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Oberländischer Kanal: Befahrbar und auch empfehlenswert

Oberlandkanal. Foto: Polnisches FremdenverkehrsamtEr gilt als eines der traditionellen Top-Ziele für Masuren-Touristen und ist vor allem für Gruppenreisen ein geradezu idealer Programmpunkt. Viele Veranstalter sind aber verunsichert, ob man das auch als ‚Oberland-Kanal‘ bekannte Reiseziel in 2013 anfahren kann. Dazu kurz vorab: Man kann. Und man sollte. Denn die Einschränkungen lassen sich durch kluge Programmplanung ganz einfach umgehen.

Oberlandkanal wegen Sanierung geschlossen?

Die Meldung, die von zahlreichen Nachrichtenagenturen und auch dem ADAC verbreitet wurde, verunsicherte viele Gruppenreiseveranstalter: Aufgrund von Sanierungsarbeiten sei der Oberländische Kanal (Polnisch: Kanal Elblaski) 2013 nicht befahrbar. Richtig ist zwar, dass der Kanal instandgesetzt wird und deswegen dort Arbeiten stattfinden. Allerdings sind davon nur Teilstücke betroffen, so dass sich nach wie vor auch längere Programmpunkte dort ohne nennenswerte Einschränkungen durchführen lassen. Seit Ende September 2012 bis voraussichtlich August 2014 ist eine durchgehende Schifffahrt auf dem Kanal nicht möglich. Allerdings: Hält man sich die Größe der Anlage vor Augen, ist eine Komplettbefahrung im Rahmen einer Gruppenreise ohnehin nicht machbar, da diese für die meisten Gruppen dann doch zu lange dauert. In unseren Programmen können wir daher weiterhin hochinteressante Teilstrecken anbieten. Die Planungen basieren auf der engen Abstimmung mit der Betreibergesellschaft (Zegluga Ostrodzko-Elblaska). Der Informationsstand, über den wir hier informieren, stammt vom Februar 2013. Bei Reisegruppen vor Ort haben wir dank der aktuellen Informationen auch jederzeit die Möglichkeit, flexibel auf etwaige Änderungen zu reagieren, ohne dass den Gästen der Top-Programmpunkt entgeht.

Hinweis: Am 03. Februar 2015 veröffentlichten wir ein Update zum aktuellen Stand.

Diese Strecken sind befahrbar

So ist beispielsweise die neunstündige Hin- und Rückfahrt von Ostróda nach Iława (Deutsch: Osterode / Eylau) weiterhin möglich. In der Fahrtzeit ist eine einstündige Besichtigung wahlweise von Ostróda oder Iława vorgesehen. Diese Strecke, die über Miłomłyn, Chmielówka und Siemiany führt, kann vom 1. April 2013 bis zum 30. Juni 2013 sowie vom 1. September 2013 bis 31. Oktober 2013 gebucht werden, allerdings nur jeweils am Samstag und Sonntag. Los geht es ab Ostróda jeweils am Samstag, ab Iława jeweils am Sonntag um 9 Uhr. In der Hauptsaison zwischen dem 1. Juli 2013 und dem 31. August 2013 wird dann nicht nur am Wochenende, sondern täglich gefahren. Konkret startet das Schiff an den Tagen mit ungeraden Zahlen im Datum (also am 1., 3. oder 5. beispielsweise) in Ostróda, an den Tagen mit einer geraden Zahl im Datum in Iława. Dies gilt für den Juli, im August ist es umgekehrt. Selbstverständlich berücksichtigen wir diese Terminvorgaben bei der Planung Ihres individuellen Gruppenreisetermins. Übrigens ermöglichen wir Ihnen diese Fahrt ab 20 teilnehmenden Personen schon ab rund 20 Euro pro Person. Diesen einzigartigen Tagesausflug werden Ihre Reiseteilnehmer nicht vergessen; empfehlenswert ist aufgrund der Dauer der Fahrt eine Übernachtung in der Nähe. Eine zweistündige Fahrt ist von Elbląg (Deutsch: Elbing) bis nach Caluny (Deutsch: Kussfeld) ein großes Erlebnis vor allem für Reisegruppen, die nur kurz vor Ort sind. An den Wochenenden von April bis Juni und von September bis Oktober sowie täglich im Juli und August geht es ab Elbing jeweils um 9:00 Uhr und um 13:00 Uhr los, in Całuny legt das Schiff dann immer um 11.00 Uhr und um 15 Uhr ab. Für Ihre Gruppe bieten wir die Route ab 20 Euro pro Teilnehmer an. Ebenfalls eine zweistündige Route wird trotz der Sanierungsarbeiten zwischen Ostróda und Miłomłyn (Deutsch: Liebemühl) angeboten. Hierzu besteigen Ihre Gäste das Schiff in Ostróda um 10.00 Uhr oder 12.00 Uhr, ab Miłomłyn um 12 Uhr oder 14 Uhr. Im April, Mai, Juni, September und Oktober wird nur an den Wochenenden gefahren, im Juli und August an jedem Tag. Diese Strecke passiert unter anderem Śluza Zielona und wird ebenfalls ab 20 Euro pro Teilnehmer angeboten. Die Preise verändern sich ein wenig, abhängig von der Gruppengröße und der Reisezeit. Wir versichern Ihnen, dass wir Ihnen eine sehr attraktiven Preis offerieren.

Attraktion Oberländischer Kanal

Wer ihn noch nicht kennt, muss ihn unbedingt kennen lernen. Der masurische Oberländische Kanal, der offiziell Osterode-Elbing-Kanal heißt und auf Polnisch unter dem Namen Kanal Elblaski bekannt ist, ist eine historische Attraktion, die Technikfans ebenso begeistert wie Naturfreunde und geschichtlich interessierte Menschen. Hier verbindet sich eine Schifffahrt auf einem herrlich naturnahen Kanal in Masuren mit einer zu früherer Zeit einzigartigen und heute noch beeindruckenden Technik, mit der Schiffe auch auf ‚geneigten Ebenen‘ wieder hoch gezogen werden. 1844 bis 1858 wurde der Kanal unter Anleitung des königlich preußischen Baurates Georg Steenke aus Königsberg errichtet. Das Polnische Fremdenverkehrsamt weist darauf hin, dass es nur zwei Kanäle auf der Welt gibt, die nach diesem Prinzip funktionierten. Der bauähnliche Kanal in den USA, der Morris-Kanal, ist schon lange nicht mehr in Betrieb, während die Technik des Oberlandkanals heute noch läuft wie am Schnürchen. Insgesamt gibt es fünf der ‚geneigten Ebenen‘, die es den Schiffen ermöglichen, auch bergauf zu fahren. Parallel dazu werden auch die heute bevorzugten Schleusen eingesetzt. So können trotz der Höhenunterschiede die Schiffe in beide Richtungen fahren. Verbunden wurden mit dem Kanal das Frische Haff, Elbing und der Draussensee, um sowohl den Güter- wie auch den Passagiertransport zu ermöglichen. Als jedoch die ersten Eisenbahnstrecken errichtet wurden, sank die Bedeutung der Kanäle. Die heutige Landschaft von Gewässern (Seen und Bächen und Flüssen) sowie verbindenden Kanälen macht die Landschaft in Ermland-Masuren heute so einzigartig für Touristen, dass viele fasziniert immer wieder hierhin reisen.

Über die Technik

Wie das Ganze funktioniert, ist nicht trivial. Deswegen ist besonders beeindruckend, wie gut die Mechanik heute noch ihren Dienst versieht. Um die Schiffe ohne eine Schleuse den Berg hinauf zu bekommen, werden diese auf eine Art Eisenbahnwagen geladen. Dieser wird anschließend auf Schienen mit einer Standseilbahn aufwärts gezogen. Angetrieben wird die Seilbahn durch Wasserkraft. Hier werden die Schiffe auf einen Schienenwagen verladen und mittels einer Standseilbahn bzw. eines Schrägaufzuges zum nächsten Gewässer weiterbefördert. Der Antrieb erfolgt nur durch Wasserkraft, über Wasserräder, Drahtseile und eine Turbine.

Gruppenreiseziel für Masuren

Bei einer Gruppenreise nach Masuren sollte der Oberländische Kanal unbedingt dazugehören. Auf den Strecken erleben die Teilnehmer die Landschaft unter dem weiten masurischen Himmel auf ungewöhnliche Weise und werden gleichzeitig von einem ungewöhnlichen historischen Transportmittel befördert. Wer sich für Technik interessiert, fotografiert an den Verladestellen pausenlos, Kinder sind fasziniert. Auch während der Sanierungsarbeiten, die für die Aufrechterhaltung des Betriebs in den kommenden Jahren erforderlich sind, sind noch viele Strecken befahrbar. Wir monitoren für die von uns betreuten Reisegruppen ständig die verfügbaren Strecken und planen entsprechend, dass das Erlebnis ohne Beeinträchtigungen stattfinden kann. Dabei unterstützen uns unsere Reiseleiter vor Ort: Für die Informationen in diesem Artikel danken wir besonders unserer Masuren-Reiseleiterin Ania Pawlowska.

Interessiert an einer Gruppenreise nach Masuren? Kontakt zum Team von brylla reisen

Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt, polen.travel 

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