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Marktplatz Zamosc (© Marek & Ewa Wojciechowscy)
Marktplatz Zamosc (© Marek & Ewa Wojciechowscy)

Destination Polen: Attraktionen im Dornröschenschlaf

Im heutigen Artikel entdecken wir gemeinsam Attraktionen im Dornröschenschlaf in der Destination Polen. Wie bereits in den Artikeln „Destination Polen: das Unbekannte lockt“ und „Kreative Beratungsideen zur Destination Polen“ geht es um Reiseziele, mit denen Sie als Bus- und Gruppenreiseanbieter neue Kunden gewinnen können.

Heute entdecken wir Ziele im Osten, Süden und Südwesten Polens. Dieser Landstriche Polens lagen lange im touristischen Dornröschenschlaf. Daher finde sich hier noch viele authentische Erlebnisse. Zum Schluss zeige ich Ihnen zwei attraktive Ziele, mit denen Sie Ihre Gäste auch auf der Rückreise begeistern können. Beginnen wir unsere Reise ganz im Nordosten Polens.

Białystok die Metropole des Ostens

Białystok ist unweit der weißrussischen Grenze gelegen. Es gilt mit seinen rund 300.000 Einwohnern als Metropole des polnischen „fernen Ostens“ und ist Zentrum der weißrussischen Minderheit. Ein ganz besonderes Flair verleiht der Stadt ihre multikulturelle Vergangenheit.

Ursache hierfür war u.a. die Industrialisierung. Im 19. Jahrhundert gehörte die Stadt nämlich noch zum Zarenreich. In der Industrialisierung siedelten sich hier viele polnische Firmen an, um vom riesigen russischen Markt profitieren zu können. Daneben bildete sich eine deutsche Minderheit aus rund 12.000 Zuwanderern. Außerdem zog es viele Zuwanderer aus dem nahen Weißrussland nach Białystok. Auch kulturell bot die Stadt Vielfalt. Sie wurde ein Zentrum der jüdischen Kultur. Der jüdische Bevölkerungsanteil betrug noch um 1900 ca. 65%. Diese vielfältigen Einflüsse sind bis heute sichtbar.

Białystok (© Gliwi)
Białystok (© Gliwi)

Ich empfehle in Białystok in jedem Fall das barocke Rathaus, das nun als Museum dient und die ebenfalls barocke Schlossanlage, in der heute die Medizinische Hochschule untergebracht ist, zu besichtigen. Auch die Natur um Białystok hat Überraschendes zu bieten. In Poczopek lohnt ein Besuch des Silvariums – einer außerordentlich schönen Waldlandschaft. Dort finden sich auch ein Kräuterpfad, ein Fährtentrail und ein Megalithenpark.

Wenn Ihre Reisenden besonders am jüdischen Leben, dem Ghetto und dem Holocaust an den Białystoker Juden interessiert sind, sprechen Sie bitte meine Spezialisten vom brylla-Team an. Wir arrangieren gern ein spezielles Programm und Begegnungen für Sie.

Zamość das Padua Polens

Italienische Renaissance im tiefen Südosten Polens? Das kann nicht wahr sein? Doch! Denn das nur rund hundert Kilometer vom ukrainischen Lemberg (Lwów, Lviv) entfernte Zamość wurde Ende des 16. Jahrhunderts nach Plänen des Italieners Bernardo Morando erbaut. Sein Auftrag auf Geheiß des damaligen polnischen Großkanzlers Jan Zamoyski lautete den Entwurf einer „idealen Stadt“ zu schaffen. Dabei heraus kam ein Altstadtensemble, das seinesgleichen sucht. Besonders das Herzstück, der Große Markt (Rynek Wielki) ist ein herausragendes Beispiel einer gelungenen Integration östlicher Elemente in den italienisch-südländischen Stil. So steht dieses Altstadtensemble zu Recht auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste.

Rathaus Zamosc (©Pudelek)
Rathaus Zamosc (©Pudelek)

Die Stadt blühte schnell auf, lag sie doch im Schnittpunkt alter Salz- und Bernsteinstraßen zum Schwarzen Meer. So hinterließen schnell zu Wohlstand gekommene Bürger armenische, griechische, jüdische und auch deutsche Spuren in der Stadt. Die Orientierung fällt leicht in der Altstadt, die Straßen verlaufen schachbrettartig entlang der Hauptachsen, die sich auf dem Großen Markt (Rynek Wielki) schneiden. Dominiert wird der Große Markt vom Rathaus mit seiner gewaltigen Freitreppe, die eine begehrte Filmkulisse ist und auch für Theateraufführungen und Konzerte genutzt wird. Meine Experten vom brylla-Team informieren Sie gern, wie sie solch ein kulturelles Highlight in Ihr Programm einbinden oder einen Ausflug nach Lemberg integrieren können.

Auf dem Floß durch den Dunajec-Durchbruch

Der Dunajec (rund 60 km östlich von Krakau) hat sein Flussbett im Laufe von über 100 Millionen Jahren in das Pieniny-Gebirge geschnitten. Er hinterlässt eine einem Canyon ähnelnde und bis zu 350 Meter tiefe Schlucht. Dieser Flussdurchbruch zählt zu den schönsten und romantischten in ganz Europa. Mal schlängelt sich der Fluss durch enge Felsabstürze und bildet malerische Durchbrüche mit fantastischen Aussichten auf die drei höchsten Gipfel der Region. Mal fließt der Dunajec friedlich auf stillem glasklarem Wasser über weiten Kiesbetten dahin.

Dunajec (© Jerzy Opioła)
Dunajec (© Jerzy Opioła)

Der Dunajec-Durchbruch wurde von der Holzwirtschaft schon seit Jahrhunderten dazu genutzt, die Holzstämme aus den Wäldern der Tatra zu Flößen zusammengebunden Richtung Weichsel zu transportieren. Bis heute bietet das Bergvolk der Goralen Floßfahrten auf dem Dunajec-Durchbruch an, die Sie Ihren Busreisenden anbieten können. Dieses außergewöhnliche Erlebnis bietet Ihren Reisegästen einmalige Natureindrücke. Begleitet werden diese Natureindrück durch viele Erzählungen und Segen aus dem reichen Kulturschatz der Goralen. Sie finden dieses Kleinod auch in unserer Reise „Beeindruckende Beskiden, Traumhafte Hohe Tatra“.

Geheimnisse um Schloss Fürstenstein

Das Schloss Fürstenstein (Książ) liegt nördlich am Rand von Waldenburg (Wałbrzych) in Niederschlesien. Es ist das größte und gewiss auch geheimnisvollste Schloss Schlesiens. Mythen, Geschichten und Rätselhaftes ranken sich um das Riesenschloss mit den vielen Bauabschnitten in unterschiedlichen Stilen und den wunderbaren terrassierten Schlossgärten.

Schloss Fürstenstein (© Drozdp)
Schloss Fürstenstein (© Drozdp)

Vor allem der letzte Bauabschnitt ist geheimnisumwittert. Es handelt sich um Hitlers „Projekt Riese“. Geplant war, das Schloss als Hauptquartier für die Oberkommandos von Wehrmacht, Luftwaffe, Reichsführung der SS, das Außenministerium und für Hitler selbst umzugestalten. Immer wieder vermutet man im Tunnelsystem das Bernsteinzimmer oder gar einen Goldzug.

So etwas interessiert Ihre Reisenden? Mein brylla-Team berät Sie gern über mögliche Führungen. Oder wie wäre es hiermit: Eine Schlossbesichtigung bei Dunkelheit in der abendlichen Stille vermittelt das Schlossleben aus einer ganz anderen Perspektive.

St. Annaberg – unverbrüchlich schlesisch

Nicht nur für deutsche und polnische Pilger interessant ist der Wallfahrtsort St. Annaberg (Góra Św. Anny). Der in der traumhaften Umgebung des Naturparks Góra Św. Anny gelegene markant aufragende Berg ist seit Jahrhunderten das religiöse Zentrum des katholischen Oberschlesiens. Das Sanktuarium der Heiligen Anna ist seit 500 Jahren ein Wallfahrtsort.

St. Annaberg (© Thorton)
St. Annaberg (© Thorton)

Attraktiv für Touristen sind die 1480 erbaute Basilika und das ursprünglich 1611 begründeten Kloster, das 1749 vom steinernen barocken Franziskanerkloster ersetzt wurde. Nicht verpassen darf man außerdem den Kalvarienberg mit seinen 37 Kapellen: dieser Ort zieht unzählige Gläubige aus Polen und Deutschland an.

Außerdem interessant ist die Geschichte des St. Annaberg. Er wurde nach dem Ende des 1. Weltkriegs zum umkämpften nationalen Symbol für Deutsche und Polen. Denn der Versailler Friedensvertrag hatte eine Volksabstimmung um die nationale Zugehörigkeit von Teilen Nieder- und Oberschlesiens angeordnet. In der Folge kam es zu drei oberschlesischen Aufstände zwischen 1919 und 1921. Nach der politischen Wende hingegen wurde der St. Annaberg zum Symbol der Versöhnung. Großen Anteil daran hatte der Oppelner Bischof Alfons Nossol. In unserer Rundreise „Überraschendes Schlesien“ besuchen Ihre Gäste St. Annaberg.

Wie bleiben Sie bei Ihren Reisenden in bester Erinnerung? Reservieren Sie einen Höhepunkt für das Ende Ihrer Busreise. Zwei solche Highlights zeige ich Ihnen nun im Folgenden zum Schluss meines Artikels.

Die Erzkathedrale in Gnesen

Das 50 Kilometer östlich von Posen (Poznań) gelegene Gnesen (Gniezno) ist eine 70.000-Einwohnerstadt mit einer großen geschichtlichen Bedeutung. Als eine der ältesten Städte Polens gilt sie auch als eine der Wiegen des Staates und des Christentums in Polen. In der Stadt wurde bereits im Jahr 1.000 das erste polnische Erzbistum gegründet. Bis 1320 war Gnesen Krönungsort der polnischen Könige.

Gnesen Dom
Gnesen Dom

Krönungskirche war der imposante Gnesener Dom mit der romanischen Bronzetür, auf der der Tod des hl. Adalbert in Szene gesetzt ist. Die sterblichen Überreste des heiligen Bischofs werden im silbernen Reliquienschrein aufbewahrt. Die Gnesener Erzkathedrale wird auch Primas-Basilika genannt, denn sie ist bis heute Sitz des Primas von Polen.

Doch nicht nur die Krönungskirche ist in Polens erster Hauptstadt sehenswert. Der Dom liegt mitten in der hübschen und sehr kompakten Altstadt, in der es sich gut flaniert. Überall laden Restaurants und Bistros zum Verweilen. Anregungen für eine Reise gefällig: Dann schauen Sie sich doch einmal unser Reiseprogramm „Kathedralen, Weihrauch, Mythen“ an.

Der Muskauer Park

Ein deutsch-polnisches UNESCO-Weltkulturerbe ist der beiderseits der deutsch-polnischen Grenze gelegene Fürst Pückler-Park in Bad Muskau (Park Mużakowski). Er erstreckte sich auf 830 Hektar Fläche zu beiden Seiten der die Grenze bildenden Lausitzer Neiße (Łużycka Nisa). Geschaffen hat diesen meisterhaft gestalteten Park der geniale Landschaftsarchitekt Hermann Fürst von Pückler-Muskau von 1815-1845.

Fürst Pückler Park (© Adam Kumiszcza)
Fürst Pückler Park (© Adam Kumiszcza)

Flächenmäßig gehört heute etwa ein Drittel des Parks zur sächsischen Stadt Bad Muskau, zwei Drittel liegen östlich der Lausitzer Neiße in Polen. Mehrere Neißebrücken verbinden die beiden Parkteile und machen ihn zu einem der wenigen grenzüberschreitenden Welterbestätten.

Im Mittelpunkt der Gartenanlage steht das Neue Schloss Muskau, weiter zum Ensemble gehören das Alte Schloss, die Orangerie, das Kavaliershaus, der Marstall und das Vorwerk. Der Park beinhaltet alle Prinzipien der Gartenbaukunst Pücklers, von Sichtachsen die Weite und überraschende Ein- und Durchsichten boten, strukturierten Pflanzenarrangements und die Nutzung der landschaftlichen Gegebenheiten des Neißetals durch Hangterrassen. Ein Besuch ist sicher nicht nur für Gartenliebhaber ein runder Abschluss einer Busreise nach Polen.

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  1. Danke für den den tollen Artikel. Ich war bereits 3 mal im Muskauer Park und finde es so toll wie dieser Park durch den Standesherr Hermann von Pückler-Muskau begründet wurde. Wie er solch einen englischen Gartenstil hinbekommen hat ist sensationell. Man fühlt sich dort einfach aufgehoben 🙂

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