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Zu sehen ist der See Dadaj bei Olsztyn; Bild: Mkulikowski
Olsztyn, See Dadaj; Bild: Mkulikowski

Schauplätze der Masurenkrimis – Attraktionen in Masuren [2023]: Romantische Natur gesucht?

In meinen beiden ersten Blogbeiträgen zu den Masurenkrimis habe ich touristische Informationen zur Stadt Passenheim (polnisch Pasym) und Mythen und Bräuche der Masuren gegeben. Nun möchte ich einem ähnlichen Thema nachgehen und ihnen romantische Natur in den Masuren näherbringen.

Inspiriert dazu hat mich auch dieses mal die Reihe der Masuren-Krimis. In der Krimiserie ermittelt die Kriminaltechnikern Dr. Victoria Vex (Claudia Eisinger) zumindest zum Teil auf eigene Faust verschiedene Fälle. Alle bisherigen Folgen sind gekennzeichnet von einer mystischen Grundstimmung, Spannung und wundervollen Landschaftsaufnahmen aus den Masuren.

Einige der folgenden romantischen Natursehenswürdigkeiten finden sich auch in der Krimi-Reihe. Vielleicht erkennen Sie diese beim Schauen der Filme wieder – wobei leider in der Mediathek aktuell nur zwei der insgesamt vier Teile zu sehen sind!

Wisente in der Borkener Heide

Bis Mitte des 17. Jahrhunderts lebten Wisente in der Borkener Heide (Borkener Forst) in freier Wildbahn. Die Population dieser Tiere ging aufgrund von Wilderei und anderen menschlichen Eingriffen in die Natur zurück. Schließlich starb der Wisent sowohl hier als auch in ganz Polen aus.

Zwischenzeitlich wurden wieder Wisente in der Borkener Heide heimisch. 1956 wurde mit der Besiedlung der Borkener Heide mit den majestätischen Tieren begonnen. Die ursprünglich angesiedelten Tiere stammten aus dem Naturschutzgebiet Niepołomice. Die damals ausgesiedelten Wisente stammten aus der Białowieża-Kaukasus-Linie. Zwischen 1969-1972 erfolgte ein Austausch dieser Linie gegen Flachlandwisente. Derzeit leben in der Borkener Herde über 80 Tiere – ein Großteil davon wild im Forst.

Dieser Forst erstreckt sich über ca. 230 Quadratkilometer. Es handelt sich um einen Mischwald, der sich über Jahrhunderte urwüchsig entwickelte. Er wächst in den sogenannten Buckelmasuren. Hier gibt es immerhin mehrere Erhebungen die über 200 Meter hoch sind (der Lindenberg, der Räuberberg und der Teufelsberg. Dazwischen Schluchten, Bäche, Sümpfe und Seen.

Aufgrund der Größe und der Naturbelassenheit empfiehlt es sich nicht, dieses Waldgebiet auf eigene Faust abseits ausgebauter Straßen zu erkunden. Die Gefahr, sich zu verlaufen, ist groß. Es sind zudem kaum andere Menschen dort unterwegs, auf deren Hilfe man nötigenfalls zählen könnte.

Zu sehen ist ein Wisent nahe Białowieża, Bild: Henryk Kotowski at English Wikipedia
Białowieża, Wisent, Bild: Henryk Kotowski at English Wikipedia

Ideale Bedingungen also für die Tierwelt: Füchse, Hasen, Dachse, Marder, Hirsche, Wildschweine, Wölfe, Elche, seltene Schwarzstörche, See-, Schrei- und Fischadler finden hier gute Lebensbedingungen.

Allerdings gibt es durchaus aus touristische Infrastruktur. An den Seen können z.B. Boote ausgeliehen werden. Und auf dem Boot bekommt man gleich einen ganz anderen Blick auf diese wunderbar romantische Gegend. Bootstouren sind ein gutes Stichwort auch für meinen nächste Naturempfehlung.

Die Kruttinna

Die Kruttinna ein rechter Zufluss der Pisa. Und das besondere an ihr: sie fließt durch zahlreiche Seen. Sie zählt zu den beliebtesten Kajakwanderwege in Polen. Der Wanderweg hat eine Länge von 91 Kilometern. Er wird oft als schönste Kajakroute Europas bezeichnet.

Der Fluss Kruttinna selbst beginnt seinen Lauf in der Sensburg-Seenplatte. Er fließt aus dem See Warpuńskie. Und auf seinem Lauf durchquert er weitere Seen und endet schließlich im Land der Großen Masurischen Seen.

Der gesamte Weg führt entlang markierter Routen. Und vom Wasser aus bekommen Sie malerische Gebiete von Sorkwit bis Niedersee zu sehen. Ca. zehn Wasserstationen des Polnischen Tourismus- und Besichtigungsvereins geben Orientierung: Wo kann man ausruhen? Wo bekommt man etwas zu Essen? Wo kann man übernachten?

Und egal wie lange man sich der Wasserreise hingibt. Sie wird einen verändern. Wenn man den wichtigsten Tipp erfahrener Naturkanuten berücksichtigt: Wir müssen langsamer werden und die Welt um uns herum mit allen Sinnen wahrnehmen.

Der Fluss Krutyna. Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Der Fluss Krutinnen (Krutyna)

Dann können wir z.B. im Herbst spüren, dass das Wasser noch warm ist, während bereits der kühle Herbsthauch in der Luft liegt und in der Nacht der erste Frost zu erwarten ist. Wir sehen die wundervoll sich gelb färbenden Birken am Flussufer und rotgefärbte Eichen. Der Himmel strahlt in einem wundervollen Blau. Und die Wellen glänzen stahlblau.

Am Ufer wiegen sich braune Rohrkolben im dunkelgrünem Schilf. Dort sind auch schläfrige Enten und Reiher zu sehen. Und von dort erreicht uns auch eine Duftwolke der halb versunkenen, verrottenden Baumstämme. Wir hören instinktiv auf zu paddeln. Denn wir wollen diese zerbrechliche Schönheit nicht durch eine unvorsichtige Bewegung stören. Und dann wissen wir, dass es gut ist, dass das gesamte Seengebiet als Landschafts- und Waldreservat geschützt ist. Wer sich im Vorfeld der Reise tiefer in diese Landschaft einlesen will, kann dies auch in deutscher Übersetzung hier tun.

Und an genau diese Naturerlebnisse werden Ihre Gäste sich noch lange erinnern. Egal, wie lange die Kanutour gedauert hat.

Wildtierpark Kadzid

Wer es etwas weniger naturnah und sortiert mag, kommt im Wildtierpark Kadzid auf seine Kosten. Hierbei handelt es sich um einen sehr weitläufigen Zoo in Kadidow im Piska-Wald. Gründer des Gartens ist Dr. Andrzej Krzywiski und der jetzige Direktor Armin Kobus. Die Gesamtfläche des Parks beträgt ca. 100 Hektar.

Gegründet wurde der Tierpark 1992 zu Forschungszwecken. Derzeit führt der Park Bildungsreisen durch und betreibt wissenschaftliche Aktivitäten (in Teilen in Kooperation mit dem WWF Polska). Das Hauptziel des Parks ist es noch immer, Wissen zu generieren und zu vermitteln. Und zwar zu Tieren einheimischer Arten.

Seine Lage und seine Größe ermöglichen es, die Tiere ähnlich wie unter ganz natürlichen Bedingungen leben zu lassen. Man kann sich ihnen auf weitläufigen Laufstegen nähern und sie beobachten. Beim Parkbesuch erläutert ein Führer einzelne Tiere, ihre Biologie und ihren Lebensraum.

Neben pädagogischen und touristischen Aktivitäten hat sich der Zoo zur Aufgabe gemacht hat, aussterbende Arten zu schützen. Daher werden hier auch Tierarten wie Luchse aufgezüchtet, um später ausgewildert zu werden.

Insgesamt betrachtet zeigen schon diese drei Beispiele, dass es in Masuren nicht nur in den Krimis wirklich viele Möglichkeiten zu romantischen Naturerlebnissen gibt. Und ich bin sicher, dass sich das für jede Reisegruppe lohnt.

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