen Look, der auf die Entstehungszeit der Stadt in den 1920er Jahren zurückzuführen ist.
Warum Pommern?
Klassenfahrten und Jugendreisen mit Sonne, Strand und Meer nach Pommern lohnen sich! Lassen Sie sich von der vergleichsweise großen Entfernung zwischen Pommern und Deutschland nicht entmutigen. Die Region ist nämlich über gut ausgebaute Straßen mit dem Bus sehr bequem erreichbar. Zudem wird die zusätzliche Zeit, die man an Bord des Busses verbringt, von dem üppigen kulturellen und didaktischen Angebot sowie von atemberaubenden Landschaften und Sehenswürdigkeiten der Gegend mehr als wettgemacht. „Gut Ding will Weile haben“. Diese alte Volksweisheit trifft auf die Reise nach Pommern voll und ganz zu.
Weitere Informationen und Tipps bezüglich der „polnischen Sahara“ und der Frischen Nehrung sowie über das Konzentrationslager Stutthof können Sie in unserem gesonderten Beitrag über die Wojewodschaft Pommern nachlesen. Über Leba, Rowe und den Slowinzischen Nationalpark hingegen können Sie sich hier eingehender informieren. Ergänzende Einzelheiten über Danzig und seine Metropolregion entnehmen Sie bitte unserem Beitrag über Polens Beste.
Selbstverständlich können Sie alternativ und ganz unkompliziert mich und mein Team jederzeit für Antworten auf Ihre Fragen heranziehen. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und helfen gern, Ihre Klassenfahrt an die endlosen Sandstrände Polens in allen Einzelheiten zu planen. Kontaktieren Sie uns! Wir geben Ihnen gerne mehr Informationen zu Klassenfahrten und Jugendreisen mit Sonne, Strand und Meer nach Pommern.
Noch zwei Hinweise zum Miteinander:
- Der Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Stutthof ist prägend und bleibt lange in Erinnerung. Er stellt zudem eine Bereicherung des Geschichtsunterrichts dar und ist ein gutes, wenn auch emotional mitunter schwerwiegendes Exempel für gelebte Geschichte. Beim Besuch von Gedenkstätten sind angemessenes Verhalten und Kleidung geboten. Bitte beachten Sie, dass ein allzu lockeres Auftreten an Orten, wo viele Menschen ihr Leben ließen, in einem Land wie Polen, wo der Zweite Weltkrieg noch nicht restlos verwunden ist, wenig Verständnis weckt.
- Ähnlich wie in Westpommern wirken die endlosen weißen Strände Pommerns sehr verlockend und verleiten zum Verweilen. Als öffentliche Orte unterliegen sie allerdings einem strengen Alkoholkonsumverbot, dessen Missachtung mit einem Bußgeld geahndet wird. Machen Sie bitte Ihre Schüler rechtzeitig auf diesen Umstand aufmerksam und tragen Sie somit dazu bei, dass sie die herrlichen Sonnenuntergänge Pommerns unbeschwert genießen können.